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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Geschmack im Mund zusammen, als er sein Chronometer überprüfte. Er fühlte sich, als ob er gerade erst die Augen geschlossen hätte, aber in Wirklichkeit hatte er vier Stunden geschlafen. Das bedeutete, dass zweiundzwanzig Stunden vergangen waren, seit das außerirdische Schiff hinter seiner Kapsel aufgetaucht war und sie verschluckt hatte, wie ein Hai sich einen Hering schnappt. Ungefähr Sechsundsechzig Lichtjahre - unter der Voraussetzung, dass die Außerirdischen keinen StarDrive entwickelt hatten, der auf der Basis einer anderen Theorie als der des Commonwealth funktionierte. Weit entfernt von Zuhause.

    Das blaue Licht leuchtete wieder auf: zweimal. Reflexiv griff Pheylan nach dem Bedienelement für die Verriegelung und hielt mit einem weiteren Fluch inne, als sein schlaftrunkenes Bewusstsein sich daran erinnerte, dass die Ausrüstung der Kapsel nicht mehr funktionierte. Sie hatten die Technik gleich am Anfang stillgelegt: Sie waren um die Basis der Kapsel herumgeschlichen, wo er sie nicht sehen konnte und hatten seine Energieversorgung unterbrochen. Er war seitdem von lautloser Finsternis umgeben - außer dem gedämpften Licht und den Geräuschen, die aus dem Raum von der Größe einer Shuttle-Ladebucht zu ihm gedrungen waren, in dem er sich befand.
    Ohne Strom war sein Kohlendioxid/Sauerstoff-Konverter natürlich auch nutzlos, und er hatte ein paar Stunden lang mit sich gerungen, wie nahe er dem Ersticken kommen sollte, bevor er es riskierte, die Luke zu öffnen. Die Luft in der Kapsel war zwar langsam muffig geworden, aber nicht so schlecht, dass er sie überhaupt nicht mehr zu atmen vermochte. Offensichtlich hatten die Außerirdischen eine zusätzliche Luftzufuhr zu ihm eingerichtet -
    wahrscheinlich durch das Ventil, das er zuvor geöffnet hatte, als er den Reservesauerstoff der Kapsel abblies.
    Und in den darauffolgenden Stunden hatte er sich Sorgen wegen Bakterien oder Viren gemacht, gegen die sein Immunsystem schutzlos wäre und sich gefragt, ob seine Häscher so weitsichtig gewesen waren, solche Dinge zu filtern. Aber solche Spekulationen waren müßig, und schließlich hatte er sie aufgegeben. Unter diesen Umständen wären außerirdische Variationen von Grippeviren wohl noch seine geringste Sorge.
    Draußen blinkte das blaue Licht noch zweimal, und dann stellte Pheylan fest, dass sein Körper wieder in den Sitz gedrückt wurde. Das Gewicht kehrte zurück, und falls die Außerirdischen nicht nachträglich beschlossen hatten, das Schiff zu drehen, konnte das nur eins bedeuten.
    Welches Ziel auch immer sie gehabt hatten - sie waren angekommen.
    Es war vierzehn Minuten vor dem plötzlichen ratternden Vibrieren, das anzeigte, dass sie auf einem Planeten gelandet waren. Das Geräusch und die Bewegung ebbten ab, und für weitere fünfzehn Minuten schwitzte Pheylan im gedämpften Licht. Er hatte die Nadelprojektil-Pistole aus dem Überlebenspaket in der Hand und wartete auf den nächsten Zug seiner Häscher.
    Als es geschah, geschah es plötzlich. Die Ausstiegsluke der Kapsel zu seiner Linken wurde plötzlich von Licht eingefasst, und mit einem Knistern überhitzten Metalls flog die Luke funkensprühend weg und landete mit einem gedämpften Klappern unten auf dem Deck. Eine kühle Brise strömte durch die Öffnung und verwehte den Gestank nach verschmortem Metall. Pheylan biss die Zähne zusammen, richtete die Pistole in den Luftstrom an und wartete.
    Niemand versuchte, einzudringen. Aber das war auch gar nicht nötig. Früher oder später würde er selbst herauskommen müssen. Und zu warten, bis die Notrationen knapp wurden, hätte auch keinen Sinn. Er steckte die Pistole in die Innentasche der Jacke, löste die Sicherheitsgurte des Sitzes und bahnte sich einen Weg durch den engen Raum der Kapsel zur verrußten Öffnung. Die Ränder waren noch warm, aber nicht zu heiß, um sie zu berühren. Er packte den Haltegriff und lugte vorsichtig hinaus.
    Das Licht draußen war zu trübe, um allzu viel zu sehen, aber er machte immerhin eine Reihe undeutlicher Silhouetten aus, die ihn aus einer Entfernung von drei oder vier Metern ansahen. Er fädelte sich durch die Öffnung und fiel neben den Überresten der Kapselluke aufs Deck. »Ich bin Commander Pheylan Cavanagh«, rief er in der Hoffnung, dass das Tremolo in seiner Stimme ihnen nicht ebenso verdächtig erschien wie ihm. »Captain des Sternenschiffs Kinshasa der Commonwealth-Friedenstruppen. Und wer sind Sie?«
    Es kam keine Antwort, aber einer der Schemen

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