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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Wenn wir herausfinden, wie wir sie einsetzen müssen.«
    Websters Blick flog von der Scherbe zu Murdochs Gesicht. Dann wandte er die Augen ab. »Wir brauchen dieses Zauberbuch. Das Buch, das wir letzten Sommer bei dem Hörigen Dämon gefunden haben.«
    »Das
Buch des Gerichts.
« Lena kam die Verandastufen herunter. Sie wiegte die frisch gewickelte Katie auf den Armen und übergab das Baby an MacGregor, der sich unverzüglich vom harten Kämpfer zum strahlenden Vater wandelte. »Stefan hat es.«
    Murdoch schnaubte. »Natürlich!«
    »Tja, dann können wir die Sache mit der Scherbe wohl vergessen«, sagte Webster grimmig. »Schade. Es war eine tolle Idee, Em.«
    »Ja.« Sie seufzte und hielt ihm die Scherbe hin. »Vielleicht solltest du sie nehmen und darauf aufpassen.«
    Webster hob abwehrend beide Hände und wich zurück. »Zum Henker, nein! Gib nicht mir das verdammte Ding. Ich glaube, dass keiner der Wächter sie nehmen sollte. Behalte du sie.«
    Murdoch verzog das Gesicht. Sie in Emilys Obhut zu lassen war keine Garantie dafür, dass die Herrin des Todes sie nicht doch in die Hände bekommen würde. »Woher wissen wir eigentlich, dass Asasel sich im Augenblick nicht irgendwo auf der Ranch aufhält? Wir haben gerade erst zweiundsiebzig Fremde hereingelassen.«
    »Ich habe jeden kurz gecheckt, als sie angekommen sind«, entgegnete Emily, während sie die Scherbe wieder in die Hosentasche steckte. »Keine Spur von ihm.«
    »Sie wird die Überprüfung alle paar Stunden wiederholen«, sagte Webster. »Mit ein bisschen Glück finden wir heraus, wie wir ihn in die ewigen Jagdgründe schicken, bevor er wiederauftaucht. Aber ihr könnt darauf wetten – er wird wiederkommen.«
    »Ich gehe meine Schattenzauber durch«, schlug MacGregor vor. »Ich wende sie zwar nur höchst ungern an, aber wenn es sein muss, werde ich es tun.«
    »Nein!« Lena trat vor. Ihr ganzer Körper strahlte Entrüstung aus. »Keine Schattenzauber. Für diese Zauber muss man etwas Materielles opfern. Das richtet zu viel Schaden auf der mittleren Ebene an. Außerdem: Wenn ihr schon den Verlockungen der Schattenmagie erliegt, wird es nicht mehr lange dauern, bis ihr auch eine Rechtfertigung für den Gebrauch der Verzehrenden Magie findet. Und die muss man mit menschlichen Seelen bezahlen.«
    »Das sehe ich auch so«, bestätigte Kiyoko.
    »Eure hehren Prinzipien in Ehren.« MacGregor blickte auf seine kleine schlafende Tochter hinunter. »Aber wir haben keine Chance, wenn wir ohne Magier und ohne Zauber auskommen müssen, die mächtiger als unsere Wesenhaften Zauber sind.«
    »Du brauchst ja nicht hierzubleiben«, wandte Webster ein. »Nimm Rachel und das Baby und mach, dass du hier wegkommst.«
    »Diese Möglichkeit halte ich mir offen«, sagte MacGregor. Doch sein entschlossenes Gesicht strafte seine Worte Lügen.
    »Bleib nicht hier, nur weil dein Stolz es dir sagt,
mo charaid
«, mahnte Murdoch. »Ginge es um meine Frau und Tochter, dann würde ich mich noch die nächsten hundert Jahre mit meiner Feigheit aufziehen lassen, wenn das bedeuten würde, dass sie dafür in Sicherheit sind.«
    MacGregors Blick begegnete dem seinen.
    »Webster und ich kommen ein paar Tage allein mit den Schülern klar«, ergänzte Murdoch. »In der ersten Woche ist nur leichtes Training dran: Beinarbeit und Kampfpositionen, körperliche Fitness und ein paar grundlegende Abwehrzauber. Du fängst doch vor der zweiten Woche nie mit den Kampfübungen an. Außerdem muss jemand dem Protektorat die Nachricht überbringen, dass der Schleier tatsächlich existiert. Das könntest du übernehmen.«
    MacGregor nickte. Er schien endlich überredet zu sein. »Ich werde Rachel an den Haaren von hier wegziehen müssen. Es wird ihr gar nicht gefallen, Emily zurückzulassen.«
    »Ich gehe nirgendwohin«, erwiderte Emily schnell.
    »Nein«, pflichtete ihr MacGregor mit einem schwachen Lächeln bei. »Du bleibst. Aber es wird hart, das auch deiner Mutter schmackhaft zu machen. Morgen ist schließlich dein sechzehnter Geburtstag.«
     
    Kiyoko folgte Murdoch zur Garage zurück, sprang auf die Werkzeugbank und sah zu, wie er das Motorrad auf seinen Platz schob und die Helme verstaute. Das Spiel seiner Muskeln unter dem weiten T-Shirt faszinierte sie. »Was bedeutet
mo charaid?
«
    Er öffnete den Spind. »Mein Freund.«
    »Ist das Schottisch?«
    Er nickte. »Gälisch. Heute spricht es kaum noch jemand, aber zu MacGregors Zeit war das die Sprache der Highlands.«
    »Zu MacGregors Zeit?«
    »Habe

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