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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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körperlicher Lust genossen. Zum Henker, er hatte schon vor langem den Überblick über die Zahl der Frauen verloren, die er flachgelegt hatte. Aber die Sehnsucht, die heute Abend in ihm aufgewallt war, ließ sich kaum als Lust beschreiben. Es war eher … hirnloser Wahnsinn. Er hatte Kiyoko so dringend gewollt, dass seine Knie schwach wurden und sein Verstand verdorrte. Sie sich über die Schulter zur werfen und mit ihr durchzubrennen, war ihm vollkommen vernünftig erschienen.
    Nicht, dass die Vernunft die Oberhand behalten hätte. Nein. Stattdessen hatte ein primitiver Instinkt das Ruder übernommen.
    Und dem Berserker Tür und Tor geöffnet.
    Murdoch drehte sich um und kehrte in den Wohnbereich des Hotelzimmers zurück. Das Zimmer war angenehm groß und bot ein modernes Kingsizebett sowie jede Menge Platz, um sich zu bewegen. Aber die großzügige Gastfreundschaft des Hotels wurde nun beeinträchtigt durch die neun Männer in schwarzen Roben, die mit ihren Schwertern an der Seite vor der Badezimmertür warteten.
    Jeder andere Mann, der nichts als ein Handtuch trug, dem das Haar klatschnass auf die Schultern hing und dessen Waffe nutzlos auf dem Bett lag, hätte sich vermutlich davon einschüchtern lassen. Murdoch unterdrückte ein zufriedenes Prusten.
    Neun versprachen einen viel faireren Kampf als zwei.

[home]
3
    U nglücklicherweise würde er sich bei Kiyoko Ashida nicht eben beliebter machen, wenn er neun ihrer Männer umbrachte. Und sie war alles, was im Augenblick zählte. Murdochs Blick wanderte auf der Suche nach dem Anführer über die Gesichter der Männer. Es dauerte einen Moment, ihn unter all den stoischen Mienen ausfindig zu machen, aber die Härte im Blick eines der neun verriet ihn doch.
    »Ist das eine Einladung?«, fragte Murdoch ihn freundlich.
    Der Krieger nickte. »Ashida-san bittet um Ihren Besuch.«
    »Tatsächlich? Der große Abgang, den sie vor ein paar Stunden hingelegt hat, war also nur Show?«
    Der junge Krieger antwortete mit Schweigen. Einem eindeutig missbilligenden Schweigen.
    »Und wo soll das Treffen stattfinden?«, fragte Murdoch.
    Immer noch Schweigen.
    Offenbar war der andere keine Plaudertasche. Dafür umso arroganter. Ein Glück für die Gurkentruppe, dass es ihm durchaus behagte, der Einladung zu folgen, sonst wäre er versucht gewesen, ein paar von ihren Rüben mit seinen Fäusten zu bearbeiten, um sein Mütchen zu kühlen.
    Murdoch rempelte im Vorbeigehen den letzten Krieger an und ging zum Bett hinüber. Dort öffnete er den schweren Seesack aus Segeltuch und wühlte darin nach sauberer Kleidung. Weißes T-Shirt, schwarze Jeans. Wie immer. Ohne einen Hauch von Scham riss er sich das Handtuch von den Hüften und zog sich an. Nachdem er die letzte Schnalle an seinen Stiefeln geschlossen und die breiten Schultern in seine Bomberjacke gezwängt hatte, nahm er sein Schwert vom Bett und wedelte damit Richtung Tür.
    »Okay, Jungs. Finden wir heraus, welche Überraschung Miss Ashida für mich auf Lager hat. Wollen wir?«
     
    Obwohl es nur ein Routineeinsatz war, hielt sich Emily peinlich genau an Brians Anweisungen. Probleme konnten in San Francisco genauso leicht auftreten wie anderswo. Sie wartete, bis ihre Armbanduhr zwei Uhr fünfzehn anzeigte, dann betrat sie das verlassene Lagerhaus durch einen Nebeneingang. Lafleur und Hill folgten ihr auf dem Fuße.
    Sie versank fast augenblicklich in dem düsteren, dämonischen Schlamm. Natürlich war es kein richtiger Schlamm. Eher einer von der mentalen Sorte. Nach eineinhalb Jahren Kampf gegen die Dämonen hatten sich ihre Sinne so gut auf deren unheimliches Wesen eingestellt, dass sie sie selbst mit geschlossenen Augen aufspüren konnte.
    Aber wenn man sich einem Nest von Chaosdämonen näherte, war es das Beste, die Augen offen zu halten. Emily achtete peinlich genau darauf, nicht auf die Glasscherben und Metallsplitter auf dem Boden zu treten, und schlich, das Schwert in der Hand, leise eine Trennwand entlang und unter den herabhängenden Rohren eines alten Kanalsystems hindurch. Das Nest befand sich zwar in der Hochofenhalle im Keller, aber es konnte jederzeit ein Chaosdämon auch in den oberen Geschossen auftauchen und sie alle hochgehen lassen.
    Ein Nest zu bilden, erlaubte es den Dämonen, ihre Energie zu bündeln und unbegrenzt lange auf der mittleren Ebene zu verweilen. Indem die Höllenbrut das Nest als Sammelpunkt nutzte, konnte sie viel öfter und bösartiger zuschlagen. Weshalb es oberste Priorität hatte, sie zu

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