Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
Vom Netzwerk:
es versiegelte. Aber um es zu versiegeln, bedurfte es Stufe 75. Als Elf mit Magie-Stufe 50 war Meteor dazu nicht fähig. Ich würde es tun müssen.
    »Wie viele Radia-Einheiten?«, fragte ich.
    »Tausend.«
    Ein Grad Gelb. Weniger, als ich gedacht hätte. »Sag mir, was ich tun muss«, bat ich ihn.
    Zu meiner Überraschung griff Meteor in sein Elf-Gewand und holte eine lange Flasche aus indigoblauem Glas hervor. Das Sternenlicht spiegelte sich schaurig auf ihrer Oberfläche wider.
    »Was ist das?«
    »Wasser aus den Azurit-Quellen im Herzen des Trollreiches«, erwiderte er. »Gemischt mit Bienenhonig von der Erde.«
    Trollreich? Das klang gar nicht gut.
    »Es ist ein Elixier«, erklärte Meteor weiter. »Doreen hat es mir gegeben. Das Portal kann ohne das Elixier nicht versiegelt werden.«
    »Aber was mache ich damit?« Ich hob die Flasche hoch. Sie fühlte sich eigenartig schwer an – als wäre sie größer, als sie aussah.
    Er hielt mir einen Kristallbecher hin. »Du musst einen Becher davon trinken und einen Becher aufs Portal gießen.«
    Ich ließ die Flasche beinahe fallen. »Trinken? Warum?«
    »Ich weiß nicht, warum. Ich weiß nur, dass der Zauber sonst nicht funktioniert.«
    Ich beäugte die indigoblaue Flasche misstrauisch. »Was passiert dann mit mir?«
    »Troll-Magie wirkt auf jeden anders.«

Ich wollte nichts trinken, das aus dem Trollreich stammte. Troll-Magie unterschied sich zu sehr von Elfen-Magie. Ich konnte nicht darauf vertrauen, dass mein neuer Schutzzauber auch gegen schädliche Troll-Zauber wirkte.
    »Ich hoffe, das Portal zu versiegeln, ist die Sache wert«, sagte ich. »Ich würde mich lieber an Leonas Fersen heften und versuchen, sie da rauszuholen.«
    »Aus den Eisernen Landen?« Meteor zog die weißen Augenbrauen hoch. »Wie willst du das ohne deine Magie tun?«
    Ich hob die Stimme. »Willst du sie in der Kobold-Kolonie verrotten lassen?«
    »Nein.« Er streckte die Hand aus. »Gib mir die Flasche. Ich öffne sie, und du versiegelst das Portal. Sobald es verschlossen ist, kann Doreen Blutstein nichts mehr nachgewiesen werden. Wir helfen Leona auf diese Weise.«
    »Na schön.« Ich reichte ihm die indigoblaue Flasche. »Ich werde es für Leona tun.«
    Als Meteor die Flasche öffnete, explodierte der Verschluss in tausend Stücke. Er wankte nach hinten. Das Elixier sprudelte in winzigen Bläschen heraus und lief an den Seiten der Flasche herunter.
    Meteor fing sich wieder und goss das schäumende Elixier in den Becher.
    »Was ist, wenn es mich in einen Trog verwandelt?«, fragte ich.
    »Ich werde auf dich aufpassen«, erwiderte Meteor. »Ich bleibe bei dir, bis die Wirkung nachlässt.
    Ich nahm ihm den vollen Becher aus der Hand. »Lass mich bloß nichts Trogisches anstellen.«
    »Bestimmt nicht.«
    Ich hob den Becher an den Mund. Das Elixier sprudelte mir die Kehle hinunter und brachte mich zum Husten. Ich stand ein paar Augenblicke da und wartete, was passierte. Zunächst konnte ich keine Veränderung feststellen, bis sich meine Füße auf einmal anfühlten, als hätte man eine schwere Substanz in sie gepumpt. Sie schienen plötzlich doppelt so viel zu wiegen als sonst, während sich mein Kopf wie eine riesige Seifenblase anfühlte, die jederzeit davonschweben könnte. Obwohl es ein sehr unangenehmes Gefühl war, wollte ich nur noch lachen.
    »Zaria?« Meteor klang ernst. »Halt mir den Becher hin, damit ich ihn wieder füllen kann.«
    Ich tat es.
    »Gieß es auf den Felsblock, und sag die Zauberformel auf«, sagte er. »Chantmentum sealerum resvera.«
    Ich kam mir tollpatschig vor. Es kostete mich mehr Mühe, als es sollte, den vollen Becher in einer Hand und meinen Zauberstab in der anderen zu halten. Ich strengte mich an, beide ruhig zu halten. Meteor streckte die Hand aus und nahm mir den Becher ab.
    »Warte«, sagte er. »Wir sollten erst durchs Portal gehen. Wenn wir es von dieser Seite aus versiegeln, sitzt du hier fest.«
    »Festsitzen?«, fragte ich und kicherte nervös. Meine Füße fühlten sich immer schwerer an.
    »Es gibt in Galena keine anderen Portale, und sie haben die Pforte mit magischen Fallen versehen«, fuhr er fort. »Wenn sie nach Leona gesucht haben, suchen sie auch bestimmt nach dir. Du hast gesagt, du möchtest Leona retten, aber das kannst du von Galena aus nicht.«
    Er hatte recht. Ich wollte meinen Schutzzauber nicht an der Pforte auf die Probe stellen. Wer wusste, mit welchen arglistigen Zaubern der Hohe Rat oder die Radia-Garde sie belegt hatte?
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher