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Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition)

Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition)

Titel: Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Renner
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schaffen. Dann braucht sie nie zu erfahren, dass der Wolfshund mir dabei geholfen hat.
    Aber die Tür will und will sich nicht für mich öffnen.
    »Wo?« Ich bin fast den Tränen nahe, als ich ihn ansehe. »Wo ist diese verdammte Tür? Was meinst du damit?«
    »Reiß dich zusammen, Zara. Du kannst nicht in das Anderswo gelangen, wenn du es mit Gewalt versuchst. Du musst … keine Ahnung, dich hineintreiben lassen.« Er stöhnt frustriert auf und reibt sich mit beiden Händen übers Gesicht. »Versuche dich daran zu erinnern, wie es sich anfühlte, als du den Geist der Katze verlassen hast. Wo du warst, bevor du zu uns zurückgekommen bist. Das war das Anderswo. Es gibt keine andere Erklärung dafür.« Er klingt, als müsse er sich selbst davon überzeugen.
    Aber was ist, wenn Marcus sich irrt? Was, wenn ich nie dort war? Und nie dorthin gelangen werde? Wenn ich es nicht lerne, stirbt Aidan. Das heißt, er wird nicht einfach sterben, sondern ein noch viel schlimmeres Schicksal als den Tod erleiden.
    Der Wolfshund liest mir mein Entsetzen vom Gesicht ab. »Pass auf«, sagt er. »Ich werde jetzt so tief ins Anderswo gehen, wie ich es wage, und du schaust mir dabei zu. Vielleicht hilft dir das, es zu verstehen. Mehr kann ich nicht tun, Zara.« Er seufzt. »Halblinge scheinen mit dem Wissen über das Anderswo auf die Welt zu kommen. Ich weiß nicht, wie man es jemandem beibringt.«
    Er lehnt sich an die Wand und schließt die Augen. Ich beobachte aufmerksam, wie jeder Muskel in seinem Gesicht erschlafft. Sein Atem wird immer tiefer und langsamer … bis ich ihn plötzlich nicht mehr spüren kann. Es ist, als hätte er seinen Körper verlassen, als hätte er aufgehört zu existieren. Ich berühre seine Hand. Sie ist so kalt wie der Lehm, auf dem wir sitzen.
    Ich hocke mich auf die Fersen und beuge mich beklommen über ihn. Es ist ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass er an einem weit entfernten, für mich unerreichbaren Ort ist.
    Ein Geräusch dringt an mein Ohr, so fein und leise, dass es kaum wahrnehmbar ist. Aber es ist nicht der Wolfshund, der aus dem Anderswo zurückkehrt. Es ist der Tod.
    Ich bin wieder in dem Falken. Höre das Sirren des Pfeils. Sehe, wie Aris sein Leben aushaucht.
    Keuchend hechte ich zur Seite, um dem Pfeil auszuweichen, der mich töten soll, und verdichte dabei die Luft hinter mir.
    Er prallt von dem kristallisierten Luftschild ab, das meinen Rücken schützt, und fliegt weiter. Der Tod selbst steuert seinen Flug. Der Pfeil trifft den Wolfshund und bohrt sich ihm tief in die Brust.

27
    N EIN! «
    Der Schrei hallt gleichzeitig aus zwei verschiedenen Kehlen.
    Ich rolle herum und springe entsetzt auf. Oh ihr Götter. Marcus!
    Plötzlich ist alle Erschöpfung vergessen. Fieberhaft beginne ich, den Schutzschild zu verstärken, sende gleichzeitig einen Bewusstseinsfaden aus, um nach einem Zeichen von Leben im Wolfshund zu suchen, und winde meiner Attentäterin gleichzeitig den Bogen aus den Händen und zertrümmere ihn in Millionen Einzelteile. Als ich das Messer an ihrem Gürtel spüre, greife ich auch danach. Fast. Fast bin ich versucht, sie zu töten. Aber der Instinkt, sie zu beschützen, ist größer. Sie stolpert in Tränen aufgelöst auf den Wolfshund zu und fällt neben ihm auf die Knie.
    »Wehe, du rührst ihn an«, zische ich. »Er lebt noch. Ich muss versuchen, den Pfeil herauszubekommen. Geh und hol Quint. Nun mach schon! LAUF!«
    Oh ihr Götter, was hat dieses törichte Kind in seinemblindwütigen Hass nur angerichtet! Wenn Marcus stirbt, bedeutet das auch für Aidan den Tod. Ich zittere vor Wut. Trotzdem kann ich sie nicht hassen. Nicht Twiss.
    »Verschwinde. Ich muss mich darauf konzentrieren, die Wunde zu heilen. Und das kann ich nicht, wenn ich dabei die ganze Zeit Angst haben muss, dass du mir ein Messer in den Rücken rammst.«
    »Du … du hast … du hast mein Messer geschmolzen.«
    »Geh einfach und hol Meisterin Quint! Es sei denn, du willst, dass er stirbt …«
    Etwas in Twiss zerbricht. Ich weiß nicht, ob es je wieder heilen wird. Oder ob es mich überhaupt interessiert. Als sie den Abscheu in meinem Gesicht sieht, wischt sie sich mit dem Handrücken über die Nase und stürmt davon.
    Schnell lasse ich den Luftschild los und knie mich neben Marcus. Ich habe seine Lebenskraft gefunden. Er kämpft. Und ich muss nun etwas tun, von dem jeder Großmeister mir dringend abraten würde. Das den Büchern zufolge nahezu unmöglich ist. Gefährlich. Begehe ich auch nur den

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