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Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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gesagt, man hätte dich zu Unrecht beschuldigt und schließlich entlastet.«
    »Wie beruhigend.« Ich konnte den Sarkasmus in meiner Stimme nicht unterdrücken.
    Die Säulen der Pforte kamen vor uns in Sicht. Da ich nicht wollte, dass mir Meteor nach Oberon-Stadt folgte, drehte ich mich im Flug wütend um und flog langsam an Galenas innerer Grenze entlang. Meteor wich mir nicht von der Seite.
    Im Schein der magischen Lichter entlang der Grenze konnte ich sein dunkles und ernstes Gesicht ausmachen. Auf einmal wurde mir bewusst, dass wir schon seit Jahren nicht mehr alleine gewesen waren. Er kamnie zu mir, es sei denn, Andalonus war ebenfalls in der Nähe.
    »Du kannst sie nicht bekämpfen, Zari«, sagte er. »Nicht jetzt.«
    »Was?« Ich blieb unsicher in der Luft stehen. »Wen bekämpfen?«
    »Lily Morganit. Ihre Macht ist zu groß.«
    Ich bekam fast keine Luft mehr. Meteor hatte erraten, was ich vorhatte. »Sie hat kein Recht, Beryl und mich mit Zaubern zu belegen!« Meine Flügel schlugen unregelmäßig und zwangen mich abwärts.
    Meteor schwebte hinter mir elegant zu Boden. Er hielt eine Hand hoch und blickte sich prüfend um. »Es ist niemand in der Nähe«, sagte er. »Warum glaubst du, dass sie euch mit Zaubern belegt hat?«
    Ich dachte an Beryl, allein und in Not. »Beryl wollte mir etwas erzählen, etwas Wichtiges über meine Familie. Aber als ich nach Hause kam, stand sie unter einem Knebelzauber. Und ihre Hände waren zu Fäusten zusammengewachsen.«
    »Zaria, hast du mal darüber nachgedacht, wie gefährlich das sein könnte?«
    »Ich muss etwas unternehmen!«
    Er trat einen Schritt zurück. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Ich tat es. Ich redete schnell, ohne ihm richtig in die Augen zu sehen, während meine Geschichte aus mir heraussprudelte. Ich erzählte ihm die Wahrheit – jedenfalls größtenteils. Meine Besuche auf der Erde ließ ichaus. Es schien mir nicht der richtige Zeitpunkt, ihm zu beichten, wie viele Gesetze ich gebrochen hatte. Und von meiner Entdeckung, dass ich gewöhnliche Worte für magische Zwecke nutzen konnte, erwähnte ich auch nichts. Ich war noch nicht so weit, irgendjemandem in dieses Geheimnis einzuweihen.
    Aber ich erzählte ihm, dass Lily meine Mentorin war und das Zauberbuch meiner Mutter gestohlen hatte. Und ich sagte ihm, wie ich die Ratsmitglieder mit einem falschen Zauberstab getäuscht hatte – ohne darauf einzugehen, woher ich ihn hatte.
    Meteor war am Ende meiner Erzählung so still, dass es mir vorkam, als hätte er ganz aufgehört zu atmen.
    »Sag etwas«, rief ich aus.
    »Das ist überhaupt nicht gut«, murmelte er.
    Entsetzt wurde mir auf einmal bewusst, dass ich mich gerade dem Sohn eines Ratsmitglieds anvertraut hatte. »Ich hätte es dir nicht erzählen sollen.«
    »Warum nicht? Du musstest dich jemandem anvertrauen, und ich bin dein Freund.« Er sah besorgt aus. »Aber wir sollten jemanden um Hilfe bitten.«
    »Wer könnte uns helfen? Wir können damit nicht zum Hohen Rat gehen.«
    »Was ist mit Blutstein?«
    »Was?« Meine Flügel breiteten sich mit einem Schlag aus.
    »Blutstein. Er weiß bestimmt, wie man Beryl Danburit helfen kann.«
    »Blutstein?«
    »Er weiß, was zu tun ist«, wiederholte Meteor bestimmt.
    »Nein«, sagte ich. »Blutstein würde es nur gegen mich verwenden.«
    »Zaria, er …«
    »Nein!«
    Meteor verschränkte die Arme. »Na schön«, gab er nach. »Gehen wir erst einmal zu dir nach Hause. Ich helfe dir, wenn ich kann. Ich habe ein wenig Ahnung von Zaubern.«
    Ich zögerte. »Hast du genug Ahnung?«
    »Mehr als du. Ich weiß, dass das Zauberbuch deiner Mutter, ganz gleich, wo du es versteckt hast, nach wie vor gefunden werden kann.«
    »Gefunden?« Meine Flügel flatterten nervös.
    »Dinge können nur dann nicht magisch aufgespürt werden, wenn man sie auf der Erde vergräbt. Da Lily Morganit das Buch berührt hat, kann sie es auch aufspüren.«
    Ich starrte ihn an. »Auf der Erde vergraben?«
    »Laut den Chroniken der Magie ist das die einzige Möglichkeit, wie du sie davon abhalten kannst, das Buch aufzuspüren.«
    »Chroniken der Magie?« Ich klang wie ein Echo.
    »Die Königliche Bibliothek, Zari, schon vergessen? Mit deiner Magie-Stufe und Farbe kannst du dort jederzeit lernen. Ich gehe jeden Tag hin.«
    Unbändige Freude erfüllte mich. Ich hatte intuitiv das Richtige getan, als ich das Buch auf der Erde vergraben hatte. Lily konnte mich mit Zaubern belegen, bis ihr kein einziges Radia übrig blieb, das Vermächtnis meiner

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