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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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schöner und lebendiger ausgesehen.
    Er stieß die Luft aus.
    »Hol Sora! Sieh nach, ob es ihm gut geht.« Er drehte sich um und hämmerte an Websters Zimmertür. »Wir haben ein Riesenproblem.«
    Webster riss die Tür auf, Lena stand direkt hinter ihm. »Was für ein Problem?«
    Alle im oberen Stockwerk waren außer Gefahr. Murdochs Puls ging einen Schlag langsamer, während sich der Berserker zurückzog. Doch er hatte noch immer keine Ahnung, womit, zur Hölle, sie es zu tun hatten. »Ich habe zwei tote Wächter und keine Spur von einem Dämon.«
    Er erklärte ihnen, was er entdeckt hatte.
    »Keine Knochen?«, fragte Emily von ihrer Schlafzimmertür her. »Hast du gesagt, dass sie keine Knochen mehr haben? Als wären sie von Knochensaugern angegriffen worden?«
    »Gott, das will ich nicht hoffen«, murmelte Lena. »Wir sollten Licht machen. Sofort. Überall.«
    »Wartet«, sagte Murdoch. »Nur nicht die Nerven verlieren. Knochensauger ernähren sich von Geisterknochen, nicht von echten.«
    Lena nickte. »Stimmt. Aber Seelenwächter sind Geister. Eine sehr fleischliche Form von Geistern vielleicht, aber wir zehren definitiv vom primären Energiefeld.«
    »Wenn wir mal annehmen, dass es Knochensauger waren«, schaltete sich Webster ein, »wie sind sie dann hierhergekommen? Haben wir es irgendwo mit einem offenen Portal zu tun?«
    »Auf jeden Fall. Sie müssen irgendwie ein Schlupfloch gefunden haben.«
    »Nein«, widersprach Emily entschieden. »Ich glaube nicht an ein offenes Portal. Ich glaube, dass Asasel dahintersteckt. Er schickt sie hierher.«
    »Was meinst du damit – er schickt sie hierher?«, fragte Lena.
    »Ich glaube, dass er herausgefunden hat, wie er sie auf der mittleren Ebene einsetzen kann. Deshalb hat er sie aufgehetzt.«
    »Aber du hast jede Stunde nach Asasel gesucht«, wandte Webster ein. »Wenn das sein Werk wäre, hättest du das nicht erfahren?«
    »Ich habe nach
ihm
gesucht, nicht nach Knochensaugern«, entgegnete Emily, während sie ihr Kissen an sich drückte. Ihre Haut hatte einen grünlichen Schimmer angenommen, ihre Augen waren dunkel. »Tut mir leid. Ich weiß ja nicht mal, wie sich ein Knochensauger anfühlt.«
    Alle schwiegen.
    Dann sagte Kiyoko: »Ich habe etwas in meinem Zimmer gespürt, bevor ich eingeschlafen bin. Etwas Unheimliches. Aber ich dachte, es wäre nur Einbildung.«
    »Etwas Unheimliches?«, fragte Emily. »Als ob dich etwas beobachten würde?«
    Kiyoko nickte. »Aus dem Dunkeln. Aber es war nichts da.«
    Murdoch versuchte, nicht an die Möglichkeit zu denken, dass die Kreatur, die Carter in Mus verwandelt hatte, ohne sein Wissen in Kiyokos Zimmer gewesen sein könnte. Er sah Emily an. »Du hast etwas ganz Ähnliches gespürt. Als wir trainiert haben.«
    »Ja, das stimmt.«
    Webster schnappte sich seine Hose vom Ende des Bettes und stieg hinein. »Leute, wir sollten uns alle versammeln. Wir müssen jeden checken und nachsehen, wie viel Schaden diese Dinger schon angerichtet haben.«
    »Sollen wir in die Arena kommen?«, wollte Lena wissen, während auch sie sich schnell ein Kleidungsstück überwarf. »Es sind zwar noch ein paar Stunden bis zur Dämmerung, aber die Beleuchtung in der Arena ist ziemlich gut.«
    Webster nickte. »Klingt nach einem Plan.«
    Er und Lena liefen schon auf die Treppe zu.
    Murdoch betrachtete einen Moment lang nachdenklich Emilys Gesicht. »Sobald du ein Wesen fühlen kannst, kannst du es auch aufspüren, oder?«
    Sie blickte auf. »Ja.«
    »Dann tu’s! Überprüf die ganze Ranch.«
    Sie warf das Kissen fort, schüttelte Arme und Beine aus und schloss die Augen. Einige Momente später öffnete sie sie wieder. Erleichterung glänzte in ihrem Blick. »Es ist nicht da. Das unheimliche Gefühl ist weg.«
    Murdoch lächelte. »Gute Arbeit, Mädchen.«
    Doch ihr Blick verdunkelte sich schon wieder. »Es gibt da allerdings noch ein anderes Problem.«
    »Welches?«
    »Gradioren. Sie leben ebenfalls in der Zwischenwelt.«
    Er hatte ein wenig das Gefühl, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Gradioren waren wandelnde Leichen, und sie griffen auch die Lebenden an, nicht nur die Toten. »Da ist was dran. Ich werde die anderen daran erinnern. Jetzt zieh dich an. Wir sollten zu den anderen in die Arena gehen. Ich bezweifle, dass jetzt noch jemand schlafen kann.«
    »Einverstanden.«
    Er wandte sich Kiyoko zu.
    Es gab so vieles, was er ihr sagen wollte. Wie verdammt glücklich er darüber war, dass es sie gab, wie es ihm praktisch das Herz

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