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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Geburt keine Hilfe gewesen. Sharisse hatte gehört, daß er Lucas gestanden hatte, er habe während der Geburt geschlafen und sei erst von dem ersten Schrei des Kindes erwacht.
    Das war an sich schon erstaunlich. Ebenso erstaunlich war, daß Willow am nächsten Tag schon aufstand und herumlief. Willow widerlegte alles, was Sharisse je über das Kinderkriegen gehört hatte. Bei ihr wirkte alles ganz normal. Und der kleine Junge war gesund und kräftig, und es war eine Freude, ihn zu beobachten.
    Sharisse hatte in den letzten drei Tagen ihre Arbeit liegen lassen und die Zeit ganz mit Willow und ihrem Baby verbracht. Lucas schien nichts dagegen zu haben, daß er sein Essen mit Verspätung bekam oder daß seine Kleider nicht gewaschen waren. Er schien es zu dulden und sich darüber lustig zu machen, daß Sharisse über nichts anderes als das Baby mehr sprach.
    Lucas hatte sehr viel damit zu tun, die neuen Stuten einzureiten. Das war ein Segen, denn abends war er erschöpft, und bisher hatte er keine weiteren Annäherungsversuche unternommen. Aber wie lange würde das so bleiben?
    Ihr Problem war, daß sie nicht wußte, was sie von Lucas zu erwarten hatte. Anfangs hatte es ihr Sorgen bereitet, daß er so begehrlich gewesen war. Jetzt bereitete es ihr Sorgen, daß er keinerlei Annäherungsversuche unternahm. Sie schliefen nach wie vor allein im Haus, und doch schlug er nicht vor, daß sie in einem Bett zusammen schlafen sollten. War er einfach nur erschöpft? Wenn sie ihn bloß hätte fragen können, aber an dieses Thema traute sie sich wahrhaftig nicht heran.
    Weiteren Kummer bereitete ihr, daß sie nichts von Stephanie gehört hatte. Und dabei hätte doch der kleinste Brief schon so viel zu ihrem Seelenfrieden beigetragen!
    Lucas war am Morgen in die Stadt geritten, um Vorräte zu besorgen, aber er war noch nicht zurückgekommen, und es war schon spät am Nachmittag. Sie war schon ganz außer sich, als sie den Einspänner hörte, der auf die Ranch fuhr. Sie rannte zur Haustür und erreichte sie in dem Moment, in dem Lucas den Wagen anhielt.
    »Was tust du mit dem Einspänner?« rief sie ihm zu.
    »Dich in die Stadt bringen. Ich dachte, du hättest vielleicht Lust, im Hotel zu Abend zu essen.«
    Was für eine wunderbare Idee. Sie hatte zwar einen Verdacht, weshalb er ihr diesen Vorschlag machte, aber das konnte sie ihm wirklich nicht vorwerfen. Es lag an ihrer Küche.
    Er sprang aus dem Wagen, warf ihr ein strahlendes Lächeln zu und drückte ihr zwei eingewickelte Päckchen in die Hand. »Das ist für dich, aber du darfst es jetzt noch nicht auspacken«, sagte er zu ihr. »Und zieh dir für den heutigen Abend das eleganteste Stadtkleid an, das du hast. Es ist jemand in der Stadt, den ich dir vorstellen möchte.«
    »Und wer ist dieser jemand?«
    »Ein Freund von mir aus dem Osten – aus St. Louis, um es genau zu sagen. Er ist heute gekommen.«
    »Aber«, sagte sie voller Unbehagen, »du hast mir doch gesagt, selbst mein schlichtestes Kleid sei zu schick für diese Gegend. Ich möchte nicht übermäßig herausgeputzt wirken, Lucas.«
    »Du wirst nicht so wirken.«
    »Hast du die Absicht, mit mir anzugeben?«
    »Was ist dagegen einzuwenden?« Er grinste. »Schließlich kann nicht jeder Mann von sich behaupten, seine Verlobte sei die bestaussehende Frau in der ganzen Gegend.«
    »Lucas, jetzt aber im Ernst!«
    »Es ist mein Ernst, meine Schöne.«
    »Ich habe dich gebeten, mich nicht so zu nennen.«
    »Willst du jetzt stehenbleiben und dich mit mir streiten, oder willst du dich nicht lieber fertigmachen? Ich dachte, du freust dich, wenn wir einen Abend in der Stadt verbringen. Es ist ein ganz normaler Wochentag, und daher wird nicht allzuviel los sein. Und außerdem ist Emery Buskett selbst ein Städter, und daher wird er ganz bezaubert von dir sein.«
    »Hast du ihm gesagt, ich käme aus St. Louis, wie du es hier allen erzählt hast? Gütiger Himmel, Lucas, soll ich etwa detailliert über eine Stadt reden, in der ich nie gewesen bin?«
    »Jetzt gerate nicht in Panik, solange du keinen Grund dazu hast.« Er grinste wieder. »Er weiß tatsächlich nicht das Geringste über dich. Wir hatten heute andere Dinge zu besprechen.«
    »Kommst du deshalb so spät?«
    »Gütiger Himmel, Sharisse, das klingt ja ganz nach einer Ehefrau«, klagte er.
    »Nein, ganz bestimmt nicht!« stieß sie empört heraus. Aber sie wußte, daß er sich nur einen Scherz mit ihr erlaubte.
    »Für mich war es selbst eine Überraschung, Emery zu

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