Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Junge noch lebt.« Er ging auf den Wald zu, bis er nur noch als Schatten zu sehen war.
»Verdammt! Ich liebe meinen Bruder sehr, aber er kann ein solcher Dummkopf sein.«
Calin schenkte ihr ein halbherziges Lächeln und holte tief Luft, um seinen Mut zu sammeln. Er wusste, dass ihm nur noch wenig Zeit blieb, und er musste die Situation für sich ausnutzen. Ein kurzer Blick zu seinen Männern reichte, und sie zogen sich für die Nacht auf ihre Plaids zurück. Er holte eine Felldecke aus seiner Satteltasche und breitete sie am Feuer aus. Jaimes Schnarchen war zu hören, noch bevor Calin den Pelz glatt gestrichen hatte. Sein Cousin hatte niemals so viele Sorgen, als dass diese ihn vom Schlafen hätten abhalten können.
Calin streckte sich auf der Decke aus, legte sich auf die Seite, schlug die Beine übereinander und streckte Akira die Hand hin, damit sie zu ihm kam.
Akira machte große Augen. »Denkt Ihr etwa, ich werde das Lager mit Euch teilen?«
»Nein.« Er grinste über ihre direkte Frage. »Ich habe dich in Tigh Diabhail nicht bedrängt, und ich habe nicht vor, mir das zu nehmen, was deinem ... Wohltäter gehört. Ich dachte nur, wir könnten am Feuer noch ein wenig miteinander reden.«
Sie zögerte und schaute hinüber zum Wald, in dem Kendrick verschwunden war. Als Calin keinen Versuch machte, sie zu bedrängen, nahm sie sein Angebot an, saß aber so steif da, dass er fürchtete, ihr Rücken könnte entzweibrechen. Seine Nähe bereitete ihr offensichtlich Unbehagen, was sein Vorhaben umso schwieriger machte.
»Nun ... was weißt du über diesen ... Mann, den du heiraten wirst?« Er strich mit dem Finger über ihre Hand.
Akira zog die Hand schnell zurück und legte sie auf ihren Schoß. Wieder schaute sie hinüber zum Waldrand. »Kendrick hat mir nur wenig über ihn erzählt, aber ich kann sagen, dass er gut zu meiner Familie war. Als wir vom Außenhof der Burg in die Hütte gezogen sind, hat mein Wohltäter Geld geschickt, um uns den Umzug zu erleichtern. Kurz danach ist Papa in den Krieg gezogen und im Kampf für die Royalisten gestorben. Er hat Kendrick mit der Verantwortung für sechs halbwüchsige Mädchen zurückgelassen.«
Ihr Ton verriet ihre politische Einstellung. Calin hatte an der Seite Sir Alexanders of Lochalsh gekämpft, um die Herrschaft über die Inseln von der Krone zurückzugewinnen, aber seine Motive waren andere gewesen. Er unterstützte den Chief des Donald-Clans; er wollte ein Bündnis schließen, das ihre beiden Clans schützen sollte. Darüber mit dieser starrköpfigen Frau zu streiten, hätte ihn kostbare Zeit gekostet, deshalb mied er dieses Thema. »Kendrick hat euch alle großgezogen. Er hat seine Aufgabe gut gemeistert.«
»Er hat sein Bestes getan, aber ich denke, diese Last wird erst von seinen Schultern abfallen, wenn er Ehemänner für die Zwillinge gefunden hat.« Sie lachte, was die nervöse Anspannung von ihrer Stirn vertrieb.
»Und der Ehemann, den er für dich gefunden hat - wie soll er sein? Was hoffst du?«
»Ich hoffe, er ist wie Papa.« Ihre Antwort kam ohne Zögern, und Calin fragte sich, ob er dieses Wunschbild jemals würde erfüllen können. Murrdock Neish war ein guter Mann gewesen.
»Was noch? Hoffst du, dass er ein gut aussehender Mann ist?«
Sie legte den Kopf schief, als wollte sie ihn einen Narren schimpfen. »Ehrlich gesagt hoffe ich, dass er schon ein wenig älter ist und auch nicht zu schön. Vielleicht sogar mit einer Schar gut erzogener Kinder, die Fürsorge brauchen.«
Calin lachte leise. »Warum solltest du dir ein solches Los wünschen?«
»Wenn er älter ist, dann wird er sich die Hörner schon abgestoßen haben, und wenn er häuslich ist, werde ich keine anderen Frauen aus unserem Ehebett verjagen müssen.«
Calin saß neben ihr und dachte über diese kühne Erklärung nach. Ihr Kinn reckte sich, während sie auf seine Erwiderung wartete. Sag nichts, ermahnte er sich. Ihr auf diese Weise derart persönliche Dinge zu entlocken war falsch. Er strich ihr eine schwarze Locke hinter das Ohr, und dieses Mal zuckte sie nicht zurück. Er beugte sich vor, absolut dazu entschlossen, ihr zu sagen, dass er ihr Wohltäter war, aber die Worte wollten ihm nicht über die Lippen kommen. Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, aber sie atmete nur, und er fühlte die Wärme auf seinem Gesicht. Ihre Augen versanken ineinander, und das Schweigen schien nicht mehr aufhören zu wollen. Er hob die Hand, um ihre Wange zu streicheln, aber seine
Weitere Kostenlose Bücher