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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Natur, sondern geboren aus Leid und Einsamkeit,
nicht aus Heimtücke. Er hatte erkannt, daß sie ein reines Herz hatte, so rein
und wirklich und voller Möglichkeiten, wie es seine Begegnungen mit den
Zigeunern gewesen waren, und daß dieses Herz bereits einem Mann gegeben worden
war, der es nicht verdiente! Dem Schmelztiegel des Betruges und abartiger
Künste. Adam Black.
    So oder so, wessen auch
immer es bedurfte, er würde um sie werben und sie gewinnen. Er würde sie ihren
Irrtum erkennen lassen - daß sie ihr Herz dem falschen Mann gegeben hatte.
    Ihre Augen waren
verschlossen, von ihm und für ihn, bis sie erneut lernte, mit diesem reinen
Herzen zu sehen, das sich in ein Versteck zurückgezogen hatte. Er wollte es
aufwecken, aufrütteln und zwingen, herauszukommen und der Welt erneut ins
Angesicht zu sehen. Und wenn sie gelernt hatte, ihn so zu sehen, wie er
wirklich war, dann könnte sie ihn wieder mit ihren Augen ansehen.
    Adrienne stand
stocksteif und unsicher da. Es war seltsam, zu wissen, daß er im Raum war, aber
nicht zu wissen, wo und was er gerade tat. Er könnte gerade jetzt vor ihr
stehen, sein Körper nackt und glänzend im Licht der Öllampen. Sie stellte ihn
sich vor, beleuchtet vom warmen Licht der Kerzen. Sie , liebte die Feuer und
das Licht dieses Jahrhunderts. Welche Romantik konnte unter den
fluoreszierenden Lichtern ihrer Zeit leben und atmen?
    Sie beklagte die Haube,
da sie ihr verwehrte, ihn zu sehen, aber sie entschied, daß es so besser war.
Wenn sie ihn sehen konnte, bedeutete das, daß er ihre Augen sah, und die würden
bestimmt ihre Faszination verraten, wenn nicht sogar ihre Hingabe.
    Sie spürte das Flüstern
eines Lufthauchs. War er zu ihrer Linken? Nein, zu ihrer Rechten.
    »Das erste Mal ist, um
all deine Erinnerungen an einen anderen Mann auszulöschen.«
    Er umkreiste sie. Ihr
Herz hämmerte. Bei jedem anderen Mann wäre es bedrohlich gewesen, nicht sehen
zu können, aber nicht beim Hawk. Denn bei aller Wut hatte er sich als
    von Grund auf ehrenhaft erwiesen. Sie wußte, daß er
sie verhüllt hatte, um ihre Liebe und ihr Vertrauen zu gewinnen - nicht, um
sie zu beherrschen oder zu unterwerfen. Da war nichts Bedrohliches in der
Tatsache, daß er ihr die Sicht auf ihn genommen hatte; mit seiner Seidenhaube
hatte er ihr Herz geöffnet. Ihr Mangel an Sehkraft versetzte all ihre übrigen
Sinne in einen Zustand hochgradiger Empfindsamkeit.
    Als seine Hand ihren
Hals der Länge nach liebkoste, verschluckte sie einen Seufzer der Wonne.
    Hawk fuhr fort, sie zu
umkreisen; er war an ihrer Seite, in ihrem Rücken, und, anscheinend eine
Ewigkeit später, vor ihr. Ihre Ohren bemühten sich um Hinweise, ihr Körper zitterte
vor Spannung, Fragen, Warten.
    »Das zweite Mal wird
sein, um zu lehren. Dich zu lehren, wie es sich anfühlt, von einem Mann wie mir
geliebt zu werden. Das ist etwas, das du nie vergessen wirst.«
    Sein Atem föhnte ihren
Nacken, seine Finger griffen nach einer Strähne ihres Haares. Sie hörte nichts
als stoßweises Atmen - seines oder ihres, sie war sich nicht sicher. Sie versteifte
sich, als seine Hand über die Wölbung ihrer Hüfte strich und sie einen heftigen
Stromstoß verspürte, der durch ihren Körper jagte.
    »Das dritte Mal wird für
die Fußriemen und Fesseln sein. Ich verspreche dir, dies wird deinem Widerstand
ein Ende bereiten.«
    Er ließ seine Finger
ihren Hals hinabgleiten, über ihre Brüste, von Brustwarze zu Brustwarze, und
dann hinunter über ihren angespannten Bauch. Seine flüchtige Liebkosung
fächelte zwischen ihren Beinen und war verschwunden, einen schmerzenden Hunger
zurücklassend.
    »Aber das vierte Mal,
ah, das vierte Mal, wenn ich deine süßen Schreie höre, das wird für mich sein,
Mädchen. Für das Warten und das Verlangen und die Qualen, dich zu begehren. Nur
für mich.«
    Seine Hände waren auf
ihren Schultern, die Seide ihres Kleides über ihre Haut streifend. Er löste die
winzigen Perlmuttknöpfe an ihrem Nacken mit etwas, das sich anfühlte wie...
Zähne? Oh! Seine Zunge flatterte gegen die empfindsame Haut ihres Nackens und
wanderte tiefer.
    O du lieber Himmel,
dieser sinnliche Strich seiner Lippen konnte ihr völliger Untergang sein. Der
rauhe Samt seiner Zunge folgte der Länge nach ihrem Rückgrat, dann noch tiefer.
Sie erschauderte.
    Mit schwachen Knien
schwankte sie in Schweigen. Keinen Ton, ermahnte sie sich selbst. Keinen guten
Ton, sowieso. Nur Protestieren.
    Gerade als sie sicher
war, daß sie sich nicht eine Sekunde

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