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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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besagt, dass zwei Erwachsene, die sich einig sind, nicht freiwillig ein Bett teilen dürfen?« Er schüttelte den Kopf.
    »In Maine hat man sonderbare Vorstellungen von Liebe.« Er schenkte ihr sein infames Sam-Sinclair-Lächeln, das ihre Hormone wieder zum Tanzen brachte.
    »Wir müssen eben diskret sein, Willa.«
    »In Keelstone Cove?« Sie schnaubte und ließ sich neben ihm auf die Bank fallen. Sie hätte ihn erst gar nicht aus dem Wasser fischen sollen.
    Sam schlang sofort die Arme um sie, hob sie zu sich
hoch und küsste ihr Haar. Willa zuckte zusammen. Sie würde den ganzen Tag nach Sardinen riechen.
    »Da Peg bei dir wohnen wird«, sagte er, »wirst du in mein Cottage schleichen müssen, wenn sie zu Bett gegangen ist.« Diesmal küsste er sie auf die Wange, und sein Bart verfing sich in ihrem Haar.
    »Ich verspreche, dass ich dich vor Tagesanbruch hinauswerfen werde, damit du zurück ins Haus schleichen kannst.«
    Willa rückte von ihm ab, als sie die Belustigung aus seiner Stimme heraushörte.
    »Keelstone Cove zählt eintausendzweihundertundsechsundvierzig Menschen, und jeder weiß über jeden alles. Und wenn nicht, sind sie imstande, sich etwas auszudenken.«
    Sie beugte sich vor und drehte das Steuer leicht, um den Kurs zu korrigieren, dann vollführte sie auf der Bank eine Drehung und sah ihn an.
    »Letztes Jahr befand die Kaffeeklatschrunde, dass Mary-Jane Simpson für Rory Peterson entbrannt war, obwohl Mary-Jane erst ein halbes Jahr zuvor Chad geheiratet hatte. Das Gerücht von ihrer Affäre hat sich innerhalb einer Woche im ganzen Ort verbreitet.«
    »Und Mary-Jane war nicht für Rory entflammt?«
    »Er hätte ihr Vater sein können!«
    »Der Dorfklatsch hat also ihrer jungen Ehe geschadet? «
    »Eine Woche, nachdem die Gerüchte aufgetaucht
sind, sind Mary-Jane und Rory miteinander durchgebrannt«, murmelte sie. Sie fasste nach der Vorderseite seiner Jacke und zupfte daran.
    »Die Klatschtanten sind berüchtigt für ihre Erfolge. Sie erschnüffeln einen Skandal, ehe die Beteiligten selbst ahnen, dass sie betroffen sind.«
    »Und wenn ich dein Cottage miete, gibt es einen Skandal?«
    »Wenn ich – eine alleinstehende Frau im heiratsfähigen Alter – mit einem ebenso heiratsfähigen Mann praktisch Tür an Tür wohne, gibt das eine wahre Flut an Gerüchten.«
    »Na und?« Er nahm ihre Hand von seiner Jacke und hielt sie fest, »du bist wie alt?«
    »Neunundzwanzig.«
    »Okay. Du bist eine neunundzwanzigjährige, völlig unabhängige Frau, die das Recht hat, ihr Cottage zu vermieten, an wen sie möchte, ebenso wie sie das Recht hat zu schlafen, mit wem sie möchte. Die Gerüchte kann man nicht verhindern, man kann aber über ihnen stehen. Also versuche es erst gar nicht mit Diskretion. Was kann dir denn passieren?«
    Sie stand auf und funkelte ihn an.
    »Seit dem Tod meiner Eltern hat es der ganze Ort für seine Pflicht gehalten, mich zu bemuttern. In den letzten fünf Jahren musste ich jede Menge Versuche über mich ergehen lassen, mich zu verheiraten. Die Leute haben nicht gewartet, bis die Tinte auf meiner Scheidungsurkunde
trocken war. Und was für Männer man mir aufdrängen wollte – sogar Touristen! Arglose Burschen, die ins Kaffeehaus gerieten … wenn sie keinen Ehering trugen, waren sie Freiwild. Ehe sie wussten, wie ihnen geschah, wurde ihnen eingeredet, Keelstone Cove wäre großartig – besonders wenn man sich in eine großartige Frau verliebt, die zufällig einen blühenden Betrieb führt. Dann wird der arme Teufel hinaus zur Kent-Sargtischlerei geführt, weil jeder perverse Urlauber eine Sargtischlerei besichtigen möchte, und als Nächstes kommt die Andeutung, dass ein Dinner für zwei doch sehr nett wäre.«
    Sam hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Das soll wohl ein Scherz sein?«
    »Nein, gar nicht! Sam, wenn du auch nur eine Nacht in Keelstone Cove verbringst, siehst du dich der Heiratsmeute gegenüber. Und ich bin nur eine von fünf heiratsfähigen Frauen im Ort, für die du perfekt wärest. « Sie rümpfte die Nase.
    »Als alte Jungfer dieser Gruppe versucht man mich als Erste unter die Haube zu bringen. Und dann redet man mir ständig ein, ich solle mein Unternehmen verkaufen, weil kein Mensch mit einer Sargherstellerin verheiratet sein möchte!«, schloss sie ganz laut, da Sam so schallend lachte, dass er tatsächlich von der Bank fiel.
    »Sinclair, das ist überhaupt nicht komisch! Wie würde es dir gefallen, wenn ein Haufen Wichtigtuerinnen sich in dein Liebesleben

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