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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Neuigkeiten zu unterbreiten.
    Nach all dieser Zeit war das Ende in greifbare Nähe gerückt. Es konnte nur noch wenige Monate dauern, bis Samuel Newcomb feststellen mußte, daß er restlos verarmt war. Er mußte lediglich heute abend anbeißen, wenn Lucas den Köder auslegte, das war alles.
    Fiona hatte unwissentlich dazu beigetragen, denn sie kostete Sam eine ganz schöne Stange Geld. Sam wollte ihr nicht sagen, daß sein Kapital weitgehend festgelegt war, und daher hatte er seine kleineren Immobilien in Newcomb verkauft, um ihr alles kaufen zu können, was sie sich nur irgend wünschte. Um sie glücklich zu machen und bei guter Laune zu erhalten, mußte er fortwährend Dinge kaufen.

12

    Sharisse hatte Schwierigkeiten damit, sich all diese Namen zu merken. Es hatte sich herausgestellt, daß diese Abendgesellschaft ihr zu Ehren veranstaltet wurde, und die halbe Stadt war eingeladen worden.
    Mr. Newcomb führte sie persönlich herum und stellte sie allen Anwesenden vor. Seine Frau, Fiona, hatte sie begrüßt und sie daraufhin mit einer erschreckenden Portion von Grobheit ignoriert. Samuel Newcomb schien dieses Verhalten ausgesprochen amüsant zu finden.
    »Sie ist eifersüchtig, aber darüber brauchen Sie sich wahrhaftig keine Sorgen zu machen«, hatte er Sharisse zugeflüstert. »Sie war bisher das hübscheste Mädchen in der ganzen Gegend, aber diese Ehre gebührt jetzt Ihnen. Ich muß sagen, Miß Hammond, daß Lucas zu beneiden ist.«
    Sie errötete heftig und mochte diesen Mann auf Anhieb. Er war recht distinguiert, Anfang vierzig und hatte sandbraunes Haar und graue Augen, die vielleicht ein wenig zu offen zeigten, was er dachte. Er war ein Mann, der die schönen Dinge des Lebens genoß, und sein Haus war be eindruckend. Er war aber auch, wie Lucas ihr bereits zur Warnung gesagt hatte, ein Mann, der einen Blick für Frauen hatte.
    Sie hatte jedoch nichts gegen seine bewundernden Blicke einzuwenden. Sie fühlte sich in Sams Gegenwart wohl, ohne ihn allzu ernst zu nehmen, als er ihr vorschlug, er könne ein nettes, kleines Häuschen für sie finden, falls sie Lucas je überdrüssig würde.
    Allein diese Vorstellung! Samuel Newcomb war alt genug, um ihr Vater sein zu können. Aber er neckte sie nur, das wußte sie gewiß. Es war ganz offensichtlich, daß er hingebungsvoll in seine Frau verliebt war, denn sowie sie nicht mehr nahe genug bei ihm war, suchten seine Blicke sie. Fiona war eine sehr hübsche Frau mit blauschwarzem Haar und blaßblauen Augen. Sie war wesentlich jünger als ihr Mann, sogar nicht viel älter als Sharisse selbst, wenn man es genau nahm.
    Es war kein förmliches Abendessen – dazu waren zu viele Menschen geladen. Die Leute suchten sich selbst einen Platz aus, um sich hinzusetzen, und die Teller stellten sie sich auf den Schoß. Sharisse fühlte sich wohl. Es war ein einfaches Essen, nichts Raffiniertes, aber es gab Unmengen davon, und Champagner wurde freizügig ausgeschenkt.
    Lucas ließ sie allein, damit sie sich mit den Damen unterhalten konnte. Er war damit beschäftigt, Glückwünsche entgegenzunehmen und immer wieder die Geschichte zu wiederholen, wie sie einander kennengelernt hatten. Sie hörte sich diese Geschichte aufmerksam an, um nichts durcheinanderzubringen, falls man ihr dieselbe Frage stellen würde.
    Die Menschen, die sie kennenlernte, waren freundlich und schienen sich herzlich und aufrichtig für sie zu freuen. Doch wirklich wohl war ihr nur zumute, weil Lucas immer in ihrer Sichtweite war. Es war schwer zu analysieren, warum gerade er den Ausschlag dafür gab, daß sie sich wohl fühlte, obwohl sie sich doch so unwohl fühlte, wenn sie mit ihm allein war. Sie merkte selbst gar nicht, daß sie ihn mit ihren Blicken immer wieder suchte.
    Er fiel in dieser Menge auf, und das lag nicht nur an seiner Körpergröße. Andere Männer trugen Kleidungsstücke, die lose saßen, wohingegen sich die Kleidung auf Lucas' Körper über seinen Muskeln spannte. Von ihm ging eine Aura unerschütterlicher Kraft und rauher Männlichkeit aus. Und gegen ihren Willen bemerkte sie auch, daß die Leute aus der Stadt ihn mit gewaltigem Respekt behandelten.
    »Er sieht viel besser aus, als es einem Mann gestattet sein sollte, finden Sie nicht?«
    Sharisse hatte Lucas wieder angestarrt, und jetzt wandte sie sich zu Naddy Durant um. »Von wem sprechen Sie?« fragte sie.
    »Von Ihrem Mann natürlich.«
    »Oh.« Sharisse stand verblüfft vor der unverblümten Offenheit des jungen Mädchens.
    Naddy war

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