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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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ich etwa nicht erwähnt, dass er früher Seelenwächter war? Er wurde im fünfzehnten Jahrhundert geboren.«
    Kiyoko starrte ihn verwirrt an. »Wie kann man ›früher‹ ein Wächter gewesen sein? Seid ihr nicht alle tot?«
    »Aye«, antwortete er, während er seine Lederhandschuhe in den Helm stopfte und diesen auf das Regalbrett im Spind schob. »Das ist eine lange Geschichte. Sagen wir so: Er hat sich seine Seele zurückverdient und ist jetzt wieder ein Mensch.«
    »Kannst du das auch? Dir deine Seele zurückverdienen?«
    »Unwahrscheinlich. Das war ein Sonderfall bei ihm. Wir Übrigen dürfen uns glücklich schätzen, wenn wir dem Feuer der Hölle entgehen.« Er spießte sie geradezu auf mit seinem Blick. Ein ungewöhnlicher Anflug von Bedauern schwamm in den Tiefen seiner Augen. »Es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht habe, Mädchen. Ich war davon überzeugt, dich von einem dämonischen Stalker zu befreien, aber es sieht so aus, als wäre der Bastard nur noch gefährlicher geworden, weil ich ihn in den Untergrund gejagt habe.«
    »Woher hättest du das wissen sollen?«, hielt sie leise dagegen. »Bist du etwa nicht nur attraktiv und tüchtig, sondern auch noch Hellseher?«
    »Herrgott, jetzt schmeichelst du mir sogar. Das kann nichts Gutes bedeuten.« Er schloss den Spind und schwenkte ihre Ballerinas. »Willst du nicht wieder deine Schuhe anziehen?«
    »Nein. Ich glaube, ich werde die Stiefel anbehalten.«
    Er hob eine Augenbraue. »Aha?«
    »Lena wird sie nicht mehr brauchen, weil sie nämlich nicht mehr mit dir Motorrad fahren wird.«
    Sein Mundwinkel verzog sich. »Ich werde es sie wissen lassen.«
    Sie sprang von der Bank und ging über den ölbefleckten Zementboden auf ihn zu. Dann legte sie ihm die Hände auf die breite Brust und fuhr genüsslich mit den Fingern die Konturen seines Körpers nach. »Und um sicherzugehen, dass du auch keine anderen Frauen mehr mitnimmst, habe ich mich entschlossen, meine Ansprüche auf dich geltend zu machen.«
    »Wird auch, verdammt noch mal, Zeit.«
    »Vorläufig.«
    Er machte Anstalten, ihre Hand zu ergreifen, als fürchtete er, sie könnte sie wieder wegnehmen, doch er hielt inne, noch ehe er sie berührt hatte. »Was meinst du mit ›vorläufig‹?«
    »In weniger als einem Monat werde ich nach Japan zurückfliegen.«
    »Es sei denn, ich kann dich dazu überreden hierzubleiben.«
    Sie hob das Kinn und sah ihn ernst an. »Ich kenne mein Ziel, Murdoch. Ich will das, was wir haben, nicht kleinreden, aber du bist nur ein Umweg auf meiner Reise.« Seine Lippen wurden schmal, und so fügte sie hinzu: »Ebenso wie ich ein Umweg auf deiner Reise bin.«
    »Ich würde nie eine Frau damit beleidigen, sie als ›Umweg‹ zu bezeichnen.«
    »Dann nennen wir das Ganze eben ein schönes Intermezzo. Eine Oase in der Wüste.
Wie
wir es beschreiben, spielt doch keine Rolle.« Der Schlag seines Herzens unter ihrer Hand war stark und ruhig. Obwohl er behauptete, schon viele Frauen gehabt zu haben, hatte sie nie an Murdochs Fähigkeit gezweifelt, treu zu sein. »Sobald ich transzendiere und damit vom Schleier loskomme, wird die Verbindung zwischen uns gekappt.«
    »Und tschüss!«
    Sie erstarrte. »Was?«
    »Dann war es doch nichts weiter als ein Alptraum«, sagte er düster.
    »Ich glaubte, du hättest gesagt, dass du unsere Träume genießt.«
    Seine Hände glitten um ihre Hüften und die Kurven ihres Gesäßes. Ohne mit der Wimper zu zucken, hob er sie ein wenig hoch, bis ihr Becken gegen seines prallte. Sinnlich und hart.
    Sie schlang die Beine um ihn.
    »Träume, egal, wie gut sie sind, können die Wirklichkeit nicht ersetzen«, sagte er. »Meine verdammten Eier tun mir schon vor lauter Sehnsucht nach dir weh. Ich will dich einfach berühren können, und zwar ohne das Damoklesschwert des Berserkers über meinem Kopf. Ich will jeden Zentimeter deines Körpers, den mir die Träume gezeigt haben, erforschen und dich in mein Ohr stöhnen hören. Ich will deine Brüste schmecken, dein Keuchen genießen, wenn ich in dich eindringe, und dich rot werden sehen, während ich dich zum Höhepunkt bringe.«
    Kiyokos Atem ging bereits jetzt keuchend.
    »Obwohl«, fügte er hinzu und vollführte langsame, wunderbare Kreise gegen ihr Becken, »ich fürchte, dass ich nach der Marter des Wartens meinen Mann nicht lange stehen werde, wenn es endlich so weit ist.«
    »Modernes Englisch« – die Naht ihrer Jeans streifte ihren Punkt, und sie schloss die Augen – »bitte.«
    »Ich werde wohl

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