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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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doch erst morgen abreisen.«
    Aric atmete tief durch und versuchte, die Benommenheit und Taubheit in Geist und Körper zu vertreiben. »Rufen Sie den Raumhafen an«, sagte er. »Buchen Sie für mich einen Platz auf einem Liner zur Erde. Sie können mit dem Schiff nach Avon zurückfliegen, wenn es hier eintrifft.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Hill und holte sein Telefon heraus. »Dürfte ich fragen, was los ist?«
    Aric lehnte sich auf dem Stuhl zurück und schloss die Augen. »Es ist mein Bruder«, sagte er. »Er ist tot.«
    »Dr. Cavanagh?«
    Melinda Cavanagh schaute vom großen, hochauflösenden Bildschirm und dem letzten Durchlauf der bevorstehenden Operation auf. »Ja?«
    »Dr. Billingsgate ist im Vorbereitungsraum«, sagte die Krankenschwester. »Raum drei.«
    »Danke«, sagte Melinda und schüttelte den Kopf. Er hätte sie genauso gut anpiepen oder telefonisch erreichen können, doch stattdessen hatte er jemanden geschickt, um sie zu suchen. Sie hatte vorher noch nie mit Billingsgate gearbeitet, aber die chirurgische Gilde des Commonwealth war zwangsläufig eine kleine und verschworene Gemeinschaft, und sie hatte auch schon genug Geschichten gehört, um zu wissen, dass das typisch für den Mann war. Die Meinungen gingen auseinander, ob er nur arrogant war, mit seiner Zeit knauserte oder ob er den zwischenmenschlichen Kontakt dem unpersönlichen elektronischen Kontakt vorzog. »Sagen Sie ihm, ich bin in einer Minute dort.«
    Sie beendete die Revision des Plans und zog ihre Karte aus dem Computer. Der Vorbereitungsraum drei befand sich nur ein Stück weit den Gang entlang, und als sie eintrat, sah sie Billingsgate über dem dortigen hochauflösenden Monitor brüten. »Ah - Cavanagh«, sagte er abwesend und winkte sie zu sich herüber. »Fertig zum Umziehen?«
    »Fast«, sagte sie und setzte sich auf den Stuhl neben ihm. »Es gäbe da aber noch ein paar Details, die ich vorher gern mit Ihnen klären würde.«
    Er schaute sie unter buschigen Augenbrauen und mit gerunzelter Stirn. »Ich dachte eigentlich, dass wir schon alles geklärt hätten«, sagte er, wobei sein Ton um eine halbe Oktave abfiel.
    »Das dachte ich auch«, sagte sie, schob ihre Karte in seinen Computer und rief die markierten Abschnitte auf.
    »Nummer Eins: Ich glaube, dass wir die Markinin-Dosis in der dritten Phase reduzieren sollten. Wir wollen an dieser Stelle doch den Blutdruck senken. Weil der Shorozin-Tropf aber nur vier Zentimeter entfernt ist, glaube ich, dass wir eine Reduzierung der Dosierung um mindestens zehn Prozent in Betracht ziehen sollten.«
    Die Augenbrauen wölbten sich noch etwas stärker. »Eine Verringerung um zehn Prozent ist aber ziemlich drastisch.«
    »Nichtsdestoweniger aber notwendig«, sagte Melinda. »Nummer Zwei: In Phase Vier haben Sie zwei getrennte Neurobinder, die an allen vier Seiten angebracht werden. Dieser hier ...« Sie deutete auf die Computergrafik. »...
    erscheint mir eine Idee zu nah an der Sehnervenkreuzung. Vor allem, wenn man Ihre revidierte Dosierung berücksichtigt.«
    »Sie haben also eine Erscheinung, was?«, fragte Billingsgate, wobei seine Stimme das ganze Spektrum von
    »verärgert« bis »einschüchternd« durchlief. »Sagen Sie mir, Doktor, haben Sie diese Operation schon einmal selbst durchgeführt?«
    »Sie wissen doch, dass das nicht der Fall ist«, sagte Melinda. »Aber ich habe schon bei fünf ähnlichen Operationen beraten.«
    Billingsgate runzelte leicht die Brauen. »Doch sicherlich bei fünf verschiedenen Chirurgen?«
    Melinda schaute ihm in die Augen. »Das ist unfair«, maulte sie. »Und Sie wissen es. Die zwei Operationen waren nicht identisch - keine zwei Operationen sind identisch. Der Versuch, mich zu übergehen und stur dem ersten Plan zu folgen, war total unverantwortlich. Und es hätte auch tödlich enden können.«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre es nicht tödlich geendet«, sagte Billingsgate.
    »Hätten Sie denn gewollt, dass ich dieses Risiko eingehe?«, erwiderte Melinda.
    Billingsgate presste die Lippen zusammen. »Sie hätten Mueller nicht öffentlich bloßstellen müssen.«
    »Ich hatte versucht, unter vier Augen mit ihm zu sprechen. Aber er wollte nicht auf mich hören.«
    Billingsgate widmete sich wieder seinem Computer, und für eine Minute war es still im Raum. »Dann glauben Sie also, dass wir das Markinin um zehn Prozent reduzieren sollten, oder?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Melinda. »Die niedrigere Dosierung müsste absolut ausreichen. Gerade auch in

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