Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Einen großen Teil davon hatte er verträumt, während er sich ausmalte, was er mit Charlie alles gern machen wollte. Offenbar war das sogar der wichtigste Teil der Geschichte gewesen.
    Er wandte sich wieder an Beth. „Was sagtest du gerade?"
    „Dass wir unverzüglich zurückgekehrt seien."
    „Nein, davor."
    „Ach so, das mit Carland?" Als er nickte, fuhr sie fort: „Nun, er und Onkel Henry befanden sich vergangene Nacht in demselben Gasthof wie wir. Mich haben sie zum Glück nicht gesehen, doch Tomas belauschte das Gespräch, und daraus schlössen wir, dass man wusste, dass wir uns in London aufhielten. Denn Onkel Henry und Carland sprachen davon, sie hätten irgendetwas vor, um uns zu ihnen zu bringen. Tomas und ich haben daraufhin nicht einmal mehr den Rest der Nacht dort verbracht, sondern sind umgehend zurückgefahren."
    „Weshalb? Wenn du und Mowbray miteinander getraut seid, ist doch alles in Ordnung. Dein Onkel kann dich nicht mehr zwingen, Carland zu ehelichen, wenn du bereits verheiratet bist."
    „Nein, doch nicht mich. Charlie!"
    „Charlie?" Er erblasste. „Ihr beide sagtet doch ..."
    „Wir konnten Ihnen ja wohl schlecht erzählen, dass Charlie Carland heiraten sollte", entgegnete sie logischerweise. „Und wir befürchteten, falls wir Ihnen sagten, dass ich Seguin ehelichen sollte, dann würden Sie weniger Verständnis für uns zeigen. Schließlich wussten wir bis dahin von ihm nichts Schlechtes, nur dass er schon alt war. Sie hätten unseren Fluchtversuch unterbinden und uns an unseren Onkel verraten können."
    „Charlie und Carland?" Radcliffes Entsetzen war ganz offensichtlich. „Meine Güte, der hätte sich niemals mit ihren trotzigen Reden abgefunden. Wahrscheinlich hätte er sie schon nach einem Tag umgebracht!"
    Beth nickte ernst. „Genau deshalb sind Tomas und ich ja auch zurückgekehrt. Um ihr bei ihrer Flucht zu helfen."
    „Flucht?" fragte Radcliffe, als wäre ihm dieses Wort unbekannt. „Kommt überhaupt nicht infrage. Wir werden heiraten."
    Beth schaute ihn verständnislos an. „Sie wollen ...?"
    „Jawohl. Das sagte ich ihr heute Morgen."
    „Das sagten Sie ihr?" fragte Beth bestürzt.
    „Ja", antwortete er geistesabwesend und war mit den Gedanken bei dem, was sie erzählt hatte. Charles war in Wirklichkeit Charlotte. Heute Morgen war sie mit Bessie irgendwohin gefahren und noch nicht wieder zurückgekehrt. Hatte ihr Onkel sie bereits gefunden?
    Fluchend sprang er auf und ging zur Tür der Bibliothek, riss sie auf und blieb dann stehen. Stokes, den er gerade hatte rufen wollen, war schon da und sah so merkwürdig aus, wie nur ein Butler aussehen konnte, wenn er mit dem Ohr an der Tür beim Lauschen ertappt worden war.
    „Ja, Mylord?" fragte er gelassen und richtete sich wieder auf.
    „Hatte Charles bei seinem Weggang irgendetwas bei sich?"
    Stokes hüstelte. „Ich vermute, Sie meinen, etwas außer der jungen Dame?"
    „Ich meine so etwas wie Gepäck", antwortete Radcliffe ungehalten.
    „Nein, Mylord. Sie hatten kein Gepäck bei sich."
    Radcliffe entspannte sich ein wenig. „Erwähnte er, wohin sie gehen wollten?"
    „Nein, Mylord. Allerdings ..."
    „Allerdings?" drängte Radcliffe, als der ältere Mann zögerte.
    „Nun, Mylord, die Köchin half Lady Charles und der jungen Frau beim Ankleiden. Möglicherweise hat sie etwas Zweckdienliches erfahren."
    „Die Köchin? Wieso half Bessie ihm nicht?"
    „Ich vermute, das lag daran, weil Bessie die verschleierte Begleiterin von Lady Charles war."
    „Natürlich!" rief Elizabeth aus. „Bessie muss es gewesen sein."
    Radcliffe nickte. „Bringen Sie mir die Köchin her!" befahl er dann.
    „Ist nicht nötig, Mylord. Ich bin schon hier." Als Stokes daraufhin einen Schritt zur Seite trat, sah Radcliffe Mrs. Hartshair direkt hinter dem Butler stehen.
    „Ich wollte Ihnen gerade sagen, welche Sorgen ich mir um die Lady und Bessie mache." Die Köchin drehte nervös ein Wischtuch in den Händen. „Lady Charlie meinte nämlich, sie wären um die Mittagsstunde spätestens wieder hier, und jetzt ist es schon Zeit fürs Abendessen. Ich habe mich den ganzen Tag über die beiden gesorgt. Ich ahnte ja gleich, dass hier etwas im Gange sein musste."
    „Wohin sind sie gegangen? Hat sie Ihnen etwas gesagt?"
    „Nein. Nur ..." Sie stockte, verzog das Gesicht und gestand schließlich: „Auf dem Tisch lag ein Zettel, und den habe ich mir immer wieder angesehen und versucht herauszufinden, wohin sie gehen wollten."
    „Und?" drängte Radcliffe

Weitere Kostenlose Bücher