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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zu kümmern, solange sie fort sind«, berichtete Concepcion, während sie beobachtete, wie Angus die O'Learys und einige der anderen Gäste begrüßte. »Solch eine Party findet nicht oft statt. Die Leute wollen sich keine Minute davon entgehen lassen, ganz gleich, wie weit es ist, um hierhin zu gelangen.«
    »Es wird wundervoll werden«, sagte Emmeline zuversichtlich. Sie, Concepcion und sogar Red aus dem Arbeiterquartier hatten seit Tagen gekocht und das Essen in der Speise und Räucherkammer aufbewahrt. Ein ganzes Rind wurde unter der Erde, in einer besonderen Grube geröstet, die mit Steinen ausgemauert war, und köstlicher Duft stieg auf. Zwei geschlachtete Schweine, gekauft von einem Farmer auf der anderen Seite von Indian Rock, hingen im Lagerschuppen, um gekocht zu werden, falls das Rindfleisch ausgehen sollte.
    Auf die Tanzfläche war Sand gestreut worden, und die roten, blauen, orangefarbenen und grünen Lampions, die Emmeline und Concepcion persönlich aufgehängt hatten, schwangen leicht in der warmen Brise des Sommernachmittags. Die Cowboy-Band, rekrutiert aus den Arbeitern, die sich die »Triple M Drei« nannte, hatte ihr begrenztes, doch lebhaftes Repertoire seit einer Woche jeden Abend geübt. Emmeline und Rafe hatten im Mondschein im Gras hinter der Hintertür des Arbeiterquartiers getanzt, wann immer die drei Musiker für die Nacht der Party geübt hatten, und die Vorfreude war immer mehr gestiegen.
    Jetzt war das Warten endlich vorüber.
    Emmeline konnte sich nicht länger zurückhalten, als Becky eintraf, begleitet von Marshal John Lewis, der den Wagen fuhr, Clive, einer älteren Frau - vermutlich seine Mutter -, und einer Nonne. Emmeline sprang auf, rannte aus dem Gästezimmer und die Treppe hinab. Ihre Eile war so groß, dass sie am Wagen war, bevor Becky überhaupt aussteigen konnte.
    Emmelines Freude bekam einen Dämpfer, als sie Becky aus der Nähe sah ; seit ihrer letzten Begegnung hatte sie abgenommen, und unter ihren Augen lagen dunkle Schatten. Ihr Lächeln war jedoch so tapfer und selbstsicher, sogar frech wie immer. Als der Marshal ihr vom Wagen geholfen hatte, breitete sie für Emmeline die Arme aus.
    Emmeline warf sich hinein, drückte sie an sich, achtete jedoch darauf, sie nicht zu fest zu drücken, denn Becky sah sehr zerbrechlich aus. »Ich freue mich so, dich zu sehen!«, rief sie.
    Becky küsste sie auf die Wange. »Du bist ein herrlicher Anblick für meine müden Augen, Emmeline.« Dann begann sie alle einander vorzustellen, während der Gesetzesmann still neben ihr stand und die anderen Passagiere sich hinter ihr versammelten. »Meine Nichte, Mrs. Emmeline McKettrick«, erklärte sie und lächelte Emmeline an. »Du kennst Marshal Lewis, glaube ich«, fuhr sie fort, »und auch Clive. Dies ist seine Mutter, Mrs. Hallowell, und hier...«, sie packte die Nonne am Ärmel und zog sie sanft nach vorne, »... hier ist Schwester Mandy.«
    Schwester Mandy? Emmeline merkte sich den Namen, um später darüber nachzugrübeln, und konzentrierte sich darauf, jedem die Hand zu schütteln und alle Gäste nacheinander willkommen zu heißen. Mrs. Hallowell, die Mutter des schrecklichen Clive, war eine li ebenswerte Seele, klein wie ein Kind, mit lebhaften braunen Augen und einem niedlichen Lächeln. Die Nonne war so in Schwarz gehüllt, dass nur ihr Gesicht sichtbar war. Sie hatte schöne grüne Augen mit langen, dunklen Wimpern, hohe Wangenknochen, einen fein geschwungenen Mund und reine Haut. Ihr Haar war völlig von dem Nonnenschleier bedeckt, und die Farbe war nicht zu bestimmen. Sie lächelte Emmeline leicht an und murmelte: »Hallo«, schaute sie jedoch nicht an.
    Emmeline blickte zu Becky, eine stumme Frage, doch Becky hob nur die Augenbrauen, als wollte sie antworten: Ich weiß auch nichts Genaueres.
    »Bringen wir Sie drei im Gästezimmer unter«, schlug Emmeline strahlend vor und ergriff Beckys Arm. » Marshal , bestimmt wollen Sie und Clive Angus begrüßen. Er steht dort drüben beim Grill.«
    Mr. Lewis lächelte und tippte an seine Hutkrempe, und als sein Blick auf Becky fiel, war er besorgt und respektvoll. »Wir gehen rüber und stellen uns vor, wie es sich gehört«, meinte er. »Kommen Sie, Clive.«
    Der Marshal und Becky tauschten einen langen Blick, und dann schlenderte Lewis davon, und Clive folgte ihm ziemlich widerstrebend.
    »Mein Clive ist sehr gehemmt, wenn er unter vielen Leuten ist«, sagte Mrs. Hallowell und nahm eine kleine, abgenutzte Reisetasche aus dem Wagen.

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