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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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man es von einem Ort erwarten würde, der fast zehn Jahre lang nicht bewohnt wurde. Die herrlichen Gärten, einst der ganze Stolz von Roseland, waren mit Unkraut überwuchert, Rhododendren hatten alte, verholzte Hortensien verdrängt, und Glockenblumen wuchsen wild und überall.
    Auf den zweiten Blick konnte sie jedoch das Wirken von Valerians kundigen Händen entdecken, als die Kutsche die lange Zufahrt zum Haus entlangrollte. Gärtner mit großen Scheren brachten den Rasen wieder in Fasson. In den Gärten unmittelbar vor dem Haus wimmelte es von Arbeitern, die niedrige Mauern neu zogen und die Blumenbeete vom Unkraut befreiten.
    Die Kutsche bog in die kreisförmige Auffahrt vor dem Haus ein, und Philippa war fasziniert von dem nun eleganten Eindruck. Das Kopfsteinpflaster war völlig frei von Unkraut, die Steine wirkten neu verlegt, gleichmäßig reihten sie sich aneinander, ohne die geringste Unebenheit, über die man hätte stolpern können.
    Philippa stieg aus und bestaunte den Mittelpunkt der Auffahrt mit seinem pièce de résistence , einem wunderschönen Brunnen, aus dem Wasser aus einer Fontäne in das Becken darunter plätscherte. Um dem Ganzen Farbe zu verleihen, waren um all das leuchtend rote, blaue und weiße Blumen gepflanzt worden.
    Der Brunnen war im klassischen Stil gebaut worden, damit er zur Architektur von Roseland passte, und er erinnerte Philippa an etwas, das man auf einer italienischen Piazza vorfinden mochte.
    Das plätschernde Wasser zog sie beinahe magisch an. Da sie sich allein wähnte, gab sie der Versuchung nach und hielt die Hand in den Wasserstrahl.
    Ein leises Lachen ertönte hinter ihr. Rasch zog sie die Hand zurück und drehte sich um.
    „Willkommen in Roseland, Euer Gnaden.“ Ein würdevoll aussehender Mann stieg die Treppe vor dem Eingang hinunter. „Ich bin Steves, der Butler von Viscount St. Just. Er hat mich gebeten, nach Ihnen Ausschau zu halten.“
    Philippa unterdrückte ein Aufstöhnen. Was mochte sie nur für einen Anblick bieten! Bestimmt hielt Steves sie für ziemlich linkisch, weil sie sich zu so einem kindlichen Vergnügen hatte hinreißen lassen.
    „Der Viscount wird sich freuen, dass Ihnen der Brunnen gefällt. Er ist ganz neu. Mylord hat ihn erst letzten Monat aufgestellt. Auch das Kopfsteinpflaster hat er selbst verlegt.“
    So etwas traute Philippa Valerian durchaus zu. Wenn Steves glaubte, sie damit überraschen zu können, dann irrte er. „Sein handwerkliches Können ist und war schon immer ausgezeichnet“, erwiderte sie.
    Steves nickte und sagte bedeutungsvoll: „Das ist wahr. Er hat gehofft, dass es Ihnen gefällt.“
    Sie errötete und unterdrückte das Bedürfnis, Steves zu fragen, wie er das gemeint hatte. Das hätte eindeutig zu neugierig gewirkt. „Wo ist der Viscount, Steves?“, fragte sie stattdessen.
    „Er erwartet Sie auf der Terrasse hinter dem Haus. Wenn Sie mir bitte folgen wollen? Ein Lakai kann sich um Ihr Gepäck kümmern.“
    Die „Terrasse hinter dem Haus“ – dies erwies sich als ziemlich untertriebene Formulierung, wie Philippa wenig später feststellte. Sie fühlte sich geradezu klein auf der frisch gefegten, riesigen Aussichtsfläche mit den Sitzgruppen aus robusten Korbmöbeln. Valerian war gerade dabei, mit vier anderen Männern einen gewaltigen Kübel mit einem Baum zu verrücken, einer Art, die sie noch nie gesehen hatte.
    Offenbar sollte das große Behältnis seinen endgültigen Platz an der Ecke der Terrasse finden, damit der Baum dort Schatten spenden konnte. Valerian entdeckte sie und winkte ihr zu, dann machte er eine Geste, mit der er sie aufforderte, sich schon einmal hinzusetzen.
    Er sah atemberaubend aus. Sein Haar glänzte in der Sonne, und er trug nur sein Hemd, das ihm schweißnass am Rücken klebte. Philippa konnte genau das Spiel seiner Muskeln darunter sehen, als die Männer den Kübel mit aller Kraft weiterrückten.
    Ein letzter Ruck, dann trat Valerian sichtlich zufrieden zurück. „Perfekt. Genauso habe ich mir das vorgestellt“, lobte er und zog sich die dicken Arbeitshandschuhe aus, ehe er sich zu Philippa gesellte und sich neben sie in einen Sessel setzte.
    „Das ist ein herrlicher Baum, Val.“ Der alte Kosename rutschte ihr über die Lippen, ehe sie es verhindern konnte. Zum Glück ging Valerian nicht darauf ein.
    „Das ist eine Hanfpalme. Ich habe mir vor einigen Jahren aus Italien einen Steckling hierherschicken lassen. Mein Gärtnermeister hat sich darum gekümmert, und das ist daraus

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