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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Verwendung eines privaten Computers stellte eigentlich eine Verletzung der Vorschriften dar, war aber ein offenes Geheimnis unter den höheren Offizieren der Einsatzgruppe. Und Pheylan hatte auch noch nie gehört, dass jemand sich deswegen graue Haare hätte wachsen lassen. Die Bedenken, die geäußert wurden, kreisten vor allem um die Frage, welche kompromittierenden Geheimnisse über seine Kameraden Dyami in diesen privaten Aufzeichnungen hütete.
    Er nahm noch einen Schluck aromatisiertes Wasser und legte sich wieder ins Bett. Der Wortschatz war schon schlimm genug; aber was mochten diese Dateien sonst noch enthalten haben? Vielleicht eine detaillierte Karte des Commonwealth mit allen Navigationsdaten? Daten zu Stärke und Organisation der Friedenstruppen, einschließlich der Positionen von Stützpunkten und Einsatzgruppen?
    Oder hatten sie sogar Angaben über CIRCE enthalten?
    Pheylan drehte sich abrupt um. Da war es schon wieder: etwas, das er glaubte gesehen zu haben und das direkt am Rand seines Sehfelds vorbeigezogen war. Aber da war auch diesmal nichts.
    Oder zumindest war jetzt nichts mehr da.
    Langsam überflog er den anderen Teil des Raums und nahm alles und jeden in Augenschein. Da war aber nichts, was als Ursache für die Bewegung infrage kam, die er gesehen hatte: keine physische Bewegung, kein Beleuchtungseffekt, keine Reflexion. Es musste also etwas anderes sein.
    Vielleicht nach der offenen Tür ein neuer Test.
    Er drehte sich wieder zur Wand um. Na schön; sollten sie eben ihre Spielchen spielen, wenn sie wollten. Früher oder später würde er sie doch überlisten, und dann wäre er weg.
    Er legte eine Hand auf die Wand, kratzte mit einem Fingernagel darauf herum und versuchte sich an alles zu erinnern, was er über Glas wusste.
    7
    Edo war der letzte Rest der einst so stolzen und ambitionierten Japanischen Hegemonie; die letzte von fünfzehn Kolonien, die noch immer mit dem Heimatland politisch verbunden war. Wie die meisten anderen irdischen Kolonien hatten die Übrigen sich längst von ihren Gründernationen gelöst: indem sie sich entweder mit anderen Kolonien auf demselben Planeten vereinigt hatten oder gleich dem Commonwealth als unabhängige Staaten beigetreten waren. NorCoords besonderer politischer Status hatte noch eine Handvoll Kolonien an sich gebunden, doch hatte die Union mit der Hegemonie keine besonderen Vorteile geboten, sodass nun nur noch Edo übrig war.
    Der Stützpunkt der Friedenstruppen auf Edo war ein politischer Kompromiss gewesen - den seine Kritiker seinerzeit rundweg abgelehnt hatten. Das sechzig Lichtjahre von der Erde entfernte Edo umspannte die Sektoren Lyra und Pegasus und war den friedfertigen Avuirli wesentlich näher als den gefährlicheren Weltgruppen der Pawolianer und Yycroman. In den Augen der Gegner der Friedenstruppen hatte der Stützpunkt lange Zeit als ein Bilderbuchbeispiel für die Ineffizienz der militärischen Bürokratie gegolten. Sie waren der Ansicht, dass es keinen plausiblen Grund dafür gäbe, eine so große Einrichtung an der Peripherie in der Nähe so kleiner Kolonialwelten wie Massif, Bergen, Kalevala und Dorcas zu unterhalten.
    Doch im Moment schienen diese kritischen Stimmen verstummt zu sein.
    Der öffentliche Wartesaal des Stützpunktes war ebenfalls beeindruckend: Man hätte es sich dort stundenlang gemütlich machen können. Und Cavanagh hatte auch den Eindruck, als ob sie vielleicht die Gelegenheit dazu bekämen.
    »Es tut mit leid, Lord Cavanagh«, sagte der Marine an der inneren Tür vielleicht schon zum zehnten Mal. »Admiral Rudzinski ist noch immer in einer Konferenz. Er wird mir aber ohne Zweifel Bescheid sagen, wenn er in der Lage ist, mit Ihnen zu sprechen.«
    »Ja, das wird er bestimmt«, sagte Cavanagh und versuchte die Contenance zu wahren. »Können Sie mir wenigstens bestätigen, dass er über meine Anwesenheit informiert wurde?«

    »Ich bin mir sicher, dass man ihm das gesagt hat, Sir.«
    »Können Sie das bestätigen?«
    »Ich bin mir sicher, dass man ihm das gesagt hat, Sir.«
    »Jaja«, murmelte Cavanagh. Dann drehte er dem Marine den Rücken zu und ging zu den Sitzplätzen zurück, wo die anderen vier warteten.
    »Hast du etwas in Erfahrung gebracht?«, fragte Arie.
    »Man könnte ihn genauso gut durch ein Bandansagegerät ersetzen«, antwortete Cavanagh mit einem Seufzer und nahm zwischen seinen Kindern Platz. Seinen verbleibenden Kindern. »Rudzinski ist noch immer in einer Konferenz.«
    »Ich dachte, wir hätten

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