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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Zimmers. Concepcion trat wortlos zur Seite, um den alten Mann auf den Flur zu lassen, doch dann verharrte sie. Ihre dunklen Augen blitzten, als sie den Blick auf Holt richtete,
    »Was versuchen Sie ihm anzutun?«, fragte sie fast flüsternd.
    Holt stellte den Teller mit dem Rest Rührei auf den Nachttisch. Er überlegte, ob er rüber zur Frisierkommode und dem Laudanum-Fläschchen humpeln konnte, ohne sich dabei das andere Bein und vielleicht das Genick zu brechen. Concepcions Frage beantwortete er nicht direkt. »Geschäft ist Geschäft«, erklärte er.
    Sie drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Sie haben ein Wespennest angezündet, und Sie werden gestochen werden, Holt McKettrick!«
    Holt hatte das Gefühl, als hätte ihn eine dieser sprichwörtlichen Wespen soeben in den Allerwertesten gestochen, doch das gab er natürlich nicht zu. Und er wollte auch nicht die Tatsache ergründen, dass es ihm gefiel, bei seinem Geburtsnamen genannt zu werden, bei dem Namen, nach dem er so viele Jahre vergebens getrachtet hatte. »Ich bin hergekommen, um mir den Mann anzusehen, der mich gezeugt hat«, sagte er ruhig. »Das war der einzige Grund.«
    »Blödsinn«, erwiderte Concepcion. »Sie müssen gewusst haben, dass er Sie erkennen wird. Sie sehen genauso aus wie er, als er jünger war.«
    Davon hatte Holt nichts gewusst. Als Angus ihn verlassen hatte, war er zu klein gewesen, um sich an ihn zu erinnern, und wenn seine Tante irgendwelche Daguerreotypien von dem Mann besessen hatte, dann hatte sie ihm niemals eine gezeigt. Vielleicht war in gewissem Maße sein wahres Ziel bei seinem Besuch der Triple M gewesen herauszufinden, ob Angus McKettrick ihn anblicken und eine Ähnlichkeit mit sich selbst erkennen würde.
    »Sie sind verärgert, und das kann ich verstehen«, fuhr Concepcion fort. Ihre Stimme war jetzt leiser, doch genauso zornig, und sie nahm mehr und mehr spanischen Akzent an, während ihr die Worte immer schneller über die Lippen kamen. »Aber Gott ist mein Zeuge: Wenn Ihretwegen diesem guten Mann irgendetwas passiert, dann werde ich dafür sorgen, dass sie den Tag bereuen werden, an dem sie den Fuß auf diese Ranch gesetzt haben!«
    »Wissen meine Halbbrüder, dass Sie mit dem lieben alten Daddy schlafen?«, fragte Holt.
    Sie stürmte zu ihm und schlug ihm hart ins Gesicht, ohne Rücksicht auf seine Verletzung zu nehmen. »Es gibt Dinge, die ich nicht hinnehme«, erklärte sie ruhig, »und solches Gerede ist eines davon.«
    Er sah sie nur an.
    Concepcion senkte die Stimme zu einem wütenden Flüstern. Sie dachte anscheinend nicht daran, sich zu entschuldigen. »Was, glauben Sie, wird passieren, wenn Sie sich von ihm abwenden, und das auf der Ranch, für die er Blut und Schweiß geopfert hat, um sie aufzubauen? Wenn Sie Ihre Brüder veranlassen, sich ebenfalls von ihm abzuwenden und fortzureiten? Sie werden ihm das Herz brechen!«
    »Rafe, Kade und Jeb werden nirgendwohin reiten«, erwiderte Holt. »Dafür sind sie zu schlau. Und was Pa anbetrifft, nun, er konnte mich über dreißig Jahre lang aus seinen Gedanken verbannen. Es wieder zu tun, sollte ihm nicht schwer fallen.«
    Sie schaute ihn mit einer sonderbaren Mischung aus Mitleid und Verachtung an. »Sie sind so überzeugt, Angus und sein Handeln zu kennen, aber Sie haben keine Ahnung, was er durchgemacht hat, was er geopfert hat, und Sie sind zu sehr mit Ihrem Selbstmitleid beschäftigt, um seine Version der Geschichte zu bedenken!«
    »Ich kann eines nennen, was er geopfert hat«, erwiderte Holt. »Mich.« Er gähnte. »Ist es schon Zeit für meine Medizin?«
    Kade und Rafe sahen mit trüben Augen, wie Jeb in Indian Rock sein Pferd aus dem Mietstall holte, sich in den Sattel quälte und gen Süden ritt, ohne auch nur eine Hand zum Abschied zu heben. Er war anscheinend durch und durch unversöhnlich - trotz all der Drinks, die sie ihm in der vergangenen Nacht spendiert hatten, nachdem er als Erster beim Friedhof gewesen war und somit das Rennen gewonnen hatte.
    »Meinst du, wir sollten ihm nachreiten und ihn zurückholen?«, fragte Rafe. Sein Kopf schmerzte, ihm war übel, und seine Probleme würden bestimmt nicht geringer werden, wenn er nach Hause reiten und Emmeline gegenübertreten musste.
    Kade zog die Krempe seines Hutes tiefer in die Stirn, vermutlich, um seine Augen vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen, und schüttelte den Kopf »Eher würde ich einen Puma einfangen, ihm einen Strick umbinden und versuchen, ihm Kunststücke beizubringen«, murmelte er.

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