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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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genähert hatte, sah er zuerst die Spitzen hoher graugrüner Objekte - die örtliche Entsprechung von Bäumen, sagte er sich - und dann, zwischen ihm und den Bäumen, einen Komplex niedriger, geduckter Gebäude. Aus seiner Perspektive vermochte er das natürlich nicht mit Sicherheit zu sagen, aber sie schienen die Formensprache der verbundenen sechseckigen Schiffe der Außerirdischen aufzugreifen.
    Ein Dutzend weiterer Außerirdischer erwartete ihn auf diesem Terrain. Sie standen in einer Linie vor einer flachen Rampe, die zum Rand der Luke hinaufführte. Pheylan ging zu ihnen hinunter und versuchte, seine Umgebung möglichst unauffällig zu erfassen. Der Gebäudekomplex schien direkt vor dem graugrünen Wald errichtet worden zu sein und wurde durch einen weiten Platz von der Landezone getrennt. Hier und dort wuchsen noch ein paar Pflanzen, aber der größte Teil des Geländes rund um den Komplex war ein gleichförmiger rötlicher Schmutzboden.
    Ein Indiz dafür, dass er erst vor kurzem fertiggestellt worden war, sagte er sich. Eine Vermutung, die durch den zweiten Komplex gestützt wurde, der sich gleich rechts neben der Landezone offensichtlich noch im Bau befand.
    Am Waldrand, auf halber Strecke zwischen den zwei Gebäudekomplexen, befand sich ein kleines geodätisches Gebilde mit der unschönen Anmutung einer Geschützkuppel.
    Er erreichte den Fuß der Rampe und blieb stehen. »Ich bin Commander Pheylan Cavanagh von der NorCoord-Union«, identifizierte er sich wieder. »Captain des Sternenschiffs Kinshasa der Friedenstruppen.«
    Die mittleren drei Außerirdischen in der Linie traten vor; und aus der Nähe sah Pheylan nun, dass ihre Overalls eine andere Anfertigung waren als die Kleidung, die seine Bordeskorte trug. Die zwei flankierenden Außerirdischen blieben im Abstand von einem Meter stehen, während der in der Mitte noch einen Schritt auf Pheylan zuging. »Mir-ras kryrrea sor zhirrzh har'proov«, sagte er. Seine lange Zunge schnellte hervor und krümmte sich unter der unteren Schnabelhälfte fast bis zum Hals. »Svv-selic: Too'rr«, sagte er. Die Zunge züngelte nach rechts und wies auf den dortigen Außerirdischen. »Nzz-oonaz: Flii'rr.« Die Zunge züngelte nach links ... »Thrr-gilag: Kee'rr.«
    »Cavanagh«, wiederholte Pheylan, streckte auch die Zunge heraus und versuchte, sie auf sich selbst zu richten.
    Natürlich klappte das nicht so richtig. »Erde«, fügte er hinzu und hoffte, dass er die Äußerungen des Außerirdischen auch richtig gedeutet hatte.
    »Cavv-ana«, wiederholte der Außerirdische. »Urr't.«
    »Ziemlich nah dran«, sagte Pheylan. »Nun will ich es mal versuchen. Sivseleck: Too-err ...«
    »Svv-selic: Too'rr«, korrigierte der Außerirdische ihn scharf.
    »Stimmt«, sagte Pheylan. »Siv-selick ...«
    »Sw-selic: Too'rr«, insistierte der Außerirdische.
    »Ja, ich hab's begriffen«, sagte Pheylan. Er hörte zwar den Unterschied, vermochte aber nicht die richtigen Laute zu formen, »'tschuldigung, aber besser als >Siv-selick< bekomme ich es nicht hin. Sie liegen mit >Cavv-ana< nämlich auch nicht ganz richtig, müssen Sie wissen.«
    Für einen Moment starrte Svv-selic ihn an, als ob er zu ergründen versuchte, was sein Gefangener wohl gesagt hatte. Pheylan wurde sich bewusst, dass er dem Außerirdischen in die großen Augen schaute, und stellte dann auch fest, dass seine Augen anscheinend drei separate Pupillen hatten. Die beiden äußeren waren vertikale, katzenartige Schlitze, während die mittlere Pupille deutlich größer war. In seinen Augen war das ein seltsames und auch ziemlich überflüssiges Arrangement.
    Analog galt das auch für die Hände der Außerirdischen. Sie hatten drei Finger und zwei entgegengesetzte Daumen.
    War der zweite ein Ersatzteil? Oder erforderte ihre besondere Greifbewegung einen Extradaumen für den richtigen Griff? Oder diente das Anhängsel einem ganz anderen Zweck?
    Vor langer Zeit - im zweiten Jahr an der Friedenstruppen-Akademie - hatte es einen Unterrichtsblock
    »nichtmenschliche Physiognomie« gegeben. Nun bedauerte er, dass er dieser Vorlesung nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Der Außerirdische rührte sich und riss ihn aus seinen Überlegungen. »Brracha«, sagte er.
    Aus dem Ensemble der Außerirdischen näherten sich zwei Gestalten - jeder mit einer kleinen grünlich-gelben Kugel in der Hand. Einer von ihnen blieb neben dem Außerirdischen zur Linken von Svv-selic stehen - Thrr-gilag, wenn Pheylan diese

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