Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
Vom Netzwerk:
Geländer und stützte sich mit den Unterarmen darauf. „Ich wollte mit dir reden. Es gibt da Dinge, die ich dir erklären möchte.“
    Philippa wandte sich ihm zu. „Ich halte das für keine gute Idee, es sei denn, du willst mir erläutern, warum deine Hand fast während des ganzen Essens auf meinem Oberschenkel lag. Zwischen uns ist es aus. Das hast du vor neun Jahren klar zum Ausdruck gebracht.“
    Valerian ließ sich von ihren harten Worten nicht beirren. Es war enttäuschend, aber nicht überraschend, dass er sich nicht so leicht abwimmeln ließ wie die Stutzer in den Ballsälen. Eine Zurückweisung von ihr, und sie ergingen sich meist in zerknirscht gestammelten Entschuldigungen.
    Anstatt sie um Verzeihung zu bitten, lachte Valerian leise in der Dunkelheit auf, ein wunderschöner, sinnlicher Klang voller Verheißung. Man hätte meinen können, sie hätte ihm Liebesworte zugeraunt, nicht ihn abgewiesen.
    „Du bist spitzzüngiger als ich in Erinnerung habe.“ Er betrachtete sie und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Und schöner. Du hast viel aus dir gemacht.“
    Wenn er unbeeindruckt von ihrer Härte war, dann war auch sie unbeeindruckt von seiner Schmeichelei. „St. Just, wenn das eben ein Kompliment sein sollte, dann bist du in solchen Dingen deutlich schlechter geworden. Ich fühle mich beleidigt, denn es klingt so, als hätte ich meine Schönheit bewusst herausgestellt, als wollte ich einen Nutzen daraus ziehen. Mein Aussehen hat mir ein paar Häuser und finanzielle Sicherheit eingebracht. Das sind zwar recht erfreuliche Begleiterscheinungen, doch der Preis dafür ist mein persönliches Glück gewesen. Zu glauben, mein Äußeres hätte mir etwas gebracht, spricht für deine offenbar oberflächliche Geisteshaltung. Es ist ein Armutszeugnis für dich, anzunehmen, ich würde mich mit so wenig zufriedengeben.“ So. Eine solch vernichtende Abfuhr hätte eigentlich selbst ihn von der Veranda vertreiben sollen. Doch Philippa war äußerst unzufrieden mit dem Ergebnis.
    Er fing tatsächlich an zu lächeln, seine weißen Zähne blitzten in der Dunkelheit auf. „Es freut mich, dass es deinen Eltern zwar gelungen ist, deine Hand an einen Ehemann zu verkaufen, aber nicht deine Seele.“ Er lachte nun leise vor sich hin.
    „Du hast einen ziemlich schwarzen Humor, St. Just.“
    Er strich sanft über ihre auf dem Geländer ruhende Hand. „Meine Liebe, seit wann bin ich nur noch St. Just für dich? Nenn mich Valerian, so wie meine Freunde es tun – und auch du einst getan hast.“
    Philippa riss ihre Hand fort. Wie konnte er es wagen, sie erst zu beleidigen und dann zu erwarten, dass er sich Freiheiten herausnehmen durfte? „Lass mich eines klarstellen. Ich bin weder deine ‚Liebe‘ noch deine Freundin. Vor neun Jahren habe ich den Preis für das bezahlt, was eine Freundschaft mit dir bedeutet. Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal begehen. Ich habe jetzt ein neues Leben, und darin ist für dich kein Platz.“ Es war wichtig, dass sie die Regeln sofort festlegte, ehe es ihm gelang, sie womöglich ins Schwanken zu bringen. Er konnte sehr charmant sein, und sie musste aufpassen, dass sie keine Schwäche zeigte. Auch sollte er gar nicht erst glauben, er wäre ihr Freund.
    Das Blut schoss ihm in die Wangen, aber wahrscheinlich weniger wegen ihrer Unverblümtheit, sondern weil er zornig wurde. Er packte ihre Arme, und auf seinem eben noch so entspannten Gesicht zeichnete sich jetzt blanke Eifersucht ab. „Ein Leben, zu dem Lucien Canton gehört? Was bedeutet dir dieser Canton? Ist er dein Geliebter?“
    „Nimm die Hände fort, ich werde dir diese Frage nicht beantworten.“ Philippa sah ihm unerschrocken in die Augen. Etwas Gefährliches, Erotisches lauerte in ihnen. Einen Moment lang dachte sie ungerechterweise, dass im Gegensatz zu diesen jadegrünen Augen Luciens haselnussbraune fast langweilig wirkten.
    Er tat, als hätte er sie gar nicht gehört und drängte sie gegen das harte Eisengeländer. Eine innere Stimme flüsterte ihr von weit her zu, dass sie sich eigentlich gegen diesen Überfall wehren sollte, aber sein eifersüchtiger Gesichtsausdruck war inzwischen einem zutiefst verführerischen gewichen.
    „Dein Körper reagiert auf mich, Philippa. Meine Hände sind für dich und nur für dich allein geschaffen. Ich habe nicht vergessen, dass sich deine Haut wie ein Rosenblatt anfühlt.“ Er schob ihr das Tuch von den Schultern und strich mit den Händen über ihre nackten Arme, wobei er ihr gleichzeitig

Weitere Kostenlose Bücher