Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
versäumte, mit seinen Männern zu trainieren. Der Verräter hatte eine seiner Hexen an den MacLeod verschachert. Es hatte das Blut eines geschätzten Kriegers gekostet, diese Information zu bekommen.
Die Garnison der Kinnons war stark, aber nicht stark genug. Seine Krieger würden eine Schlacht gegen die MacLeods verlieren, selbst wenn ihn seine Cousins aus den Lowlands unterstützten. Das war der Grund, warum Laird Kinnon jetzt in seinem Ratszimmer stand und in die kohlenschwarzen Augen von Logan Donald starrte.
Laird Kinnon brauchte Verbündete.
Er zog an der locker sitzenden karierten Hose, die er unter dem Plaid trug, während er um den Tisch herum zu Logan ging, der in vorgespielter Langeweile dasaß. Er hatte das Kinn mit dem dichten schwarzen Bart auf seine Hand gestützt. Eine Schar Katzen vor dem kalten Kamin erregte sein Interesse. Vier waren es. Und eine davon so dürr wie die andere. Laird Kinnon hasste diese räudigen Tiere, aber es war ihm nie gelungen, die Burg von ihrer Anwesenheit zu befreien. Er hatte versucht, sie zu vergiften, aber diese verdammten Viecher waren nicht gestorben.
Lena hatte sie umsorgt wie Kinder.
Logan wischte einen Fussel von dem gefalteten Plaid, das er über der Schulter trug. Sein gleichmütiges Benehmen machte Laird Kinnon wütend, aber er bezähmte diese Wut und täuschte Interesse an Logans Familienleben vor. »Eure Frau wird bald ihr erstes Kind bekommen, nicht wahr?«
»Aye. Die Hebamme hat Maggie ins Bett verbannt, weil ihre Zeit jetzt bald kommt. Ich glaube, sie bekommt Zwillinge.«
»Ich habe Maggies Bruder nicht bei meinen Kriegern gesehen. Kendrick trägt meinen Namen und lebt auf meinem Land, dennoch findet er nicht die Zeit, mit den Kinnon-Männern zu trainieren, um den Boden zu beschützen, von dem er erntet.«
»Unser Land lebt zurzeit mit England in Frieden«, erwiderte Logan. »Ihr trainiert Eure Krieger, als ob der Krieg Euch morgen erwartete. Es gibt wirklich keinen Grund, die Ausdauer Eurer Männer in Zeiten wie diesen auszuzehren. Kendrick nutzt diese Zeit, sich um die Herde und um seine Familie zu kümmern. Aber ich weiß, dass Ihr mich am Sonntag nicht von meiner Frau weggeholt habt, um mit mir über die Abwesenheit meines Schwagers zu sprechen. Was wollt Ihr von mir?« Logans Augenbrauen zogen sich zusammen, als er vom Tisch aufstand. Er überragte Laird Kinnon um gut zwei Kopf. Die Sitzbank kratzte über den Boden, und das Geräusch hallte von den Wänden wider. Die Katzen stoben davon.
Laird Kinnon blickte zu Logan hinauf und schluckte seinen Stolz herunter. »Ich habe Euch hergebeten, um Euch ein Bündnis vorzuschlagen.«
Ein abfälliges Lächeln spielte um Logans Mund. »Der Chieftain des Clans der Donalds würde sich eher sein eigenes Grab schaufeln, als mit Euch einen Pakt zu schließen.«
Wütend über Logans spöttischen Ton, begann Laird Kinnons Puls schneller zu schlagen. »Aber Euer Vater würde seinen Clan mit dem Sohn eines Schafhirten vereinen. Mit einem Bauern, der keinen Rang hat und seinem Chieftain gegenüber illoyal ist.«
Logan beugte sich über den Tisch und sah Kinnon direkt in die Augen. Auf seinem Gesicht zeigte sich keine Spur von Furcht. »Kendrick verkauft seine Grenzen nicht an die Engländer, weder für eine Braut noch für Silberstücke, selbst wenn es so viele wären, die Höhlen von Brycen Castle zu füllen. Ihr würdet gut daran tun, Euch zu erinnern, dass Ihr genau das getan habt.«
Laird Kinnon spuckte in den Kamin und ging zornig im Zimmer hin und her. Lena, diese englische Hexe, war das Gold nicht wert gewesen, ebenso wenig wie ihr Name. Das Gold, das ihn davon
abgehalten hatte, mit einem seiner Nachbarn ein Bündnis einzugehen. Das Gold, das es jetzt nicht mehr gab.
Er packte das getrocknete Ochsenfell, das vor dem einzigen Fenster des Zimmers hing, und riss es von seiner Befestigung. Dann starrte er hinunter auf den Burghof. Rauch wand sich in dünnen Fäden aus den Schornsteinen der Hütten. Unten am Weg zur Kirche hüteten Frauen ihre Kinder.
Im Gang vor dem Zimmer war das Weinen einer Frau zu hören. Er fuhr herum. Logan lauschte, aber Laird Kinnon kannte dieses Weinen nur allzu gut. Der starke Duft von Lavendel erfüllte plötzlich das Zimmer. Er begann zu zittern. »Ich fürchte, Ihr lasst mir keine andere Wahl. Ich muss mit Kendrick sprechen. Ihr seid mit seiner Schwester verheiratet und könnt ihn veranlassen, zu mir zu kommen. Ich habe dem Mann einen Vorschlag zu machen.«
»Und wie könnte
Weitere Kostenlose Bücher