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Zärtlicher Hinterhalt

Zärtlicher Hinterhalt

Titel: Zärtlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schien mir ein recht angenehmer Mann gewesen zu sein.« Tante Spring hob fragend die Brauen.
    »Er war eine Enttäuschung«, erklärte Mrs. Trenchard kategorisch. »Und wollte mich nie von hier wegbringen. Er hockte nur auf seinem Hintern und sagte.
Sieh zu, dass du Miss Spring alles recht machst, dann brauche ich nicht zu arbeiten. So
haben die zwei mir die ganze Zeit zugesetzt, Mutter und Trenchard. Mich haben sie benutzt, und angebetet haben sie nur Sie. Dann sind Sie langsam älter geworden, Miss Spring. Sie waren zweiunddreißig und hatten immer noch keinen Ehemann. Es hat mich getröstet, dass keiner Sie nahm. Ich hatte immerhin einen Mann, auch wenn er nichts taugte. Aber dann … dann haben Sie Mr. Lawrence kennen gelernt. Gut aussehend war er, tapfer und stark.«
    Tante Spring lächelte. »Oh ja, das stimmt.«
    »Auf einmal hatten Sie alles, was ich nie haben würde. Ich habe Sie so verabscheut dafür, es hat mir die Eingeweide zerfressen. Und ich hatte meine Freude daran, Ihre geheimen Treffen zu arrangieren …«
    »Ich war Ihnen so dankbar für Ihre Hilfe.«
    »Richtig, Sie haben immer nur Gutes an mir gesehen.«
    »Liebe …«
    »Nein. Ich war nicht gut, sondern hoffte, dass Ihr Bruder Sie erwischt und hinauswirft. Aber was ist passiert? Mr. Lawrence hat Ihnen ein Kind angehängt.« Mrs. Trenchard legte die Hand vor die Augen und schluchzte. »Und ich konnte keine Kinder bekommen. In all den Jahren der Ehe bin ich nie dick geworden. Aber Sie, Sie trugen ein Kind im Leib. Seine Lordschaft, Ihr Bruder, hat Mr. Lawrence in den Krieg geschickt, aber Sie waren immer noch glücklich mit Ihrem Kind unterm Busen, von dem keiner was wusste. Richtig gestrahlt haben Sie, und nicht einmal die Aussicht, dass Sie in Schande fallen würden, hat mein Unglück aufwiegen können.«
    Tränen liefen Tante Spring die rosigen, faltigen Wangen hinab. »Judy, das, was dann passiert ist, war doch nicht Ihre Schuld.«
    »Doch. Weil ich Sie verwünscht habe. Ich wollte, dass alles Glück in Ihrem Leben stirbt.«
    Hannahs eisige Finger krampften sich um Dougalds. Er nahm ihre Hände und wärmte sie zwischen seinen.
    »Wenn Verwünschungen ausreichen würden, eine Schwangerschaft zu beenden, dann wären viele Frauen kinderlos«, merkte Miss Minnie an.
    Mrs. Trenchard schien sie nicht zu hören. Sie hatte nur Augen und Ohren für Tante Spring. »Es ist meine Schuld. Ich habe gehasst und gehasst und gehasst. Ich hab mir Ihren Tod ausgemalt und den Tod des Babys. Aber dann kam die Nachricht von Mr. Lawrence. Ich wollte ihm nichts antun und versuchte, alle Verwünschungen zurückzurufen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben – aber die Nachricht von Mr. Lawrences Tod hat Sie so schockiert, dass Sie das Kind verloren.«
    »Judy, liebe Judy, es war nicht Ihre Schuld!« Tante Spring versuchte, Mrs. Trenchard zu umarmen.
    Mrs. Trenchard schrak zurück. »Ich habe Mutter geholfen, das Baby zu holen. Ein süßes, kleines Mädchen, der Körper fertig ausgebildet, aber viel zu klein, um zu überleben.«
    »Ich erinnere mich genau.« Tante Springs Stimme bebte.
    »Mutter hat es mir gegeben, damit ich es beerdige. Sie sagte, ich sollte es am besten in heiliger Erde begraben, damit es seinen Segen bekäme – doch so versteckt, dass keiner es je findet. Sie sagte, wenn wir das jetzt richtig machen, würde niemand von Ihrer Schmach erfahren, und Sie könnten einen anderen heiraten und glücklich werden.«
    »Aber das wäre doch niemals gegangen.« Tante Spring wischte sich mit zitternden Fingern die Tränen ab. »Ich habe Lawrence geliebt, und er war tot.«
    »Aber ich habe versagt, habe die Kleine in ein Tuch gewickelt, in meinen Nähkasten gelegt und hierher gebracht. Ich dachte, sie wäre hier sicher … um das Seelchen vor allen zu beschützen, die es hätten finden können. Ich hab auch Sie beschützen wollen, Miss Spring.« Endlich hob Mrs. Trenchard doch den Blick und schaute boshaft zu Hannah hinüber. »Aber dieser hochnäsige Bastard von einer Gesellschafterin hat das Versteck gefunden …«
    Hannah wollte auf Mrs. Trenchard losgehen, aber Dougald packte sie am Arm.
    Als sei nichts geschehen, sprach Mrs. Trenchard weiter. »Und jetzt können Sie wirklich nie mehr heiraten und glücklich werden, Miss Spring – wegen
der da!«
    Hannah setzte sich auf der Bank zurecht, zitterte aber am ganz Körper, als hätte sie eine Schusswunde erlitten.
    Dougald hatte sie nie mit solcher Vehemenz reagieren sehen; aber er hatte schließlich auch noch nie

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