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Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Titel: Zaertliche Eroberung im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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sollte. Insgeheim glaubte sie, dass Jarrett plötzlich kalte Füße bekommen hatte und deshalb nicht aufgetaucht war. Dieser Gedanke war umso schwerer zu ertragen, als Jarrett noch am Vorabend richtig einfühlsam und nett gewesen war. Und so hatte sich Sophia im Laufe des Tages, als klar wurde, dass er nicht kommen würde, immer niedergeschlagener gefühlt.
    Sie fand, Jarrett hätte zumindest eine kurze Nachricht in den Briefkasten werfen können, um ihr mitzuteilen, dass ihm etwas dazwischengekommen war. Er hätte einfach eine nicht allzu verletzende Ausrede vorschieben können. Andererseits konnte sie ihm keinen Vorwurf machen. Welcher Mann, der bei Verstand war, würde denn ernsthaft in Erwägung ziehen, sich mit einer Frau wie ihr einzulassen? Einer Frau, die ihre schmerzlichen Erlebnisse vermutlich nie würde völlig abschütteln können?
    Zwar hatte Sophia beschlossen, kein weiteres Mal das Risiko einzugehen, dass ihr so etwas erneut geschehen würde. Sie würde gegenüber jedem höchst wachsam sein, der auch nur die geringste Tendenz zeigte, sie schlecht zu behandeln. Doch aus irgendeinem Grund ging Jarrett Gaskill ihr unter die Haut. Er hatte in ihr die Sehnsucht nach etwas geweckt, das sie niemals bekommen würde.
    Während der langen einsamen Jahre mit Tom hatte Sophias Selbstwertgefühl schwer gelitten, und sie wusste nicht, ob sie jemals wieder einem Menschen vertrauen könnte. Es war ihr nicht leichtgefallen, genug Mut aufzubringen, um Jarrett nicht nur hereinzubitten, sondern auch noch darüber nachzudenken, die Beziehung zu ihm zu vertiefen. Denn sie hatte sich einen emotionalen Schutzschild zugelegt, um jeden abzuwehren, der ihr zu nahekam oder sich in ihre Angelegenheiten einmischte. Sich und ihren Sohn zu schützen war ihr wichtiger als alles andere, und zwar zu Recht. Sie hatte sich Jarrett gegenüber geöffnet – und sofort dafür büßen müssen: Er war einfach nicht erschienen, ohne abzusagen.
    Warum, um alles in der Welt, hatte sie sich so verhalten?
    Sophia brauchte nicht lange zu überlegen: Sie war das Wagnis eingegangen, Jarrett zu vertrauen, weil sich tief in ihrem Herzen die leise Hoffnung geregt hatte, er sei vielleicht aus anderem Holz geschnitzt als ihr verstorbener Mann. Umso schmerzlicher war es, von ihm enttäuscht zu werden. Sie wusste, es war sinnlos, sich mit dieser Frage zu quälen, dennoch grübelte sie immer wieder, warum Jarrett sein Versprechen nicht gehalten hatte. War er zu dem Schluss gekommen, sie sei den Kummer nicht wert, den sie ihm möglicherweise bereiten würde?
    Liebevoll strich sie ihrem Sohn die dunklen Locken aus der Stirn. „Ich weiß nicht, warum er nicht gekommen ist, Darling “, sagte sie. „Vielleicht ist er krank geworden. Aber mach dir keine Gedanken deswegen, wir werden es bestimmt bald herausfinden. Freu dich lieber schon mal auf den Besuch bei Onkel David und Tante Lindsay. Das wird bestimmt toll, wenn du die ganze Zeit mit deinem Cousin Oscar spielen kannst. Und jetzt schlaf gut, mein Süßer. Du hast heute ja viel erlebt: eine Hütte im Garten gebaut, deinen Onkel wiedergesehen … Man sieht dir richtig an, wie müde du bist.“ Sophia gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht, Charlie. Ich habe dich ganz furchtbar lieb.“ Sie stand auf und wollte zur Tür gehen.
    „Ich hab’ dich auch lieb, Mummy. Mehr als alle anderen Menschen auf der ganzen Welt!“, sagte Charlie.
    Kaum hatte Sophia die Tür leise geschlossen, stiegen ihr die Tränen in die Augen.
    Bereits seit Anfang der Woche hatte Jarrett ziemlich schlechte Laune. Er war jeden Tag schon praktisch in der Morgendämmerung aufgestanden, hatte versucht, sich mit Arbeiten abzulenken, und war länger im Büro geblieben, als notwendig gewesen wäre – um nicht so bald in sein leeres Haus zurückkehren zu müssen. Von so einem Anwesen mit den Panoramafenstern, dem riesigen Landschaftsgarten und den teuren Wagen, die davor parkten – ein Ferrari, ein Bentley und ein Range Rover –, hätte so mancher sicher geträumt. Doch Jarrett fühlte sich darin plötzlich verloren, es erschien ihm viel zu groß und viel zu leer, um alleine darin zu wohnen. Nur seine verzweifelten Gedanken leisteten ihm Gesellschaft.
    Seine Schwester Beth hatte angerufen, um sich für ihre Bemerkung zu entschuldigen, er kümmere sich nur um Sophia, weil er darauf aus war, High Ridge Hall zu kaufen. Doch er war zu niedergeschlagen und gereizt gewesen, um ihr zu verzeihen. Beths Mutmaßungen über die Frau, die er

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