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Zärtlicher Hinterhalt

Zärtlicher Hinterhalt

Titel: Zärtlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Mylord«, informierte Charles ihn.
    Dougald kniff die Augen zusammen. »Sie haben an der Treppe gearbeitet«, fuhr Charles fort. »Ausschließlich an der Treppe. Weiter oben hatten sie noch nicht begonnen.«
    Augenblicklich verstand Dougald. »Trotzdem ist Hannah dort durch den Boden gebrochen.« Er entfernte sich wieder ein Stück. »Könnten die Dielen morsch gewesen sein?«
    Der Zimmermann schien sich gefasst zu haben. »Sie hätten's sein können, waren's aber nicht.«
    »Was war es dann?«, fragte Dougald freundlich, aber unerbittlich weiter.
    »Irgendwer hat an ein paar Stellen die Dielen angesägt. Damit sie schwächer werden. Mylord, ich schwör Ihnen, letzte Nacht warn sie nicht so. Wir ham gestern in der Früh zum Arbeiten angefangen, und Rubin und ich ham alles kontrolliert, bevor wir abends gegangen sind.«
    Irgendjemand hatte mit voller Absicht die Hausherrin in Gefahr gebracht. Irgendjemand, der genau wusste, dass sie im Handarbeitszimmer der Tanten morgens immer die Erste war.
    Aber es wusste ja keiner, dass sie seine Frau war. »Warum, zur Hölle, sollte jemand so etwas tun?«, wollte Dougald wissen.
    Er erwartete im Grunde keine Antwort, doch Charles öffnete die Tür, gestattete Fred zu gehen und machte die Tür hinter ihm schnell zu. »Mylord, Sie und
Madame
waren nicht unbedingt diskret, was Ihre … ehelichen Besuche betrifft.«
    Dougald schoss zu Charles herum. »Woher wissen Sie, dass wir …«
    »Ich bin auf dem Weg, Ihnen beim Ankleiden zu helfen. Da schlüpft
Madame
zur Türe hinaus. Und am nächsten Tag sind Sie es, der aus ihrem Zimmer kommt. Ich verstecke mich am Ende des Flurs, um die Dienerschaft fern zu halten. Aber … Mylord, das sind genau die Geheimnisse, die man nicht verbergen kann. Es wird geklatscht. Ich habe das Gerede selbst gehört. Die Dienstboten spekulieren, weshalb Sie nicht mehr ganz so unfreundlich sind. Sie bekommen die Spannungen zwischen Ihnen und
Madame
mit. Die Blicke. Wie
Madame
errötet. Und die Spekulationen treffen immerhin zu.«
    »Verflucht!« Dougald wollte nicht hören, dass man seinetwegen Hannah nach dem Leben trachtete.
    »Ja, Mylord«, erläuterte Charles sachlich. »Wahrscheinlich weiß niemand, dass
Madame
Ihre Gattin ist; aber man könnte zumindest annehmen, dass eine Eheschließung bevorsteht. Wenn es, wie Sie mutmaßten, wirklich Sir Onslow gewesen ist, der versucht hat, Sie umzubringen, um an den Titel zu kommen …«
    »Sie haben gesagt, Sie glaubten nicht, dass Seaton es war. Und die Detektive haben auch keinerlei Beweise für seine Schuld gefunden.«
    »Was nur heißt, dass man ihn bis jetzt noch nicht auf frischer Tat ertappt hat. Persönlich denke ich allerdings, dass er dazu kaum genügend Verstand oder Boshaftigkeit besitzt.« Charles' Lefzen sackten noch tiefer hinunter als sonst. »Aber er hat ein Motiv, und ich habe ihn gesehen, Mylord. Er schleicht durch die Flure. Er versteckt Sachen in seinem Übermantel. Ich habe ihn sogar dabei beobachtet, wie er aus dem Ostflügel herauskam.«
    »Konnten Sie feststellen, wo genau er herkam?«
    »In Ihrem Schlafzimmer ist jedenfalls nichts durcheinander gebracht worden. Damals hielt ich ihn allerdings noch für harmlos.«
    »Wovon ich nicht überzeugt bin. Auch wenn er sich die meiste Zeit woanders aufhält. Derzeit treibt er sich jedenfalls herum, während alle anderen arbeiten.«
    »Dann käme nur ein Handlanger in Frage, der in seinem Auftrag tätig ist. Was Sir Onslow ein Alibi verschaffen würde, falls es zu einer Anklage kommt.« Charles' Mundwinkel hingen fast schon bis auf den Kragen. »Es hat noch einen anderen, seltsamen Vorfall gegeben, den ich Ihnen noch nicht berichtete.«
    Dougald hob den Kopf. »Ja?«
    »An einem jener Tage, an denen
Madame
im Vorzimmer auf Sie gewartet hat, ist sie zur Kapelle hinübergegangen. Als ich zurückkam, lag sie in der Kapelle auf dem Boden. Sie sagte, sie hätte sich den Kopf angeschlagen.« Charles schaute verlegen drein. »Anfangs habe ich ihr nicht geglaubt.«
    »Was soll das heißen, Sie haben Ihr nicht geglaubt?«
    »Da war nichts, wo sie dranstoßen hätte können.« Charles zuckte halbherzig die Achseln. »Und sie ist eine
jeune fille. Jeune filles
neigen zu Übertreibungen und zum Dramatisieren von Kleinigkeiten.«
    Zähneknirschend vor Verärgerung fragte Dougald: »Charles, gibt es irgendetwas, das Sie an Frauen leiden können?«
    »Oui, eines mag ich sehr. Aber dabei müssen sie nicht sprechen.«
    Vielleicht, gestand Dougald sich ein, hatte

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