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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wäre, lösten Shawn und Nicabar sich ebenfalls aus ihrer Starre und schoben ihre Stühle zum Tisch zurück. Die drei Männer und Ixil hatten bereits wie befohlen die Hände auf den Tisch gelegt; ich sah Chort und Tera fragend an, und sie folgten zögernd dem Beispiel der anderen.
    »Danke«, sagte ich und lehnte mich auf dem Stuhl zurück. Die Plasmawaffe hielt ich weiter im Anschlag. »Seit Anbeginn dieses Flugs werden wir von ungeklärten und -zumindest vordergründig – unerklärlichen Vorkommnissen verfolgt. Wir hatten erlebt, dass die Schwerkraft des Schiffs unerwartet wieder einsetzte, während Chort an diesem ersten Hüllengrat arbeitete. Er hätte dabei schwer verletzt werden oder sogar umkommen können, wenn er beim Absturz unglücklich aufgeschlagen wäre. Wir hatten die Fehlfunktion mit dem Schneidbrenner, wobei Ixil schwere Verbrennungen erlitten hat und wahrscheinlich auch getötet worden wäre, wenn es Nicabar und mir nicht gelungen wäre, das Gerät rechtzeitig abzustellen. Wir hatten auch eine Kombination potenziell tödlicher Chemikalien in Ixils Kabine gefunden und festgestellt, dass der Öffnungsmechanismus der Kabinentür zerstört wurde, während er sich von diesen Verbrennungen erholte.
    Es gab noch weitere Vorkommnisse, aber diese drei erwähne ich besonders, weil es für sie eine einfache und harmlose Erklärung gibt. Es scheint, dass Tera diejenige war, die die Schwerkraft während des Weltraumspaziergangs wieder aktivierte, um zu verhindern, dass Chort ein Geheimnis bezüglich des Schiffs entdeckte, an dessen Offenbarung ihr nicht gelegen war.«
    Alle Blicke, die bisher auf mich gerichtet waren, richteten sich nun auf Tera, als ob ein unsichtbarer Puppenspieler Regie führte. »An dessen Offenbarung ihr nicht gelegen war?«, fragte Nicabar.
    »Es handelt sich dabei um eine zweite Luke auf der Oberseite der Triebwerkssektion«, sagte ich. »Eine Luke, durch die ihr Vater auf Meima ins Schiff eingestiegen war.«
    »Warten Sie einen Moment«, sagte Shawn. Er klang verwirrt. »Tera ist … sie ist Borodins Tochter?«
    »Genau«, sagte ich, nickte bestätigend und versuchte, den entgeisterten Ausdruck in Teras Gesicht zu ignorieren. »Nur dass der Mann, der sich Alexander Borodin nannte, in Wirklichkeit ein prominenter Industrieller namens Arno Cameron ist.«
    Am ganzen Tisch ertönte das Geräusch herunterfallender Kinnladen. »Arno Cameron?« Everett keuchte. »O mein Gott.«
    »Ich hatte mich die ganze Zeit schon darüber gewundert«, murmelte Nicabar. »Man hätte von vornherein über enorme Mittel verfügen müssen, um ein Schiff wie die Ikarus zu bauen.«
    »Und wenn es etwas gibt, worüber Cameron verfügt, dann sind es enorme Mittel«, pflichtete ich ihm bei. »Wie sich dann auch herausstellte, war Cameron derjenige, der den Schneidbrenner sabotiert hat – obwohl Ixils Verbrennungen ein Unfall waren. Er hatte Ixil und mich belauscht, als wir die Möglichkeit erörterten, ein Loch in den Laderaum zu schneiden; und aus naheliegenden Gründen wollte er nicht, dass wir das taten. Deshalb war die Manipulation des Schneidbrenners die einzige Möglichkeit, uns in der kurzen Zeit aufzuhalten, die ihm zur Verfügung stand.«
    »Borodin – ich meine, Cameron – war zusammen mit uns an Bord der Ikarus ?«, fragte Shawn. »Wo hatte er sich denn versteckt?«
    »Er muss in der Lücke zwischen der inneren und äußeren Hülle gewesen sein«, sagte Nicabar. »Es war das perfekte Versteck. Keiner von uns wusste überhaupt, dass es dort so viel Platz gab, bis wir anfingen, das Schiff zu zerlegen.«
    »Genauso war es«, bestätigte ich. »Er ist ein paarmal aufgetaucht, um sich mit Tera zu besprechen und unseren Kurs auf den Repeater-Anzeigen im Computerraum zu überprüfen. Die meiste Zeit hielt er sich aber versteckt.«
    »Und wo ist er jetzt?«, fragte Everett. »Sie wollen uns doch nicht erzählen, dass er sich noch irgendwo im Schiff befindet?«
    »Es sollte mich sehr wundern, wenn das der Fall wäre«, sagte ich. »Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Es hat sich auch herausgestellt, dass Cameron dafür verantwortlich zeichnete, dass diese tödlichen Chemikalien in Ixils Kabine deponiert wurden.«
    »Da irren Sie sich«, sagte Tera schroff und mit böse funkelnden Augen. »Ich hatte Ihnen doch schon gesagt, dass Paps weder ihm noch sonst jemandem schaden wollte.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet«, sagte ich milde. »Seine Rolle beschränkte sich vielmehr darauf, Ixil das Leben zu

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