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Zärtlichkeit des Lebens

Zärtlichkeit des Lebens

Titel: Zärtlichkeit des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hin und packte ihn am Arm.
»Dich
drängen? Du Scheißkerl! Du stehst hier und traust dich, mir das zu sagen, nachdem du mir befohlen hast, dich zu heiraten? Du fragst mich nicht, ob ich dich überhaupt heiraten will, du fragst nicht nach meinen Gefühlen!«
    »Deine Gefühle interessieren mich nicht.« Sie hielten einander jetzt fest, beide zitterten vor Wut – und vor etwas anderem. »Ich weiß, was
ich
fühle.«
    »Dann sag’s mir doch!« verlangte sie von ihm und zerrte mit beiden Händen an seinem Jackett. Er schaute sie hitzig an.
    »Sag’s mir!«
    »Ich bin in dich verliebt, verdammt.«
    Danach herrschte Schweigen. Verblüfft starrten sie einander an. Sarah ließ sehr langsam sein Jackett los und trat einen Schritt zurück. Sie fühlte sich, als ob sie kilometerweit gerannt wäre – atemlos, benommen, aufgeregt.
    »Um Himmels willen«, brachte sie heraus. »Du meinst das ja im Ernst.«
    »Mir paßt es überhaupt nicht.« Seine Stimme klang alles andere als beherrscht. »Ich sage dir das jetzt gleich. Mir behagt das gar nicht.«
    »Nein.« Sie lachte, aber es klang benommen. »Nein, das ist mir klar.«
    »Ich wollte dich von Anfang an.«
    »Das weiß ich.« Die Benommenheit schwand allmählich.
    Jetzt kam der Schrecken. Wie lange hatte sie darauf gewartet, ohne sich dessen bewußt zu sein?
    »Als ich nach Paris kam und dich wiedersah, wußte ich… da wußte ich, daß es mehr war als bloßes Begehren, aber ich wollte es nicht zulassen.«
    »Das willst du noch immer nicht.«
    »Nein, ich möchte nicht in dich verliebt sein.« Er streckte die Hand aus, um ihr über das Haar zu streichen. Dann verkrampften sich seine Finger fast darin. »Aber ich bin’s.«
    »Möchtest du gern wissen, was ich fühle?«
    »Nein«, antwortete er schnell, und wieder trat Wut in seine Augen. »Ich habe dir schon gesagt, das ist mir egal.«
    »Aber mir nicht, und ich bin ebenso egoistisch wie du, Byron.« Sarah hob die Hand, als er sie unterbrechen wollte.
    »Nein, das mußt du dir jetzt anhören, und dann mußt du dich damit auseinandersetzen.« Sie rückte von ihm ab, ehe sie weiter sprach. »Ich wollte Januel heiraten, weil ich auf einmal erkannte, daß ich mich nach einer Familie, einem Zuhause sehnte. Ich war nicht in ihn verliebt, wäre es aber gern gewesen.
    Zumindest wollte ich in den Mann verliebt sein, für den ich ihn hielt.«
    »Ich will nichts von Bounnet hören, Sarah«, sagte Byron gefährlich ruhig.
    »Das hat nichts mit Januel zu tun, Byron«, gab sie zurück, »sondern mit mir. Ich habe gelernt, daß Liebe wesentlich mehr heißt als nur Romantik. Obwohl ich vermutlich auch in Zukunft ab und zu ein paar liebevolle Worte gern hören werde. Ich wünsche mir noch immer ein Zuhause und eine Familie. Nach der Liebe ist das für mich der wichtigste Grund zum Heiraten.
    Und…«, sie hielt inne, während sie einen Schritt auf ihn zu machte. »Ich habe mir nach Januel geschworen, nie einen Mann zu heiraten, den ich nicht liebe.«
    »Sarah…« Byron packte sie wieder an den Armen, er platzte fast.
    »Ich hätte gern, daß du deine anfängliche Frage jetzt neu formulierst«, sagte sie gelassen zu ihm.
    Er starrte sie an und mußte sich dazu zwingen, seinen Griff zu lockern. Wer zum Teufel war sie denn, daß er sich ihretwegen wie ein tölpelhafter Halbwüchsiger vorkam? Es gab Dutzende von Frauen, die… Byron unterbrach sich selber. Er wußte, es gab keine andere Frau. Es gab nur Sarah.
    »Willst du mich heiraten, Sarah?« fragte er sie. Dann sah er ihr Lächeln, ehe sie ihn an sich zog.
    Mit einer Hand tastete Dallas nach dem klingelnden Telefon, wobei sie die Augen fest geschlossen hielt. Das Telefon krachte auf den Boden, aber es gelang ihr, den Hörer festzuhalten.
    Neben ihr grummelte Dennis undeutlich.
    »Mhm«, hauchte Dallas in den Hörer, während sie sich wieder in die Bussen zurücklegte.
    »Dallas, ich bin’s, Sarah.«
    »Mhmmm.« Sie wischte sich die Haare aus dem Gesicht und döste bereits wieder ein.
    »Dallas, wach auf. Es ist wichtig.«
    »Ja, ja.« Gehorsam öffnete Dallas die Augen und stierte mit glasigem Blick ins Zimmer. »Ich bin wach. Willst du dein Frühstück? Wie spät ist es denn?«
    »Ungefähr halb elf, denke ich.«
    »Ach, verdammter Mist.« Dallas verdrehte die Augen. »Du kannst dein Frühstück zum Mittagessen haben. Ich habe nur drei Stunden geschlafen. Ruf mich später noch mal an.«
    »Nein, Dallas, leg nicht auf!« Sarah seufzte enttäuscht. »Ich bin in Las Vegas.«
    »Vegas«,

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