Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Whisky nahm.
Calin fing Kendricks mitfühlenden Blick auf und fürchtete, er könnte den Grund dafür eines Tages verstehen. Es würde schwer werden, Akira Neish den Hof zu machen.
Calin nahm eine Hand voll von den Hagebutten, die Gordon gesammelt hatte, und zupfte eine Blüte vom Geißblattzweig ab. Er saugte den Nektar heraus und steckte Akira die gelbe Blüte hinter das Ohr. Sie zuckte zurück, als sein Finger ihr Ohrläppchen berührte, dann färbte eine zarte Röte ihre Wangen. Er griff nach ihrer kleinen Hand und ließ einige Hagebutten hineinfallen. »Genug über mich geredet. Erzähl mir mehr über deinen Wohltäter.«
»Ihr meint, in Bezug darauf, ob er Euch Euer Geld zurückgeben wird?«
»Ja. Ist er vertrauenswürdig?«
»Das ist er.«
»Und behandelt er dich gut?«
»Sehr gut. Er ist sehr großzügig mit seinem Geld, aber, um die Wahrheit zu sagen, ich habe ihn noch nie gesehen. Kendrick sagt, er wird gut zu mir sein, und ich vertraue meinem Bruder.«
Calin neigte den Kopf zustimmend in Richtung Kendricks. »Dein ... Wohltäter - was, denkst du, sind seine Pläne für dich?«
»Ich denke, er will eine Frau, die ihm den Haushalt führt und sparsam ist. Ihm ist es wichtig, dass ich gut erzogen worden bin. Das veranlasst mich zu glauben, dass er zufrieden mit mir sein wird, weil ich Verstand habe. Was nur zu meinem Segen ist, weil ich nicht hübsch bin. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, warum er mich meinen Schwestern vorgezogen hat. Er wird sicherlich enttäuscht sein, wenn er sieht, dass er eine Räbin bekommt, obwohl er eine Taube hätte haben können.« Akira senkte den Kopf, und ihr Blick fiel auf die roten Hagebutten in ihrer Hand.
Eine Räbin? War die Frau denn blind? Wie konnte sie denken, weniger schön zu sein als ihre Schwestern? »Ich bin sicher, er wird nicht enttäuscht sein.«
Akira zuckte mit den Schultern.
Weil Kendrick jede seiner Bewegungen so kritisch verfolgte, als sei er ein englischer Spion, entschied Calin, sich Erklärungen über Akiras Schönheit für einen privateren Augenblick aufzuheben. Für den Moment wandte er sich dem Thema ihrer Erziehung zu. »Du hältst dich für gut erzogen?«
Ihr Kopf fuhr in die Höhe, und sie antwortete strahlend. »Sogar für sehr gut. Ich spreche drei Sprachen, und Mam hat gesagt, ich sei ein wandelnder Abakus.«
»Ich habe vier Sprachen gezählt.«
Akira lachte. Es klang unbeschwert, und die Art, wie ihr Lächeln die Saphire ihrer Augen zum Funkeln brachte, reizte Calins Sinne. Er rückte näher zu ihr, wobei er den drohenden Blick ihres Bruders ignorierte. Kendrick sah aus, als wollte er der Farce ein Ende setzen, doch dann ergriff Akira wieder das Wort.
»Die vierte Sprache, die Ihr gehört habt, haben meine Schwestern und ich uns ausgedacht, als wir klein waren. Nur meine Familie versteht sie.«
»Wann hat deine Erziehung begonnen?«, fragte Calin, auch wenn er die Antwort bereits kannte.
»Als ich acht war, schickte mich Kendrick nach Beauly Priory.«
»Nein«, korrigierte Kendrick sie. »Es war dein Wohltäter, der dich dorthin geschickt hat. Nicht ich.«
Erst nachdem sie Kendrick einen säuerlichen Blick des Missfallens zugeworfen hatte, wandte Akira ihre Aufmerksamkeit wieder Calin zu. »Wie ich bereits sagte, schickte mein Wohltäter mich in das Kloster in Inverness. Schwester Esa lehrte mich lesen und schreiben, als ich gerade acht Jahre alt war. Nachdem die Priorin mich von meinen Pflichten in der Küche befreit hatte, studierte ich in der Bibliothek. Nach fast zwei Jahren meinte der Abt, ich verdiente nicht länger dieselbe Erziehung wie jene, die ihr Gelübde abgelegt hatten, und er schickte mich in die Ställe. Ich lieh mir einige Bücher aus und ging zurück nach Hause.«
»Einige Bücher?«, unterbrach Kendrick sie in anklagendem Ton. »Der alte Klepper, auf dem du nach Hause gekommen bist, hat einen ganzen Karren voller Bücher hinter sich hergezogen.«
»Vielleicht waren es ein paar mehr als einige«, räumte sie ein. »Du solltest dich nicht beklagen. Ich habe dir mithilfe dieser Bücher das Lesen und Schreiben beigebracht. Außerdem hat man sie im Kloster nicht benutzt, und mein Wohltäter hat genügend Geld für meine Erziehung dorthin geschickt, das der Abt für sich und für überflüssigen Luxus ausgegeben hat. Kein Mann Gottes braucht an jedem Finger einen goldenen Ring oder Whisky, um seine Schränke damit zu füllen.«
»Bücher waren nicht alles, was du gestohlen hast.«
»Ich habe gar
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