Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
diese Fragen beantworten konnte. Nicht dass Kendrick in der Vergangenheit sehr großzügig mit seinen Antworten gewesen wäre. Sie hatte es vor langer Zeit aufgegeben zu versuchen, Informationen aus ihrem Bruder herauszubekommen.
Sie musste in Erfahrung bringen, welchen Nutzen Calin aus der Ehe mit ihr zog. Sie wollte heute mit Kendrick reiten. Aber wie sollte sie das anstellen, wenn Calin sie bewachte wie ein Ritter, der seinen König beschützte?
Als sie Calins dichten kastanienbraunen Bart streichelte und seinen Duft einatmete, kam ihr ein guter Gedanke. Sie strich ihm mit der Fingerspitze über die Augenbraue, die immer so aussah, als würde er sie hochziehen. »Wenn Ihr mich schon vor unserer Heirat küssen wollt, würde ich vorschlagen, dass Ihr mindestens einmal in der Woche badet. Mit Seife. Ab heute.«
Bei dieser unverblümten Beleidigung schnaubte er vernehmlich. »Mylady, willst du damit unterstellen, dass ich stinke?«
»Ich unterstelle gar nichts. Ich sage Euch, dass Ihr es tut.« Akira sah ihn unter ihren dichten Wimpern an. »Und der«, sie zog heftig an seinem Bart, »ist total verfilzt, fürchte ich. Wenn Ihr auch nur im Mindesten daran denkt, mich zu küssen, bevor wir das Ehegelübde abgelegt haben, dann werdet Ihr Euch den Bart abnehmen müssen.«
Calin machte große Augen. »Mylady, ein Highlander ohne Bart ist so selten wie ein Schaf ohne Wolle. Ich habe den Verdacht, du willst mich auf die Probe stellen.«
Akira verschränkte die Arme vor der Brust und zog beide Augenbrauen hoch, um ihn herauszufordern.
»Das kannst du nicht ernst meinen! Du willst, dass ich mich ... rasiere? Das Bad ist akzeptabel, sogar wünschenswert zu diesem Zeitpunkt, das gebe ich zu. Aber der Bart? Das ist ein mehr als unangemessenes Ansinnen. Das kannst du nicht von mir verlangen.«
»Dann weigert Ihr Euch?« Sie warf ihm einen übertrieben finsteren Blick zu, um ihr Beharren zu zeigen.
Calin strich sich über den Bart und dachte kurz nach. »Ich werde es nicht tun. Ich weigere mich.«
Akira schob ihn zur Seite und wickelte sich aus der Decke. »Dann weigere ich mich, mit Euch zu reiten! Weder werde ich mich einen Tag länger Eurem abscheulichen Geruch aussetzen - noch werde ich Euch erlauben, mein Gesicht zu zerkratzen.« In gespielter Rebellion stürmte sie davon und lief an den Bach, um ihre morgendliche Waschung zu vollziehen.
Zufrieden wie ein geschorenes Schaf in den Sommermonaten schlug sie die Hand vor den Mund, um ihr Kichern zu unterdrücken, bevor sie Gott um Vergebung bat; ihre List war gewiss ein wenig niederträchtig. Doch heute würde sie versuchen, Antworten von Kendrick zu bekommen.
Calin setzte sich auf und runzelte die Stirn. Diese kleine Hexe spielte mit ihm und versuchte, ihn nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Er hatte gestern Abend jeder ihrer Bedingungen zugestimmt, und sie war noch immer nicht zufrieden. Das musste aufhören. Er konnte nicht zulassen, dass sie glaubte, er würde jedes Mal springen, wenn sie ihren Mund aufmachte oder ihn mit ihren großen blauen Augen ansah.
Er warf Kendrick, der den Wortwechsel offensichtlich mitangehört hatte, einen vernichtenden Blick zu. Zumindest war er vor dem Spott seiner Männer sicher. Sein lieber Cousin Jaime hätte sein größtes Vergnügen an diesem Schlagabtausch gehabt, würde er nicht noch friedlich unter seiner Decke schlummern.
»Dieses Mädchen ist ein Zankweib! Hast du sie mit Feuer und Schwefel großgezogen, um mich zu ärgern, oder ist sie von Natur aus so?«
Kendricks buschige Augenbrauen schnellten nach oben. »Seit du mir Akira in die Arme gelegt hast, spuckt sie Feuer wie ein Drache. Du musst noch sehr viel über sie lernen! Ich bin sicher, andere Frauen hätten sich selbst überschlagen bei dem Versuch, deine Aufmerksamkeit zu erregen. Akira wird das nicht tun. Ich fürchte, du wirst viele Stunden brauchen, bis sie Wachs in deinen Händen ist.« Kendrick brach in Lachen aus. »Ich habe ein Rasiermesser in meiner Satteltasche, falls du eines brauchst.«
Calin starrte den Freund an, als wüchsen dem plötzlich zwei Hörner aus dem Kopf. »Bist du verrückt? Glaubst du, ich würde mich darauf einlassen? Ich mache mich doch nicht zum Gespött meines Clans! Warum verlangt sie so etwas von mir?«
»Ich vermute, das Mädchen stellt deine Loyalität auf die Probe.«
»Ich bin loyal«, erwiderte Calin gereizt.
»Du bist deinem Clan und dem Bündnis gegenüber loyal. Vielleicht möchte Akira deine Loyalität ihr gegenüber auf
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