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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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entscheiden«, meinte er ruhig, »wir werden Verständnis haben. Wenn Sie nach Hause aufbrechen wollen, werde ich Sie in die Stadt fahren und persönlich in die Postkutsche setzen.«
    Emmeline, die unter halb gesenkten Wimpern verstohlen zu Rafe blickte, sah, dass sich seine Augen verengten, während er den Wortwechsel zwischen Phoebe Anne und seinem Bruder verfolgte.
    Phoebe Annes Augen füllten sich mit Tränen. »Ich brauche nicht viel zu packen. Ich könnte morgen bereit sein. Pa und Mum werden meine Hilfe auf der Farm brauchen, und je früher ich dort sein kann, desto besser.«
    »Prima«, erwiderte Kade. »Also morgen, abgemacht.«
    Angus war entschlossen, die Dinge in fröhlichere Bahnen zu lenken. Seit Holts Verletzung und den folgenden Enthüllungen war er bedrückt gewesen, und so war es schön zu wissen, dass er sich auf ein gesellschaftliches Ereignis freute. »Wir werden morgen früh als Erstes von einigen Männern eine Tanzfläche errichten lassen«, entschied Angus.
    Rafe suchte Emmelines Blick, doch sie wich ihm aus.
    Kade schwang ein Bein über die Bank und stand auf. Er trug seinen Teller und das Besteck zur Spüle. »Die Leute werden von meilenweit herkommen«, meinte er, »nur um festzustellen, ob die Gerüchte stimmen: dass Rafe verheiratet ist und Angus McKettrick tatsächlich einen weiteren Sohn hat.«
    Angus' Miene verhärtete sich, und sein Hals rötete sich. Seine freundliche Stimmung verschwand. »Hast du sonst noch etwas zu sagen, Sohn?«, fragte er. »Wenn ja, lass es hören, hier und jetzt.« Eine Ader schwoll an seiner Schläfe an. »Bei Gott, du hast wenigstens den Mumm, deinen Standpunkt zu vertreten. Das ist mehr, als man von Jeb behaupten kann.«
    Bei diesen Worten blitzte es in Rafes Augen auf, doch er schwieg. Kade hingegen sprach sofort. »Jeb hat immer gedacht, jedes Wort aus deinem Mund sei die absolute Wahrheit «, erklärte er seinem Vater ruhig. Er stand jetzt neben Angus' Stuhl, neigte sich hinab und senkte die Stimme. »Als er herausfand, dass es nicht stimmt ... nun, ich nehme an, das hat ihn ziemlich mitgenommen.«
    Angus seufzte. »Du meinst, du musst deinen Bruder vor mir verteidigen ? Ich bin sein Vater, verdammt! Niemand auf der Welt liebt ihn mehr als ich!«
    »Du hast eine sonderbare Art, deine Liebe zu zeigen, Pa«, erwiderte Kade, lehnte sich gegen die Spüle und verschränkte die Arme. Er nickte zur Decke. »Ich nehme an, Holt würde mir da zustimmen.«
    Inzwischen sah Angus aus, als wollte der Schlag ihn treffen, und vermutlich war genau das der Grund, weshalb Concepcion aufsprang.
    »Genug!«, schrie sie. »Das reicht! Kade McKettrick, deine Mutter würde dich vertrimmen, weil du so mit deinem Vater sprichst, der jeden Tag seines Lebens gearbeitet hat, um dafür zu sorgen, dass er dir und deinen Brüdern etwas weitergeben kann, wenn seine Zeit um ist!« Sie verstummte, um Atem zu holen, und in ihren Augen glänzten Tränen des Zorns. »Ihr alle verhaltet euch, als hieße es nichts, eine Familie zu haben, obwohl es alles bedeutet. Alles ! «
    Nach diesem Gefühlsausbruch drehte sich Concepcion um und rauschte aus der Küche. Emmeline schaute ihr mit offener Bewunderung nach.
    »Sie hat Recht, wisst ihr«, hörte sie sich sagen. Dann erhob sie sich und begann den Tisch abzuräumen, um zu spülen. Das Abendessen war vorüber, ob es den McKettrick-Männern gefiel oder nicht.
    Rafe verweilte nicht, wie manchmal, während die Küchenarbeiten erledigt wurden, sondern ging wortlos nach oben. Kade musterte seinen Vater eine Zeit lang wütend, und Angus starrte zurück. Dann ging Kade nach draußen und knallte die Hintertür hinter sich zu, und Angus zog sich in sein Arbeitszimmer zurück. Die arme Phoebe Anne war einfach still fortgegangen und versteckte sich vielleicht irgendwo.
    Emmeline hängte das Geschirrtuch zum Trocknen auf, als Concepcion in die Küche zurückkehrte. Sie wirkte gefasster, aber kein bisschen reumütig.
    »Du warst großartig!«, bemerkte Emmeline und gab der anderen Frau ein Küsschen auf die Wange.
    »Madre de Dios«, stieß Concepcion hervor und fächerte sich mit einer Hand Luft zu. »Ich mag nicht so die Beherrschung verlieren. Aber diese McKettrick-Männer sind einfach zum Verzweifeln!«
    Emmeline lachte. »Ja«, stimmte sie zu. »Das sind sie.«
    Concepcion zog die Spritze für Holt auf. »Ich setze mich eine Weile zu unserem Patienten«, erklärte sie müde. »Geh nach oben zu deinem Mann. Es ist an der Zeit, dass ihr beide miteinander

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