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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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und dann nimmt es noch etwas mehr.«
    Emmeline erschauerte ein wenig. Würde es ihr genauso ergehen wie Phoebe Anne ?
    Holt musterte sie, abschätzend, wie sie fand, und er sah viel mehr, als sie ihm preisgeben wollte. »Ist Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen?«, fragte er ruhig. Ein spekulierender Ausdruck war in seinen Augen. »Vielleicht wären Sie gern mit ihr abgereist, oder, besser noch, überhaupt nie nach Arizona gekommen. Gefällt es Ihnen hier auf der Triple M, süße Emmeline?«
    Sie schloss die Augen. Tatsächlich war sie ziemlich unglücklich. Rafe und sie waren seit der Nacht, in der er mit Jeb und Kade zur Stadt geritten und erst am nächsten Morgen zurückgekehrt war, auf Zehenspitzen umeinander herumgeschlichen. Sie schliefen im selben Bett und sprachen höflich miteinander, wenn es nötig war, aber es war keine Zärtlichkeit zwischen ihnen und gewiss keine Leidenschaft.
    »Mir gefällt es prima«, behauptete sie.
    »Lügnerin«, entgegnete er.
    Am liebsten hätte sie ihm den Inhalt der Wasserkaraffe über den Kopf geschüttet, doch das würde für sie und Concepcion letzten Endes nur mehr Arbeit bedeuten, und so hielt sie sich zurück. »Was wollen Sie von mir?«, flüsterte sie bang.
    »Gefährliche Frage.«
    Ihr schoss das Blut in die Wangen. »Wenn Sie Rafe von uns erzählen wollen, warum tun Sie es dann nicht?«
    »Ah, aber das ist meine Trumpfkarte. Was hätte ich zur Unterhaltung, wenn ich sie erst ausgespielt hätte?«
    In diesem Moment schwang die Tür auf, und Emmeline stockte der Atem, denn Rafe trat ein. Seine Miene war so grimmig, dass Emmeline für einen schrecklichen Moment dachte, er hätte irgendwie herausgefunden, was zwischen Holt und ihr in Kansas City gewesen war.
    Rafe ging ans Fußende des Bettes und verschränkte die Arme. »Pa sagte mir, du hast das Grundstück von Chandler gekauft.«
    Emmeline legte eine Hand auf den Busen und schnappte nach Luft. Sie starrte Holt an, ein Flehen in den Augen. Er lächelte nur ein wenig und wandte den Blick von ihr ab, um Rafe anzusehen.
    »Stimmt«, antwortete er. »Für den richtigen Preis würde ich es jedoch verkaufen. Bist du interessiert?«
    »Was, zum Teufel, versuchst du? Uns aus dem Geschäft zu drängen? Einen Weidekrieg anzufangen?«
    Emmeline schauderte es bei dem bloßen Gedanken an einen Weidekrieg; sie hatte über solche Konflikte in den Zeitungen gelesen, und nach allem, was man hörte, waren es brutale und blutige Angelegenheiten, die letzten Endes niemandem dienten.
    Holts Miene wirkte absolut unschuldig. »Warum sollte ich so etwas wollen?« Er breitete die Hände aus.
    »Vielleicht aus purer Bosheit«, entgegnete Rafe.
    »Mein Kauf des Chandler-Landes kann dich aus dem Geschäft drängen?« Holt klang fasziniert. »So hatte ich das gar nicht gesehen.«
    »Hölle, nein«, grollte Rafe, wenn auch ein wenig zu spät.
    »Aber du hast soeben gesagt...«
    Rafe fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Sieh mal, du lässt die Quellen in Ruhe und hältst die Rinder von unserem Gras fern, und es braucht kein Problem zu geben.«
    »Ich dachte, du glaubst an offenes Weideland«, gab Holt zurück. »Hast du nicht deshalb die Hütte der Peltons niedergebrannt und dir das Land zurückgenommen?«
    »So war es nicht!«, fuhr Rafe ihn an.
    »Nicht?«, hakte Holt nach.
    Rafe umklammerte die Stange am Fuß des Bettes so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Wann, sagtest du, wirst du gesund genug sein, um weiterzuziehen?«
    Emmeline stand auf dem Hof, und die Morgenbrise spielte mit ihrem Haar, während sie beobachtete, wie Kade und einige andere Männer die Planken für die Tanzfläche auslegten. Der Tag der Party, der vierte Juli, stand dicht bevor.
    Kade ging lächelnd zu ihr und staubte seine Hände ab. »Was meinst du, Mrs. KcKettrick?«, fragte er gutmütig. »Wird das für Reels und Walzer reichen?«
    Emmeline erwiderte sein Lächeln und fühlte sich ein wenig wie eine Schwindlerin. Die Party fand zur Feier ihrer Vermählung mit Rafe statt, auch wenn die Ehe zu zerbrechen begann.
    Sie versuchte, ihre Gedanken in optimistischere Bahnen zu lenken. Sie mochte Kade; er hatte einen wachen Verstand und eine freundliche Art, wie die Gentlemen, die sie manchmal in Beckys Pension in Kansas City durch die Seitentür hatte kommen und gehen sehen. Sie hätte jedoch gewettet, dass Kade McKettrick immer nur die Vordertür benutzte, egal, wo er hinging. »Es wird auf jeden Fall reichen«, erklärte sie.
    »Du wirst dir die Füße

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