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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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die Frau.
    „Und ..." Sie stockte erneut, befeuchtete sich die Lippen und schüttelte dann ärgerlich den Kopf. „Da stand eine Adresse in der Change Alley drauf."
    „Change Alley?" wiederholte Elizabeth ratlos.
    „Das ist bei den Docks", erklärte Tomas, während Radcliffe leise vor sich hin schimpfte. „Da gehen Makler hin, um in Schiffe zu investieren."
    „Wo in der Change Alley?" wollte Radcliffe wissen.
    „Da stand drauf, es sei ein Gasthaus", flüsterte Mrs. Hartshair unglücklich.
    „Was für ein Gasthaus?"
    Die Köchin zog die Stirn kraus, legte den Kopf in den Nacken und blinzelte zur Decke hinauf, als würde sie dort die Antwort ablesen können, doch am Ende schüttelte sie nur den Kopf. „Es liegt mir auf der Zunge, nur ..." Hilflos schüttelte sie erneut den Kopf.
    „Denken Sie nach, Frau!" fuhr Radcliffe sie an. Er war mit seiner Geduld am Ende.
    „Sie verängstigen sie, Mylord", mischte sich Stokes ein. „Das dürfte ihr nicht dabei helfen, sich zu erinnern." Er schob seinen
    Herrn beiseite, fasste die Frau sanft bei den Schultern und bedachte sie mit einem liebenswürdigen Lächeln. „Nun entspannen Sie sich, meine Liebe, und konzentrieren Sie sich. Also der Zettel lag auf dem Tisch. Sie schauten darauf und lasen ...?"
    „Ich schaute darauf und las ..." Wieder blinzelte sie. „Ich las Soundso-Gasthaus, Change Alley. Wie hieß das denn nur ...?"
    Radcliffe ertrug es nicht mehr. „Wir haben keine Zeit mehr für so etwas."
    „Geben Sie ihr noch eine Minute, Mylord. Sie wird sich schon erinnern." Stokes lächelte ihr aufmunternd zu. „Nicht wahr, meine Liebe?"
    Voller Zuversicht erwiderte Mrs. Hartshair das Lächeln. „Oh gewiss. Ich habe mir nämlich ein besonderes Merkzeichen gemacht, um es nicht zu vergessen, also werde ich mich auch entsinnen - irgendwann. Wenn ich den Namen vor mir sähe, würde das bestimmt meine Erinnerung wecken. Vielleicht sollten wir einfach einmal hinfahren ..."
    Darauf schwieg der Lord, doch Tomas meinte: „Das wäre möglicherweise eine gute Idee, Radcliffe."
    Bevor dieser etwas zu antworten vermochte, meldete sich Elizabeth wieder zu Wort. „Vielleicht liegt der Zettel ja noch oben." Sie wandte sich an die Köchin. „Wie war Charles heute Morgen denn bekleidet?"
    „Mit einer schwarzen Kniehose, einem weißen Oberhemd und einer taubengrauen Weste. Sie meinte, das wirke so gewichtig und ernst, und Erpressung sei ja auch eine ernste und gewichtige Angelegenheit."
    „Genau. Ich werde nachschauen, ob der Brief noch oben ist", meinte Beth, drehte sich mit fliegenden Röcken um und eilte aus dem Raum.

16. KAPITEL
    Charlie schmerzte der Kopf. Sie schlug langsam die Augen auf, schloss sie jedoch sofort wieder, als das Licht auf sie traf, und versuchte es dann noch einmal.
    „Sie sind aufgewacht!“ rief jemand erleichtert über ihr, und bei diesem Ausruf drückte Charlie die Augen stöhnend gleich wieder zu. „Mylord? Ich meine, Mylady? Geht es Ihnen gut?“
    „Jedenfalls lebe ich noch“, sagte Charlie grimmig. Im Moment wusste sie nicht, ob das gut oder schlecht war und ob es bei diesem Zustand bleiben würde. Ihre Kopfschmerzen brachten sie noch um! Vorsichtig hob sie die Hand und betastete sich den Schädel. Zu ihrem Kummer war er noch heil, und sie konnte nur eine Beule entdecken. Nicht einmal ein eingetrockneter Blutstropfen zeugte von ihren durchstandenen Sch m erzen. „Höchst erstaunlich.“
    „Wie bitte, Mylady?“ fragte Bessie.
    „Nichts.“ Charlie seufzte und zwang sich dazu, ihre Augen wieder zu öffnen. Sie lag auf dem Boden einer Kutsche. Ihr Kopf ruhte auf Bessies Schoß. Die Zofe hockte ungeachtet ihres feinen Gewandes neben ihr.
    „Wie lange war ich ohne Besinnung?“ wollte Charlie wissen und setzte sich vorsichtig auf.
    „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht zwei, drei Stunden.“
    „Zwei oder drei Stunden?“ rief sie bestürzt aus und zog sich an der Sitzbank hoch, um aus dem Fenster schauen zu können.
    Friedliche Bilder ländlichen Lebens zogen draußen vorüber. Man sah Bäume, Kühe, Schafe und gelegentlich eine Hütte unter einem strahlend blauen Himmel, über den nur ein paar weiße Wölkchen hinwegzogen. Ganz offensichtlich befanden sie sich hier weit fort von dem Dunst und dem Gestank der großen Stadt.
    Leise vor sich hin schimpfend warf sie einen Blick auf das be sorgte Mädchen neben sich. Bessie trug keinen Hut mehr. Ihr langes rotes Haar hatte sich aus dem festen Knoten gelöst und hing ihr jetzt lose über den

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