Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Zentrum einen großen Resonanzkristall mit einem Bedienfeld geben müsste, das den Kristall entweder umschließt oder sich in der Nähe befindet. Wenn sie Recht haben und wenn es uns gelingt, die Steuerung zu finden – oder, noch besser, sie mit einem Steuersystem hier draußen zu verbinden –, sind wir vielleicht in der Lage, ihn zu aktivieren.«
    »Falls er nach dieser langen Zeit überhaupt noch funktioniert«, murmelte Ixil und setzte sich Pax auf die Schulter.
    »Irgendetwas da drin zieht und verbraucht jedenfalls Strom«, erinnerte ich ihn. »Obwohl ich keinen blassen Schimmer habe, woher es den Strom nimmt. Sag ihm, dass er aufpassen soll, worüber er läuft und woran er schnüffelt – und dass er sich Zeit nehmen soll. Wir haben es nicht sehr eilig.«
    Ixil nickte, und für einen Moment stand er nur reglos da und kommunizierte mit den Scouts. Dann holte er tief Luft, nahm Pax von der Schulter und setzte ihn neben der Öffnung ab. Für einen Moment schnüffelte das Frettchen am Rand und rümpfte das Näschen, als ob es den muffigen alten Geruch dort drin nicht ertrug. Dann krabbelte es mit einem Geräusch, das beinahe wie ein beruhigendes Quieken klang, über, den Rand und verschwand.
    Im nächsten Moment kniete Ixil am Rand, riss mir förmlich die Taschenlampe aus der Hand und leuchtete das Innere aus. »Es scheint dort keine Schwerkraft zu wirken«, sagte er und steckte den Kopf in die Öffnung. »Er arbeitet sich genauso an den Leitungen vor, wie er sich in der Schwerelosigkeit bewegt.«
    Ich sah Tera an. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Obwohl -wenn der Zweck des Schwerefelds hier draußen darin besteht, das Zentrum der Resonanzhöhle freizuhalten, würde eigentlich kein Bedarf mehr an einem Schwerefeld in der kleinen Sphäre bestehen.«
    Ixil grunzte, und für ein paar Minuten standen – beziehungsweise hockten – wir schweigend da. Dann krümmte Ixil die Schultern und richtete sich wieder auf. »Er ist weg«, sagte er und gab mir die Taschenlampe zurück. »Er ist hinter etwas verschwunden, was wie eine Mehrfach-Kabelkupplung aussah.«
    »Es wird ihm schon nichts passieren«, sagte Tera leise und legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. »Er macht solche Dinge doch laufend, nicht wahr?«
    Ixil grunzte erneut. Er war offenbar nicht gewillt, sich zu beruhigen. »Ich sollte lieber wieder zum Maschinenraum zurückgehen – die Neukalibrierung erfordert noch viel Arbeit, und Everett kann die wenigsten Berechnungen selbst durchführen. Du rufst mich aber, wenn er zurückkommt?«
    »Ja«, versicherte ich ihm. »Tera, Sie könnten doch mit ihm gehen und das andere Zugriffsloch öffnen – das, von dem Sie sagten, dass es sich hinter der Unterbrecherplatte befindet. Falls Pax die Orientierung verliert, wäre es gut, wenn er noch einen zweiten Ausweg hätte.«
    »Gute Idee«, sagte sie. »Komm mit, Ixil.«
    Sie gingen die leichte Wölbung hinauf – mir wurde noch immer etwas schwindlig, wenn ich die Leute beobachtete, wie sie sich hier drin über die Hülle bewegten – und verschwanden durch das offene Druckschott in der Schwerelosigkeit der Verschalung. Mit einem Seufzer legte ich mich wieder auf die Hülle und leuchtete mit der Lampe in die Öffnung. Pax war verschwunden – aber ich glaubte, hin und wieder Kratzgeräusche zu hören, als er sich einen Weg durch den Irrgarten bahnte. Ich beugte mich über die Kante, steckte den Kopf durch das Loch und bestrich mit der Taschenlampe langsam die Innenseite.
    Ich hatte den Bereich etwa zur Hälfte abgesucht, als ich die Lücke sah.
    Nach wie vor lag ich dort und studierte sie, als zwei Minuten später Tera zurückkehrte. »Er ist wirklich nicht glücklich darüber, stimmt’s?«, bemerkte sie und setzte sich im Schneidersitz neben mich. »Er behauptet zwar, dass sie keine Haustiere seien, aber ich glaube, dass er es doch …«
    »Haben Chou und seine Leute Fotos davon gemacht, was sie von dieser Öffnung aus zu sehen vermochten?«, unterbrach ich sie.
    Sie brauchte eine halbe Sekunde, um mental umzuschalten. »Ich glaube schon«, sagte sie. »Zumindest ein paar. Ich hatte bisher aber nicht darauf zugegriffen, weil …«
    »Dann tun Sie das jetzt«, befahl ich und versuchte meine plötzliche Besorgnis in der Stimme zu unterdrücken. »Suchen Sie ein Foto mit einem grauen, etwa einen halben Meter durchmessenden Trapezoid mit ungefähr zwei Dutzend Kabeln, die aus vergoldeten Steckern an den Rändern abgehen.«
    Sie saß schon am Computer und ließ die Finger

Weitere Kostenlose Bücher