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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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entsetzlich wütend auf ihn sein, aber er brauchte nur zu grinsen und sie zu necken und ihr zu schmeicheln, und schon vergaß sie, weshalb sie überhaupt wütend gewesen war.
    Lucas ließ sie an der Postabfertigung stehen und sah nach, ob Emerys Kutsche an diesem Morgen pünktlich abgefahren war. »Ich habe gestern etwas vergessen, was ich ihm unbedingt noch sagen wollte«, erklärte er, »und wenn die Kutsche wie gewöhnlich Verspätung hat, kann ich es mir sparen, ihm zu schreiben.«
    »Was soll ich tun, während ich auf dich warte?«
    »Fertige drei Abschriften von der Suchmeldung an, und wenn ich wieder da bin, bezahle ich das Aufgeben. Du weißt besser als ich, wie man die Art von Katze beschreiben kann, die Charley gefallen könnte. Wilber wird dir Papier und einen Stift geben. Und sieh doch auch gleich nach, ob wir Post bekommen haben.«
    »Aber wäre die Post denn nicht auf der Ranch abgeliefert worden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Man muß sich die Post hier abholen.«
    »Heißt das, daß hier ein Brief für mich liegen könnte, und ich weiß gar nichts davon?« Sie war entsetzt.
    Als Lucas fort war, ging sie schnell ins Postamt und sprach mit Wilber, der hinter seinem Schalter saß. Ihre Hoffnungen wurden so schnell zerschlagen, wie sie in ihr aufgestiegen waren. Kein Brief von Stephanie. Es waren zwei Briefe für Lucas da, einer von Monsieur Andrevie in New Orleans und der andere vom Emery Buskett in Newcomb. Sie grinste über das ganze Gesicht. Sie nahm an, auch Emery habe etwas vergessen, was er Lucas unbedingt noch sagen wollte.
    Sie verfaßte ihren Suchauftrag behutsam. Allein die Vorstellung, mit dieser Anzeige eine Gefährtin für Charley zu suchen! Ein Mann, der sich über Anzeigen eine Braut suchte, war nötig, um auf den Gedanken zu kommen, auf dieselbe Art eine Katze zu organisieren. Ein Mann war vonnöten, wenn es darum ging, an männliche Bedürfnisse zu denken. Sie seufzte. Sie hatte nie daran gedacht, Charley eine Gefährtin zu besorgen. Eine Dame dachte nicht an solche Dinge. Oder doch?
    Lucas fand Emery in dem Moment im Depot, in dem die Kutsche gerade angerollt kam.
    »Gut, daß du gekommen bist, um dich von mir zu verabschieden, Lucas.«
    »Du brauchst dir nichts darauf einzubilden«, sagte Lucas mit einem breiten Grinsen. »Ich mußte einen Wagen zurückbringen, den ich gemietet hatte.« Er half Emery, seinen Koffer auf die Ladefläche zu heben.
    »Ich habe einen Brief für dich hier abgegeben«, sagte Emery, »in dem ich dir detailliert über mein Zusammentreffen mit Newcomb berichte.«
    »Gut, aber ich möchte, daß du außer der Geschichte, an der du im Moment arbeitest, noch etwas anderes für mich tust.«
    »Was du willst, Lucas«, erwiderte Emery eifrig. »Dafür bezahlst du mich ja schließlich.«
    »Dieser Freund von dir, der Detektiv.«
    »Jim?«
    »Ja. Ich möchte, daß du ihn aufsuchst, sobald du wieder zu Hause bist.«
    »Ich bezweifle, daß er noch in St. Louis ist, Lucas.«
    »Mir ist egal, wo er ist, und selbst wenn er sich schon auf den Rückweg nach New York gemacht hat, mußt du ihn für mich finden. Ich will, daß du die übrigen Informationen aus ihm herausholst, die er über diese Hammond-Tochter hat. Ich will ihren Namen wissen, und ich will eine Beschreibung von ihr haben, alles, was er nur irgend über sie weiß.«
    »Ist sie etwa doch mit deiner Verlobten verwandt?«
    »Sharisse ist nicht sicher, aber ihr ist eingefallen, daß sie Cousinen in New York hat, Leute, zu denen ihre Familie den Kontakt verloren hat. Sie wüßte gern mehr über das Mädchen.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, einer so schönen jungen Frau zu Diensten zu sein«, sagte Emery liebenswürdig. »Es tut mir wirklich leid, daß du sie nicht mitgebracht hast, damit ich es ihr selbst sagen kann. Ich hätte sie liebend gerne noch einmal gesehen.«
    »Du vergißt, daß sie schon vergeben ist«, sagte Lucas, und sein Tonfall war plötzlich kühl und schneidend.
    Emery grinste. »Eine Frau wie sie ist einen Diebstahl wert, Lucas, selbst dann, wenn es einen Freund trifft.« Sein Lächeln wurde strahlender, als sein Blick auf Sharisse fiel. »Ach, du hast sie also doch mitgebracht.«
    Lucas sah, daß Sharisse gerade in diesem Moment auf den Bürgersteig getreten war und daß Leon Waggoner, der nur noch wenige Meter von ihr entfernt war, gerade auf sie zukam.
    »Ich wünsche dir eine sichere Heimreise, Emery«, sagte Lucas geistesabwesend, während er sich entfernte.
    »Aber, Lucas …«
    Emery

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