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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Hoffnung – hell leuchtende Hoffnung, dass der Kerl eines Tages zurückkehren und dort weitermachen würde, wo sie aufgehört hatten. Was auch immer er in seinem Abschiedsbrief geschrieben hatte, es war nicht genug gewesen. Er hatte noch Raum für Emilys Träume gelassen.
    Das bedeutete, dass noch mehr Kummer auf sie zukam. Denn eine Beziehung zwischen Carlos und Emily war sogar noch unmöglicher als eine zwischen ihm selbst und Kiyoko. Der Berserker war kein Monster. Er war nur unachtsam. Doch das Ding, das in Carlos lebte und ihn zur Gewalt drängte? Es war definitiv ein Monster. Ein rotäugiges, kratersprengendes, feuerspeiendes Ungeheuer. Die wilde Schlacht letztes Frühjahr hatte ihnen das schmerzhaft deutlich vor Augen geführt.
    Zu wissen, dass sie Carlos überall auf der Welt spüren und innerhalb eines Wimpernschlags aufsuchen könnte, war beängstigend. Aber er konnte nichts weiter tun als beten, dass sie ihm fernbleiben möge.
    »Ich muss den Sensei unter vier Augen sprechen«, sagte er. »Würde es dir etwas ausmachen, allein zum Haus zurückzukehren?«
    Ein Funke erlosch in ihren Augen. »Ich schätze nein.«
    »Danke.« Er ergriff ihren Arm, als sie sich zum Gehen wandte. »Ich fahre später in die Stadt. Begleitest du mich?«
    »Womit fährst du denn? Brian hat deinen Mustang verkauft, du bist nicht motorisiert.« Ihre Augen weiteten sich. »Warte! Es sei denn … Mann, fährst du etwa mit der Triumph?«
    »Natürlich nicht. Deine Mutter würde mich umbringen, wenn ich dich aufs Motorrad lassen würde. Ich leihe mir einen Wagen aus.«
    »Du verstehst einfach keinen Spaß.« Aber sie lächelte. »Hol mich ab, wenn du so weit bist.« Damit ging sie den Hügel hinunter.
    »Worüber wollen Sie mit mir sprechen, Mr Murdoch?«
    Murdoch drehte sich zu dem alten Mann um, der nun ein paar Schritt entfernt im Gras stand und sich den Schmutz von der Robe klopfte. »Über die fehlenden Orakelrollen.«
    »Das wird schwierig, da ich sie nicht mehr habe.«
    »Das sagen Sie.«
    Sora schaute Murdoch nachdenklich an. »Wollen Sie etwa andeuten, dass ich nur vorgebe, dass sie verschwunden sind? Warum sollte ich das tun?«
    »Um Kiyoko zu manipulieren. Trotz ihrer sehr überzeugenden Erklärung glaube ich nicht, dass darin ein gewöhnliches Mündigkeitsritual verzeichnet ist. Viel wahrscheinlicher geht es um größere Kräfte.«
    »So ist es in der Tat.«
    Murdoch runzelte die Stirn. »Sie leugnen das wahre Wesen des Rituals nicht? Dass es Kiyokos Dämonenjägerkräfte stärkt?«
    »Nein«, erwiderte Sora. »Aber ich bestreite, dass ich die Rollen gestohlen habe.«
    »Diesmal will ich die Wahrheit wissen, alter Mann. Was genau bewirkt das Ritual? Und welches Risiko geht Kiyoko dabei ein?«
    Sora erwiderte gelassen seinen Blick. »Warum glauben Sie, dass es für Kiyoko mit einem Risiko verbunden ist, das Ritual durchzuführen?«
    »Weil man in dieser Welt für alles bezahlen muss«, entgegnete Murdoch grimmig. Er musste es schließlich wissen. »Macht hat immer ihren Preis. Und jetzt hören Sie endlich mit dieser Heuchelei auf! Was bewirkt das Ritual?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es gleichzeitig der Herrin des Todes sagen würde.«
    Murdoch blinzelte. Er erinnerte sich an seine letzte Unterhaltung mit der Göttin. Sie hatte Sora einen Dieb genannt. »Sie kennen sich.«
    »Kaum. Es ist eher eine flüchtige Bekanntschaft.«
    »Aber Sie haben ihr etwas gestohlen.«
    Sora zuckte die schmalen Schultern. »Darüber kann man streiten. Der Gegenstand, um den es geht, hat ihr im Grunde nie gehört.«
    »Was war es?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    Murdoch widerstand dem Drang, den Mann zu packen und zu schütteln. Sora war wirklich eine Ausgeburt der Hölle. Er nervte viel zu sehr, um es nicht zu sein. »Verdammt noch mal! Kiyokos Leben steht auf dem Spiel. Hören Sie auf, in Rätseln zu sprechen!«
    »Ich bin ebenso bemüht, Kiyokos Leben zu retten, wie Sie, Mr Murdoch.« Der Sensei steckte seine Hände in die Ärmel.
    »Warum sagen Sie mir dann nicht die Wahrheit? Warum lassen Sie mich Ihnen nicht helfen?«
    »Weil Kiyoko damit der Herrin des Todes ausgeliefert wäre.«
    Murdoch erstarrte. »Das ist eine dreckige Lüge!«
    »Tatsächlich?« Silberweiße Brauen zogen sich über den dunklen Augen zusammen. »Was geschieht, wenn die Herrin des Todes Sie berührt, Mr Murdoch?«
    Murdochs Herz hämmerte in aberwitzigem Tempo gegen seinen Brustkorb. In dem Augenblick, da die Herrin des Todes ihn

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