Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
halb Indian Rock zu, als ginge es die Leute etwas an, was zwischen Emmeline und ihm geschah. Er murmelte ihren Namen, und dann wusste er nicht mehr weiter.
    Sie riss ihren Arm los. »Du bist mir eine Entschuldigung schuldig, Rafe McKettrick!«, zischte sie wütend.
    Er wusste nicht mehr weiter, doch er spürte, dass er zornig wurde. Fast war er ihr dankbar dafür, dass sie ihn aus seiner Benommenheit gerissen hatte. »Ich schulde dir eine Entschuldigung? Wie kommst du darauf?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Du weißt, wovon ich spreche!«
    Seine Nase befand sich höchstens einen Zentimeter von ihrer entfernt, so weit neigte er sich vor.
    »Den Teufel weiß ich!«, s ch oss er zurück. »Du bist diejenige, die ...« Er verstummte jäh, unsicher, wie er den Satz auf eine gesellschaftlich akzeptable Weise formulieren sollte. Sie waren schließlich in der Öffentlichkeit.
    »Du weißt genau, wovon ich rede, Mr. McKettrick!«
    »Müssen wir dies auf dem Gehsteig diskutieren?« Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm er Emmeline wieder am
    Handgelenk, achtete darauf, ihr nicht wehzutun, und zog sie die Straße hinunter und geradenwegs in die Halle des »Arizona Hotels«.
    Clive, die Nonne und ein Vertreter, der gerade seine Anmeldung unterschrieb, wandten die Köpfe, um sie anzustarren, als sie eintraten. Becky und John hielten sich vermutlich außer Sichtweite auf, bis sich die Gemüter ein wenig beruhigt hatten, was nur bewies, dass sie klüger waren, als Rafe ihnen zugetraut hätte.
    Er zog Emmeline nach hinten in die Halle hinter eine Topfpalme mit gelblich werdenden Wedeln und starrte sie an. Sie starrte zurück.
    »Du weißt es, Rafe«, beharrte sie. »Holt hat dir gesagt, dass in jener Nacht nichts passiert ist.« Sie schwieg kurz. »Du bist nur stur!« Ihr Gesicht war noch gerötet, und ihre Augen blitzten. Er konnte eine Ader an ihrer Schläfe pulsieren zu sehen, und er wünschte sich mehr als alles andere, sie zu küssen.
    »Ich weiß nur, dass du mir erzählt hast, du seist eine Hure gewesen!«
    Sie wurde tiefrot, und die Palmwedel raschelten, als sie sie ein wenig zur Seite schob, um in die Halle zu spähen und zu sehen, ob jemand zuhörte. Clive und die Nonne waren fort, doch das traf nicht auf den Handelsreisenden zu.
    »Nun, das war ein Irrtum«, erklärte sie.
    Er starrte sie erstaunt an. »Ein Irrtum? Du hast nicht... ?«
    »Das scheint mir das zu sein, was die Dame Ihnen zu erklären versucht«, bemerkte der Handelsreisende vom oberen Treppenabsatz. Er neigte sich über das Geländer und spähte zu ihnen herab.
    Rafe hätte fast seinen Revolver gezogen, doch er hätte den Kerl natürlich nicht erschossen, sondern ihn nur ein wenig tanzen lassen. »Ich wäre dankbar, wenn Sie sich aus diesem Gespräch heraushalten, Mister«, grollte er.
    Klugerweise zog sich der Mann zurück. Fast augenblicklich hörten sie, wie ein Schlüssel in ein Schloss geschoben und gedreht wurde und dann eine Tür zufiel.
    »Reite fort, Rafe«, bat Emmeline. »Reite heim auf die Triple M und komm erst zurück, wenn du bereit bist, mir zu sagen, dass es dir Leid tut, mich so behandelt zu haben.«
    Er starrte sie an, wütend und verblüfft. »Ich soll sagen, dass es mir Leid tut. Ich habe all dies nicht angefangen!«
    »Du hast mich abscheulich behandelt«, beharrte sie. »Du hast unser Haus niedergebrannt, und du warst bereit, das Schlimmste über mich zu denken, selbst nach allem, was zwischen uns gewesen ist.«
    Unterdessen war Rafe sprachlos, und sein Kragen schnitt ihm die Luft ab. Er riss ihn auf und schleuderte ihn fort. Der Kragen landete im oberen Teil der Topfpalme und schaukelte dort wie ein Halbmond aus Zelluloid. Rafe hätte in diesem Moment kein vernünftiges Wort herausbekommen.
    »Raus!«, befahl Emmeline und wies dramatisch in Richtung Tür. »Geh einfach!«
    Rafe war schon aus Saloons geworfen worden und einmal sogar aus einem Badehaus in Denver, jedoch niemals aus einem respektablen Hotel. Er rührte sich nicht von der Stelle, verschränkte die Arme und wünschte, bei Gott, zu wissen, was er entgegnen sollte.
    Beckys Auftauchen rettete ihn. Sie rauschte die Treppe hinab auf ihn zu, eingehüllt in eine Wolke aus Parfüm und gutem Willen.
    »Aber das ist ja Rafe!«, rief sie, streckte eine Hand aus und lächelte, als träfen sie sich auf irgendeiner tollen Party. »Wie schön, Sie zu sehen!« Sie hakte sich bei ihm ein und führte ihn von Emmeline fort durch die Halle und zum Speiseraum. »Wie geht es Angus und

Weitere Kostenlose Bücher