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Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition)

Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition)

Titel: Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Renner
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die Erzmagier meinem Vater gegenüber zu einem Halbkreis versammeln, sehe ich, wie die anderen verstohlen von ihm abrücken, als könnte man sich bei ihm die Pest einfangen.
    »Bevor wir beginnen, lasst uns der Göttin Zeit unsere Opfergabe darbringen und sie bitten, unsere Ziele zu unterstützen und unsere Feinde zu verwirren.«
    Mein Vater hebt den Weidenkorb vom Boden auf, und der Falke hebt den Kopf, als er darin das panische Flügelschlagen eines Vogels hört. Es wird eine weiße Taube sein. Bei dem Gedanken an das Blut, das vergossen werden wird, keuchen wir vor Hunger und Verlangen auf, und beinahe gelingt es dem Raubvogel, sich meiner Kontrolle zu entziehen. Es macht mir keine Freude, als ich seine Instinkte meinem Willen mit einer Brutalität unterwerfe, die ich noch nie zuvor angewendet habe, aber es steht zu viel auf dem Spiel, als dass ich eine andere Wahl hätte.
    Die Magier ziehen sich in die Dunkelheit des Tempels zurück, und ich nutze die Gelegenheit, um die verkrampften Muskeln unserer Schwingen zu lockern, unser Gewicht zu verlagern und unser Gefieder zu ordnen. Einen Moment später weht uns der Duft frischen Bluts in die Nase, und ich muss den Falken erneut zurückhalten und zwingen, ruhig zu bleiben. Kaum habe ich es geschafft, tritt auch schon meinVater wieder aus dem Tempel heraus und wischt mit einem Schwung Magie das Blut von seinen Händen. Ich wittere seine Macht, beobachte jede seiner Bewegungen, hasserfüllt und gleichzeitig voller Furcht. Ein plötzliches Flimmern in meinen Gedanken mahnt mich, mit meinen Kräften, die durch die Anstrengung, den Geist des Falken zu kontrollieren, schon genug strapaziert werden, sorgsam umzugehen.
    »Ich verlange einen Bericht«, sagt Wonset, die arthritischen, in fingerlosen Spitzenhandschuhen steckenden Hände auf den silbernen Knauf ihres Gehstocks gestützt. »Habt Ihr den Rest des Gewürms aufgespürt und herausgefunden, wer die Rädelsführer dieses Aufstands sind? Ich bin mir sicher, die Erschaffer stecken dahinter! Wir müssen das Übel ausmerzen. Ich werde nicht zulassen, dass diese … diese Erkenntnissuchenden ihr Gift in meiner Stadt verspritzen. Und ich sage es Euch ganz offen – ich mache Euch persönlich dafür verantwortlich! Hättet Ihr Eleanor damals gleich …«
    »Genug.« Mein Vater muss noch nicht einmal die Stimme heben, um die alte Frau verstummen zu lassen. Niemand darf den Namen meiner Mutter erwähnen. Selbst ich bin überrascht, dass Wonset mit der Tradition des Schweigens gebrochen hat. »Die Erschaffer haben nichts damit zu tun. Dieser Aufstand geht nicht über die Grenzen Asphodels hinaus. Aber ich kann Euch beruhigen. Um die Erkenntnissuchenden habe ich mich bereits gekümmert. Die Stadt ist vollkommen von ihnen gesäubert, es gibt keinen einzigen Überlebenden. Und das andere Geschmeiß, die Diebe, werde ich auch sehr bald ausgelöscht haben.«
    »Diese Behauptung haben schon andere vor Euch aufgestellt«, entgegnet Tressam und wedelt ungeduldig mit der Hand. »Diebe vermehren und verbreiten sich wie Ratten. Töte einen und es nehmen zwei seinen Platz ein. Das Einzige, was wir uns jemals erhoffen können, ist, sie in Schach zu halten. Aber die Diebe bedrohen nicht unsere Existenz. Es sind die Erschaffer, die …«
    »Ihr irrt Euch, Tressam! Ich habe Euch bereits gesagt, dass die Diebe sich organisiert haben und mit den Erkenntnissuchenden zusammenarbeiten.«
    »Ihr überschätzt sie, Benedict«, sagt Aris beinahe gelangweilt. »Diebe können nicht denken. « Er lacht verächtlich. »Stellt Fallen auf und reißt ihnen die Köpfe ab! Aber zermartert Euch nicht das Hirn über sie. Sie sind nichts weiter als Ungeziefer, mein Lieber.«
    Mein Vater runzelt unwillig die Stirn. »Ich habe Euch nicht hier einberufen, um mit Euch über die Intelligenz von Vieh zu streiten. Die Erkenntnissuchenden sind ausgelöscht und um die anderen werde ich mich bald kümmern … wenn ich so weit bin.«
    Otter. Weiß Benedict doch über die Katakomben Bescheid? Wartet er nur noch auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen und uns zu vernichten?
    »Ich spiele nun schon lange genug Katz und Maus mit den Aufständischen«, fährt Benedict fort und reißt mich aus meinen Gedanken. »Und ich halte es für das Beste, Asphodel ein für alle Mal von dieser Seuche zu säubern, bevor ich mich den Erschaffern zuwende.«
    »Hochfliegende Pläne, Benedict«, lacht die blonde Merze spöttisch. »An Ehrgeiz hat es Euch noch nie gemangelt.«Sie scheint nicht

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