Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
Vom Netzwerk:
all meine Kraft, und ich sank neben Leona zu Boden und auf den Rand des Nests meiner Mutter. Hatte ich etwas von dem Pulver auf mich geschüttet? »Ich glaube nicht.«
    Leona legte einen Flügel um mich. »Du hast nichts davon verschüttet, Zari. Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Dann versuch, mich mit einem Zauber zu belegen, Leona. Ich muss wissen, ob mir das Pulvergeschadet hat .«
    »Wie soll das beweisen, dass du mit dem Pulver nicht in Berührung gekommen bist?«, fragte sie.
    »Ich habe einen Zauber erfunden, der dafür sorgt, dass alle bösen Zauber auf denjenigen zurückprallen, der sie ausspricht. Wenn er auf dich zurückprallt, kannst du ihn einfach rückgängig machen.«
    Leona nickte und zückte ihren Zauberstab.
    Während ich wartete, musterte ich die Fliesen auf dem Boden, die ein spiralförmiges Muster in allen Blau- und Grünschattierungen bildeten, von Helltürkis zu Indigoblau, von blassem Jadegrün bis zum Dunkelgrün unpolierten Kupfers.
    »Tanglen nos« , hörte ich Leona den Zauber aussprechen, mit dem man jemandem die Haare verfilzt.
    Ein Lichtblitz durchzuckte die Luft um mich herum und verpuffte. Ich fasste mir an den Kopf und stellte fest, dass mein Haar immer noch genauso glatt war wie vorher. Aber Leona schrie auf, als sich ihr Haar zu einer dichten Filzmatte verknotete.
    »Chantmentum pellux.« Sie führte sofort den Umkehrzauber aus, und die Knoten verschwanden aus ihrem Haar.
    Andalonus jubelte.
    Meteor atmete erleichtert auf. »Gut. Die Nähe zum Pulver hat deiner Magie nicht geschadet.« Er hob vom Boden ab. »Aber woher hat Lily gewusst, dass sich eine Öffnung für sie auftun würde. Es kommt mir fast so vor, als hätte sie darauf gewartet, dass wir das Pulver ausprobieren.«
    »Sie scheint immer zu erraten, was ich als Nächstes tun werde«, erwiderte ich. Mein Haus war nur drei Tage lang ein sicherer Zufluchtsort gewesen, und jetzt lauerte die Gefahr in seiner Mitte. »Und was ist, wenn sie recht hat und die Wirkung des Pulvers dauerhaft ist?«
    Schweigen.
    Andalonus hüpfte nervös auf und ab. »Lily würde alles behaupten.«
    »Sollten wir das Haus überprüfen?«, fragte Meteor. »Und herausfinden, ob sich das Loch in den Schutzzaubern wieder geschlossen hat?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Genau damit rechnet Lily.«
    Ich sah mich im Zimmer meiner Mutter um, ihrem wunderschönen, verlassenen Zimmer, das sie seit fünf Jahren nicht mehr betreten hatte. Trauer durchfuhr mich wie eine scharfe Speerspitze. In diesem Haus hatte ich mit meiner Familie gelebt, bevor sie aus meinem Leben verschwand. Dann war Beryl als mein Vormund eingezogen und hatte ihr Bestes getan, damit ich mich hier weiterhin zu Hause fühlte. Jetzt war auch sie wegen meiner Fehler verschwunden. Und die Elfe, die mir alle meine Lieben genommen und den Frieden meiner Kindheit gestohlen hatte, hatte wieder zugeschlagen. Was würdesie als Nächstes tun? Als wir besprachen, was alles passiert war, wurde die Stimmung immer bedrückter.
    Meteor lehnte an der Wand. »Die Schutzzauber der Pforte von Galena haben versagt«, erklärte er. »Lily hätte ihre Anhänger sonst nie hindurchschleusen können.«
    Galena, das Kindern und ihren Eltern seit Generationen einen sicheren Zufluchtsort geboten hatte, stand unter keinerlei Schutz mehr.
    »Die Ratsmitglieder brauchen also wirklich Hilfe bei den dauerhaften Zaubern«, fuhr Meteor fort.
    »Weil sie ihre eigenen Radia nicht verbrauchen wollen«, gab Leona zurück.
    »Wir sollten ihnen helfen«, erwiderte er.
    Ich betrachtete verdrossen die indigoblaue Flasche. »Nein.«
    »Warum nicht?«, fragte Meteor. »Du besitzt mehr Radia-Einheiten als alle anderen Elfen in Elfenland, Zari.«
    »Nein, tue ich nicht. Eine andere Elfe besitzt noch viel mehr. Hast du Lily Morganit schon vergessen? Ich werde meine Magie darauf verwenden, meine Familie wiederzufinden«, erklärte ich.
    Leona regte sich neben mir. Sie schien etwas sagen zu wollen, blieb jedoch stumm. Ich fragte mich, ob sie daran glaubte, dass meine Familie noch am Leben sein könnte, fragte mich, ob auch nur einer meiner Freunde daran glaubte.
    »Dann hast du also immer noch vor, morgen zur Goldenen Station zu gehen?«, fragte Leona Meteor vorwurfsvoll.
    Er nickte.
    »Was ist, wenn Lily dort auf euch wartet?«, gab ich ihm zu bedenken. »Was ist, wenn sie das Pulver gegen dich verwendet?«
    »Wir könnten uns schützen«, meinte Leona. »Wir könnten jeder eine kleine Menge Pulver bei uns tragen. In einem versiegelten

Weitere Kostenlose Bücher