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Zärtlichkeit des Lebens

Zärtlichkeit des Lebens

Titel: Zärtlichkeit des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Doppelwaschbecken anschaute.
    Natürlich war sie sich dessen bewußt, daß die Romantikerin in ihr auf Januel reagiert hatte, die Idealistin, die enttäuscht worden war. Und jetzt gab es da Byron. Oder treffender, dachte sie, als sie eine neue, noch verpackte Zahnbürste entdeckte, es gab Byron schon seit einiger Zeit. Es hatte keinen Sinn, die Tatsache zu leugnen, daß sie über ein Jahr lang an ihn gedacht hatte. Ihn über ein Jahr lang begehrt hatte.
    Ich mache besser ein paar Schritte zurück, sinnierte Sarah.
    Meine Gefühle gewinnen wieder die Oberhand; das kann ich nicht zulassen. Er ist gefühlsmäßig nicht beteiligt. Sie band sich den Gürtel um die Taille und ging dem Kaffeeduft nach. Als sie die Küche betrat, goß Byron gerade den Kaffee ein.
    »Ah, perfektes Timing.« Sarah lächelte und widerstand dem Drang, sich die linke Schläfe gegen den beginnenden Kopfschmerz zu massieren. Es war ein Streßsignal, das sie zu ignorieren versuchte.
    Mitten im Raum befand sich eine Eßtheke, und Sarah setzte sich dort auf einen Hocker. Byron stellte ihr eine Tasse hin, blieb aber stehen, während er trank.
    »Du hast hier oben ein nettes Plätzchen, Byron.« Sarah ließ den Blick im Zimmer umherschweifen, während sie sich Sahne in den Kaffee kippte. Sie trank, wobei sie die Tasse mit beiden Händen hielt. Die Bademantelärmel fielen ihr bis auf die Ellbogen hinunter. »Du bist ganz abgeschieden, kannst aber schnell im Büro sein. Natürlich«, sie sah ihn wieder an, »beinhaltet diese Annehmlichkeit sicher auch, daß du zu hart, zu lange und zu viel arbeitest.«
    »Hast nicht du höchstpersönlich gestern kurz nach sieben von deinem Büro aus hier angerufen?«
    Sarah grinste. »Aber ich kann auch faulenzen.« Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. »Besonders am Wochenende. Für dich ist Nichtstun wahrscheinlich ein Fremdwort; du kannst es doch gar nicht genießen, auf der faulen Haut zu liegen.«
    Ihm gefiel, wie sie aussah – wie sie mit ihren zarten Händen die Tasse hielt, wie sich ihr schlanker Körper in seinem Bademantel bewegte. Ihm gefiel ihr ungeschminktes Gesicht, das in der hellen Morgensonne so schön war, ihr noch von der Nacht zerwühltes Haar. Dabei lag in ihrer Anwesenheit eine Selbstverständlichkeit, die ihn fast erzürnte. Er drehte ihr den Rücken zu und ging zum Kühlschrank.
    »Möchtest du etwas frühstücken?«
    »Kannst du kochen? Ja, natürlich, keine Frage.« Lachend preßte sich Sarah die Finger an den drohenden Schmerz in der Schläfe. »Und zweifellos sehr gut. Im Vergleich dazu schmecken meine Frühlingsrollen und Steaks sicher geradezu erbärmlich.«
    »Wie bitte?« Byron stellte einen Eierkarton auf die Theke, wobei er ihr wieder das Gesicht zuwandte.
    »Das stand für heute früh auf meiner Speisekarte. Dallas wollte mir gestern abend ihre Reste vom Chinesen mitbringen.«
    Byron kniff die Augen zusammen. »Hast du gestern abend gar nichts gegessen?«
    »Mmm?« Kopfschüttelnd unterdrückte Sarah ein Gähnen.
    »Nein.«
    »Und warum zum Teufel nicht?«
    Sein scharfer Ton ließ sie aufhorchen. Sie begegnete seinem Blick mit einem kleinen Lächeln. »Ich hatte etwas Besseres zu tun.«
    »Verflixt, Sarah, du hättest doch etwas sagen können.«
    Sie lachte. »Ich habe gestern abend nicht eben viel ans Essen gedacht. Ach, schau doch nicht so finster, Byron. So schnell verhungere ich schon nicht.« Sie glitt vom Hocker und ging zum Herd, um sich noch Kaffee nachzuschenken.
    Während dessen holte er Speck aus dem Kühlschrank.
    »Byron, ich mag keine Eier.« Seufzend schaute sie sich in der Küche um. »Hast du vielleicht Erdnußbutter da?«
    »Seit ich zwölf bin, nicht mehr.«
    »Du warst nie zwölf.« Sie trug ihren Kaffee zur Theke. »Na schön, dann esse ich etwas Speck, aber die Eier darfst du allein genießen.«
    Sarah sah ihm beim Kochen zu. Er hantierte sicher und gewandt. Der Speckgeruch vermischte sich mit dem Kaffeeduft.
    Als er eine Platte mit Speck und Eiern auf die Theke stellte, nahm sie sich eine knusprige Scheibe und biß geräuschvoll hinein.
    »Mm, sehr gut hast du gekocht«, lobte sie ihn, als er noch Toast und Butter dazu stellte. »Ich bewundere alle, die eine komplette Mahlzeit ohne Pannen auf den Tisch bringen.« Sie knabberte an ihrem Toast. »Alles, was ich koche, schmeckt gleich«, fügte sie mit vollem Mund hinzu. »Fürchterlich.«
    »Deshalb bist du so dünn.«
    »Ich bin nicht dünn«, widersprach sie und nahm sich noch eine Scheibe Speck.
    Byron hob

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