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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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werde …«
    »Hoffentlich hast du Recht.«
    Poppy machte es sich in ihrer Seitenlage bequem und sah ihrer Schwester im flackernden Schein des Kaminfeuers zu, während sonderbare Schauer sie durchrieselten. Nicht, weil sie sich vor Harry Rutledge fürchtete.
    Sondern weil sie ihn mochte.
    Catherine Marks wusste, dass Harry etwas im Schilde führte. Er führte immer etwas im Schilde. Jedenfalls hatte er bestimmt nicht die Absicht, sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen … sie war ihm völlig egal. Die meisten Leute, einschließlich Catherine, waren für ihn nur eine Zeitverschwendung.
    Welch rätselhaftes Pumpwerk auch immer Harry Rutledges Blut durch die Adern schickte, ein Herz war es nicht.
    In all den Jahren ihrer Bekanntschaft hatte Catherine ihn nie um etwas gebeten. Wenn Harry jemandem einen Gefallen tat, wanderte es sofort in dieses unsichtbare Register, das er in seinem teuflisch klugen Kopf mit sich herumtrug, und es war nur eine Frage der Zeit, bis er es auf Heller und Pfennig zurückforderte. Die Leute fürchteten ihn aus gutem Grund. Harry hatte einflussreiche Freunde und einflussreiche Feinde, und vermutlich wussten nicht einmal sie selbst, in welche Kategorie sie fielen.
    Sein Kammerdiener oder Assistent – oder welche Stellung dieser Mann auch immer bekleidete – führte sie in Harrys palastartige Privaträume. Catherine dankte ihm mit einer frostigen Geste. Sie saß im Empfangszimmer, die Hände im Schoß. Das Empfangszimmer war offensichtlich dazu gedacht, den Besucher einzuschüchtern. Helle glänzende Stoffe, kalter Marmor und Renaissancekunst von unschätzbarem Wert prägten den Raum.
    Harry betrat das Zimmer. Er wirkte sehr groß und atemberaubend selbstsicher. Wie immer war er elegant gekleidet und sorgfältig frisiert.
    Er blieb vor ihr stehen und musterte sie unverschämt. »Cat, du siehst gut aus.«
    »Fahr zum Teufel«, sagte sie ruhig.
    Sein Blick fiel auf die weißen Knöchel ihrer gefalteten Hände, und ein mattes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Ich nehme an, in deinen Augen bin ich der Teufel.« Mit einem Kopfnicken deutete er auf das Sofa gegenüber. »Darf ich?«
    Catherine nickte kurz und wartete, bis er sich niedergelassen hatte. »Was willst du von mir?« Ihre Stimme klang schrill.
    »Das war eine unterhaltsame Vorstellung heute Morgen, findest du nicht? Deine Hathaways waren ein Vergnügen. Die beiden sind jedenfalls keine von diesen Durchschnittsmädchen, die man sonst auf Gesellschaften trifft.«
    Catherine hob langsam den Blick und bemühte sich, ausdruckslos zu bleiben, während sie in seine tiefgrünen Augen starrte. Harry war ein Meister darin, seine Gedanken zu verbergen … an diesem Morgen aber hatte er Poppy mit einem Verlangen angestarrt, das er unter normalen Umständen niemals preisgegeben hätte. Und Poppy hatte keine Ahnung, wie sie sich gegen einen Mann wie Harry wehren sollte.
    Catherine gab sich alle Mühe, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. »Ich werde mit dir nicht über die Hathaways sprechen. Und ich warne dich, lass die Finger von den Mädchen.«
    »Du warnst mich?«, wiederholte Harry mit sanfter Stimme, und seine Augen funkelten spöttisch.
    »Ich werde nicht zulassen, dass du jemandem in meiner Familie wehtust.«
    » Deine Familie?« Er hob eine Augenbraue. »Du hast keine Familie.«
    »Ich meinte die Familie, für die ich arbeite.« Catherine behielt die Fassung. »Meine Schützlinge. Insbesondere Poppy. Mir ist nicht entgangen, wie du sie heute Morgen angestarrt hast. Wenn du es wagst, sie in irgendeiner Weise zu verletzen …«
    »Ich habe nicht die Absicht, jemanden zu verletzen.«
    »Was auch immer deine Absichten sind, am Ende läuft es immer darauf hinaus, oder etwa nicht?« Catherine verspürte eine jähe Genugtuung, als sie sah, wie sich sein Blick verengte. »Poppy ist zu gut für dich«, fuhr sie fort, »und sie ist für dich unerreichbar.«
    »Nichts ist für mich unerreichbar, Cat. Zumindest fast nichts.« Er sagte es ohne jeden Hochmut. Es entsprach schlicht und einfach der Wahrheit. Catherine spürte, wie eine große Angst sie befiel.
    »Poppy ist so gut wie verlobt«, erwiderte sie scharf. »Und sie ist in jemanden verliebt.«
    »In Michael Bayning.«
    Catherines Herz machte einen Satz. »Woher weißt du das?«
    Harry ignorierte die Frage. »Glaubst du allen Ernstes, Viscount Andover, ein Mann mit bekanntlich hohen Ansprüchen, würde seinem Sohn erlauben, eine Hathaway zu heiraten?«
    »Ja, das glaube ich. Er liebt seinen

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