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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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begann er ruhig.
    Sie suchte nach Worten. »Hallo, Rafe«, erwiderte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel.
    Er lächelte, zog seine Handschuhe aus und berührte mit einem Zeigefinger ihre Nase. »Mehl«, erklärte er. »Hast du etwas gebacken?«
    Sie nickte, erleichtert, weil er die Unterhaltung in Gang gesetzt hatte. Wer hätte gedacht, wunderte sie sich, dass eine Frau die wollüstigsten Dinge mit einem Mann tun kann und dann schüchtern wie ein Schulmädchen wird, wenn sie ihm im hellen Tageslicht gegenübersteht? »Brot«, sagte sie. »Zum Abendessen.« Sie wollte die Unterhaltung unbedingt in Gang halten - sie vermisste so sehr ihre frühere Vertrautheit -, denn sie wusste, dass er sich jeden Moment abwenden und das Gespann und den Wagen zum Stall bringen würde. »Holt schläft jetzt im Wohnzimmer«, erzählte sie. »Kade und einige andere haben sein Bett nach unten gebracht, damit er sich leichter bewegen kann.«
    Er schwieg einen Moment, die Miene hart. Während er sie betrachtete, entspannte sich sein Gesicht, und sie hatte das Gefühl, dass seine Gedanken nicht um seinen Bruder oder auch nur an das von ihr frisch gebackene Brot zum Abendessen kreisten, sondern um Dinge, bei denen ihr das Blut in die Wangen schoss, wenn sie daran erinnert wurde. »Ich dachte mir, du möchtest vielleicht morgen mit uns hinaufreiten und dir noch einmal das Haus anschauen. Wir haben allerhand Fortschritte mit dem Bau gemacht.«
    Sofort kam ihr natürlich das erregende Picknick in den Sinn, und Hitze stieg in ihre Wangen. »Das würde mir gefallen.«
    »Diesmal werden wir nicht allein sein«, wandte er ein und lächelte sie an. Manchmal schien er ihre Gedanken lesen zu können. »Aber ich nehme an, wir werden viele andere
    Gelegenheiten bekommen.« Er hob ihr Kinn sanft mit Daumen und Zeigefinger an, und sein sinnlicher Mund verzog sich an den Mundwinkeln ein wenig nach oben, als schmunzelte er über ihr gerötetes Gesicht. »Heute Nacht, zum Beispiel?«
    »Rafe McKettrick«, flüsterte sie, bemühte sich um einen strengen Tonfall und scheiterte kläglich.
    Er lachte, neigte sich vor und küsste sie, gleich vor Gott und jedermanns Augen. »Heute Nacht«, wiederholte er. Dann wandte er sich um und ging davon. Auf dem Weg zum Stall verharrte er kurz, um mit Kade zu reden und die neu errichtete Tanzfläche zu bewundern.
    Nach dem Abendessen nahm Holt mit Angus' und Rafes Hilfe sein Bad.
    Es sei ein Wunder, vertraute Concepcion Emmeline an, dass sie ihn nicht ertränkten.
    »Wach auf!«, flüsterte Rafe am nächsten Morgen und rüttelte Emmeline leicht an der Schulter. »Es ist fast Tag. Du wolltest mit mir zu dem neuen Haus fahren, erinnerst du dich?«
    Sie waren bis spät in der vergangenen Nacht wach gewesen, hatten sich geliebt, und Emmeline fühlte sich immer noch, als wären ihre Knochen aus warmem, weichem Wachs. Sie gähnte und streckte sich. »Darf ich noch etwas länger schlafen? Bitte!« Sie hob den Kopf, blickte zum Fenster und ließ den Kopf wieder ins Kissen sinken. »Es ist draußen noch dunkel.«
    Er lachte, drehte sie leicht auf den Rücken, neigte sich vor und küsste ihre Brüste durch den dünnen Stoff des Nachthemds, das sie erst vor ein paar Stunden angezogen hatte.
    »Klar«, antwortete er. »Du kannst zehn Minuten haben, die Zeit, die ich brauche, um unten ein Feuer zu entfachen und Kaffee zu kochen. Falls du nicht auf bist, wenn ich zurückkomme, nun, dann sagen wir mal, dass wir beide verspätet auf den Hügel kommen.«
    Sie streckte sich wieder, reizte ihn absichtlich, doch die Wahrheit war, wenn sie beide sich wieder hemmungslos liebten, würde sie keine Kraft mehr haben, um aufzustehen und sich anzuziehen, geschweige denn, den langen Weg den Hügel hinauf zu überstehen.
    Rafe küsste sie, lange und verlangend, ein Kuss, der viel versprach, und dann richtete er sich stöhnend auf. Er stolperte ein wenig im Zimmer herum, während er seine Stiefel anzog, und brachte sie zum Lachen. Rafe gab vor, empört zu sein, als er die Hosenträger mit den Daumen von der Brust zog und zurückschnellen ließ, und dann verließ er das Zimmer.
    Er blieb länger fort als die angekündigten zehn Minuten, wenn auch nicht viel, wie Emmeline mit einem Blick auf die kleine Uhr auf dem Schreibtisch feststellte. Sie hatte sich gewaschen und angezogen, ihr Haar gebürstet und zu einem Zopf geflochten. Emmeline band ihn im Nacken zu einem Knoten zusammen, als Rafe hereinstürmte, lüstern grinsend wie ein Schurke in einem

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