Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
selbstständig und selbstbewusst wurde?
    »Pa wird wirklich glücklich sein, Emmelines Tante kennen zu lernen«, fuhr Rafe fort, ohne etwas von den Spannungen zu merken. »Es hat ihn ein wenig beunruhigt - und mich auch -, dass sie fern von ihren Verwandten ist.«
    Holt räusperte sich und setzte so etwas wie ein Lächeln auf. »Ihr Pa ist also Angus McKettrick?«, fragte er Rafe in einem Tonfall, als wollte er eine Vermutung bestätigt haben.
    Worauf will er hinaus?, fragte sich Becky. Emmeline spielte sicherlich eine Rolle dabei, aber da war mehr, davon war sie überzeugt.
    »Das ist richtig«, antwortete Rafe.
    Becky fand, dass er reichlich begriffsstutzig war, denn obwohl er anscheinend ziemlich intelligent und auch gebildet war, hatte er offenbar keine Ahnung, dass nicht alles so war, wie es den Anschein hatte. Guter Gott, selbst die Luft schien aufgeladen zu sein.
    »Wir suchen immer nach Arbeitern, falls Sie Arbeit suchen.«
    »Vielleicht nehme ich einen Job an«, erklärte Holt leichthin. »Ich könnte den Lohn gebrauchen.«
    Becky kniff die Augen leicht zusammen und grübelte. Holt Cavanagh mochte vieles sein, aber pleite war er auf keinen Fall. Sie hatte einen untrüglichen Instinkt, was Männer und Geld anbetraf, und Holt war nicht der Typ, der einen Job annehmen musste, weil er knapp bei Kasse war.
    »Dann ist es abgemacht«, meinte Rafe. »Ich bin der Vormann der Triple M und habe also die Befugnis, Sie anzuheuern. Wenn Sie reiten und Rinder treiben können, sind Sie eingestellt. Sie bekommen dreißig Dollar pro Monat, so viel zu essen, wie Sie möchten, und ein Bett im Arbeiterquartier.«
    »Klingt gut«, erwiderte Holt, und Becky fand, dass sein Lächeln ein wenig ironisch war. »Ich werde mitreiten, wenn Sie zur Ranch rausfahren, falls Sie nichts dagegen haben.«
    Emmeline klammerte sich im Wagen mit beiden Händen an die Kante des Sitzes, als sie mit Rafe und Becky an diesem heißen Nachmittag durch die Wildnis zwischen Indian Rock und der Triple M holperte. Die schrecklichen Krämpfe, die ihre Monatsblutung angekündigt hatten, waren vorüber, und Rafe war sehr verständnisvoll gewesen, obwohl ihre »Flitterwochen« verdorben worden waren, doch ihre Probleme waren längst noch nicht vorüber.
    Jetzt, da Holt Cavanagh eingetroffen war, befürchtete sie, dass sie erst begannen.
    Die Sonne stand tief am westlichen Himmel, als sie nach ein paar Stunden harter Fahrt beim Ranchhaus eintrafen, und Emmeline war so froh, das Haus zu sehen, das sie fast vergaß, in welch einen Schlamassel sie sich gebracht hatte. Fast, doch nicht ganz.
    Mr. Cavanagh, der einen feinen rotbraunen Wallach mit teurem Sattel ritt, bog zum Arbeiterquartier ab, wie man es von einem gerade angeheuerten Helfer erwartete. Dort drüben war allerhand los; einige der Cowboys schlössen beim Hufeisen-Werfen Wetten ab.
    Emmeline beobachtete, wie Holt wegritt, und hätte ihm vielleicht weiterhin nachgestarrt, wenn Becky sie nicht hart in den Arm gekniffen hätte, um sie aufmerksam zu machen.
    Angus kam wie bei Emmelines erster Ankunft auf der Ranch auf die vordere Veranda heraus, und Concepcion war an seiner Seite. Er winkte zur Begrüßung und wirkte erfreut, eine unerwartete Besucherin zu sehen. Emmeline bemerkte, dass Concepcion weniger begeistert aussah, jedoch sehr höflich war.
    Rafe stellte den Bremshebel fest und stieg aus. Er half den beiden Frauen hinaus. »Mrs. Fairmont«, stellte er vor, »dies ist mein Pa, Angus McKettrick.«
    Angus hielt ihr eine große, abgearbeitete Hand hin. »Tag«, grüßte er.
    »Hallo«, erwiderte Becky.
    »Mrs. Fairmont ist Emmelines Tante«, erklärte Rafe.
    Concepcion trat näher und blieb nur einen halben Schritt hinter Angus stehen. Ihren braunen Augen entging nichts.
    »Dies ist Concepcion«, beeilte sich Emmeline zu sagen und zog ihre Freundin ein wenig näher zu Becky. »Sie ist immer so lieb zu mir.«
    Becky schüttelte Concepcion ebenso die Hand wie Angus. Die beiden Frauen tauschten einen Blick, als sie sich begrüßten. »Ich werde immer in Ihrer Schuld stehen«, meinte Becky. »Meine Nichte ist kostbar für mich.«
    Concepcion entspannte sich sichtlich. »Kommen Sie herein. Es ist einfach typisch für diese McKettricks, sich mit einem Gast vor der Tür zu unterhalten, wenn auf dem Herd heißes Wasser für Tee und frisches Gebäck auf dem Tisch steht!«
    Rafe und Angus machten sich daran, die Beutel und Päckchen aus dem Wagen zu holen, während Concepcion ins Haus voranging und sie durch den

Weitere Kostenlose Bücher