Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Frau und sein ungeborenes Kind waren irgendwo dort drinnen in der Höhle des Ungeheuers, und auch die tief in seinen Eingeweiden sitzende Vorahnung des Bösen konnte ihn nicht davon abhalten, sie zurückzuholen.
Calin betete, dass Laird Kinnon Akira am Leben gelassen hatte. Er konnte nur hoffen, dass der Bastard sie wollte, weil er glaubte, sie verfüge über magische Kräfte, und nicht, weil sie mit dem Mann verheiratet war, der Krieg gegen ihn führte. Der Gedanke, dass Laird Kinnon unwissentlich seine eigene Tochter vergewaltigen könnte, war eine Möglichkeit, die Calin nicht ignorieren konnte. Er drückte die Hände auf die Augen und drängte das Bild zurück, das sich wie tausend Ratten in sein Bewusstsein gefressen hatte.
Seine ganze Zukunft lag in den Händen des Mannes, der seinen Vater getötet hatte.
Als Calin über die Schulter zurückschaute, erfüllte ihn Stolz. Zwölf seiner Krieger hatten sich mit zwölf weiteren Kinnon-Rebellen zusammengetan. Kendrick stand an seiner Seite und wartete auf seinen Befehl. Calin kämpfte jetzt nicht für eine Allianz der Clans. Das tat Kendrick für ihn. Diese Schlacht galt der Frau, die er liebte.
Calin atmete tief durch, nickte Kendrick kurz zu und führte seine Krieger in den Kerker von Brycen Castle. Eine Kette von Männern folgte ihm, als er sich seinen Weg entlang der schartigen, glitschigen Mauern in die pechschwarze Finsternis ertastete. Die Luft war feucht, und der Geruch des Todes wurde stärker, je weiter sie in die Höhle vordrangen.
Bald erblickten sie eine schwach brennende Fackel. Nur zwei Männer bewachten die Gefangenen. Calin hob die Hand und zeigte auf die beiden Wachen, die nur Sekunden später schon zu Fall gebracht worden waren. Zwanzig weitere Mitglieder des Aufstandes wurden von Calins Männern von ihren Fesseln befreit.
»Sucht sie!« Calin gab den Befehl, und die Suche nach Akira begann.
Calin wandte sich an Kendrick. »Mir gefällt das nicht«, sagte er leise.
»Es geht zu leicht. Zu einfach«, stimmte Kendrick ihm zu.
»Wir sind so gut wie auf keinen Widerstand gestoßen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, in eine Falle zu tappen.«
Kendrick zuckte die Schultern. »Vielleicht ist Gott auf unserer Seite.«
»Gott folgt Männern nicht in den Krieg. Das ist die Sache des Teufels.«
Ein Gefangener, hohläugig und ausgemergelt, dessen Hände noch gefesselt waren, humpelte auf Calin zu. »Eure Männer suchen nach nur einem Mädchen, aber da waren zwei. Kinnons Söldner haben beide Mädchen vor ein paar Stunden aus dem Kerker geholt. Kurze Zeit danach haben Kinnons Männer ihre Posten auf der Westklippe verlassen, sind hier durchgestürmt wie eine Bande von Dämonen und haben nur zwei Wachen zurückgelassen.«
Die feuchten Blutspuren unter dem hölzernen Tisch in der Folterkammer hypnotisierten Calin, während der Mann die Informationen enthüllte. Calin schloss die Augen. »Wie ging es ihnen? Den Frauen?«
»Ich habe sie nicht gesehen, aber ich habe gehört, dass die eine die andere getröstet hat. Die, bei der sich mein Arsch gekräuselt hat, als die Wachen sie gefoltert haben. Das Mädchen hat wirklich laut geschrien.«
Calins Arm zuckte. Ein verzweifelter Laut stieg in seiner Kehle auf, kam ihm aber nicht über die fest zusammengepressten Lippen. Er würde den Bastarden die Glieder dafür ausreißen, dass sie seine Frau angefasst hatten.
»Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, da ist noch jemand gewesen. Vielleicht ein Junge«, sprach der Mann weiter, während Jaime ihn von seinen Fesseln befreite. »Die Stimme war leise und sanft. Wer immer das war, er ist gekommen und ging ungehindert wieder, bevor der Laird die Frauen weggeholt hat.«
Kendrick umklammerte Calins Unterarm. »Akira lebt. Das ist alles, was jetzt zählt.«
Möge die heilige Margaret sie beschützen, meine süße Akira, damit ihr und unserem Kind nichts geschieht! Calin riss sich zusammen und befahl dann zwei Männern, die befreiten Gefangenen aus der Höhle zu führen.
Er musste Akira finden, aber in das Herz dieser Burg zu gehen konnte für ihn und seine Männer den sicheren Tod bedeuten.
»Ich werde Euch zu ihnen bringen.« Auf die Worte, die hinter ihm gesprochen wurden, folgte das zischende Geräusch von Schwertern, die gezogen wurden.
Calin fuhr herum und sah einen kleinen Mann vor sich stehen, bedroht von drei erhobenen Schwertern. Er hielt die Hand ausgestreckt, und sein Kinn hob sich, womit er den Kriegern weiteren Zugriff auf
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