Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
zog Sophia auf die Füße. „Ich glaube, wir sollten jetzt besser gehen.“
„Warum, was ist denn passiert?“, fragte sie so erschrocken, dass er seine Worte schon bereute.
Schnell ließ er sie wieder los und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Ich hätte Sie nicht überreden sollen, herzukommen. Wie wäre es, wenn wir stattdessen mit Charlie ans Meer fahren? Wenn Sie möchten, können Sie vorher Ihre Kamera holen.“
Als er Sophias Hand genommen hatte, ging eine Art Stromstoß durch ihren Körper, und sie versuchte immer noch, diese heftige Reaktion zu verarbeiten. Sie nahm den ernsten Ausdruck auf seinem attraktiven Gesicht wahr, und sein Vorschlag war wirklich sehr verlockend, aber sie musste wieder an ihre vielen falschen Entscheidungen denken.
„Ich kenne Sie doch kaum“, erwiderte sie erneut.
Jarrett sah ihr eine ganze Weile tief in die Augen. „Aber das ändern wir ja gerade langsam. Sie wissen, wie ich heiße und wo ich wohne. Außerdem kennen Sie meine Schwester, und hier sind eine ganze Menge Leute, die sehen werden, dass wir zusammen aufbrechen. Reicht Ihnen das nicht als Beruhigung, dass es sich bei mir nicht um einen Fremden mit finsteren Beweggründen und unlauteren Absichten handelt?“
Sophia musste lächeln. „Also gut, ich fahre mit Ihnen ans Meer. Charlie wird begeistert sein. Aber erst möchte ich wissen, warum Sie plötzlich aufbrechen wollen.“
Jarrett senkte den Blick. „Sagen wir mal, dass, Sie und Charlie natürlich ausgenommen, die Gesellschaft hier nicht ganz so charmant ist wie erwartet.“
Sophia war bestürzt. Offenbar hatte also jemand etwas Unschmeichelhaftes über sie gesagt. Zwar hätte sie gerne erfahren, was, doch sie wusste, danach zu fragen war sinnlos und selbstquälerisch. Und nach allem, was sie und Charlie durchgemacht hatten, war es doch völlig gleichgültig, wie andere über sie dachten – besonders Leute, die sie kaum kannte.
„Gehen wir.“ Jarrett blickte zu Charlie hinüber, der noch immer eifrig mit dem begeisterten Dylan spielte.
Sie zupfte Jarrett am Ärmel. „Ich kann übrigens ganz gut selbst für mich einstehen, wenn jemand über mich herzieht. Sie brauchen nicht die Rolle meines Beschützers zu übernehmen.“
„Niemand zieht über Sie her, die Leute sind einfach nur neugierig.“ Er sah sie mit seinen tiefblauen Augen eindringlich an. „Ich habe schon seit unserer ersten Begegnung das Gefühl, dass Ihnen etwas Schlimmes passiert ist, vor dem Sie flüchten möchten. Und Sie haben mir erzählt, es täte Ihnen nicht leid, Witwe zu sein. Ich frage Sie nicht nach Details. Aber wenn Ihnen jemand wehgetan hat, dann möchte ich nicht zulassen, dass man Sie noch einmal aus Engstirnigkeit verletzt.“
„Ich verstehe.“
Sophia musste sich eingestehen: Nachdem sie so lange ganz allein mit ihren Schwierigkeiten gerungen hatte, tat es unendlich gut, dass sich jemand anders für sie einsetzte und Mitgefühl zeigte.
Lächelnd fragte sie: „Wird es bei unserem kleinen Ausflug ans Meer auch etwas zu essen geben? Immerhin zerren Sie uns von dem unglaublich lecker wirkenden Buffet weg, und ich habe ziemlichen Hunger.“
„Kann ich Sie mit der Aussicht überzeugen, dass ich Sie und Charlie zu einem Fünf-Gänge-Menü in ein schickes Restaurant einlade?“
„Das ist nicht nötig. Charlie und ich essen an der Küste auch liebend gern Fish and Chips.“
Als Jarrett die beiden kurz darauf mit seinem Range Rover abholte, hatte Sophia ihre Kamera und Handtücher sowie Badehose, Eimer und Schaufel für Charlie eingepackt.
Am Strand krempelte sie sich die Jeans hoch und wagte sich mit den Füßen ins eiskalte Wasser, während Charlie übermütig herumplanschte. Jarrett stand im Sand und erklärte die beiden angesichts der Wassertemperatur für völlig verrückt.
Sophia drehte sich nicht zu ihm um, spürte jedoch seinen Blick ganz deutlich dort, wo er auf ihrem Körper ruhte. Allein beim Gedanken daran, dass er sie ansah, wurde ihr heiß – trotz des kalten Wassers. Um sich von diesen unliebsamen Gefühlen abzulenken, tauchte sie die Hände ins Meer, spritzte in Jarretts Richtung – und traf ihn mitten ins Gesicht.
„Ich glaub’s ja nicht“, sagte er und rieb sich die Wangen.
Er wirkte so erschüttert, dass Sophia laut lachen musste. Doch dann rannte er plötzlich ohne Rücksicht auf seine Kleidung ins Wasser, umfasste ihre Taille und hob Sophia hoch.
„Was machst du denn da?“ Charlie war begeistert.
„In der Liebe und im Kampf
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