Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
aus und ging dann zu Evie. »Vielleicht werde ich dich ersetzen, weil du nicht loyal bist.«
Evie sah sie betroffen an, und ihre hellgrauen Augen füllten sich mit Tränen der Reue. »Bitte, Mylady, ich bitte tausendmal um Vergebung! Ich hatte gehört, Ihr wäret amüsant und witzig, und ich wollte doch nur einen Spaß machen. Vergebt mir, dass ich so dumm war. Ich versichere Euch meiner unsterblichen Loyalität, wenn Ihr Euch entschließt, mich zu behalten!«
Akira lächelte und umarmte Evie. »Ich habe auch nur einen Spaß gemacht. Ich denke, ich sollte dich auf meiner Seite haben. Du könntest dich als sehr wertvolle Freundin erweisen.«
Evie strahlte bei diesem etwas absurden Kompliment und erwiderte die Umarmung. »Ich würde sehr gern Eure Freundin sein, Mylady.«
»Nun gut. Tara, du wirst ein Kleid auswählen. Und du, Evie, wirst mir alles über den neuen Laird erzählen, was du weißt.«
Binnen einer Stunde hatten die Mädchen Akira in ein wahrhaft königliches Gewand gekleidet. Tara trug ein dunkelviolettes Kleid mit elfenbeinfarbenen Ärmeln, das mit einem Saum aus Silberstickerei geschmückt war. Amethyste zierten ein enges Mieder mit eckigem Ausschnitt. Der Rock wurde von einer Schleppe geschmückt, die bis weit auf den Boden reichte.
Akira stand vor dem hohen Spiegel und lächelte zufrieden. Tara zog die Schmuckschublade des Frisiertisches auf. »Möchtet Ihr wählen, Mylady?«
»Die dort.« Akira zeigte auf eine schlichte Kette mit einem Silberkreuz, in dessen Mitte ein einzelner Amethyst saß.
Tara war mit dieser Wahl einverstanden und half Akira, die Kette anzulegen. Während die Mädchen sich weiterhin bereithielten, zog Akira den Stöpsel von dem Flakon mit dem exotisch duftenden Parfüm und trug einen Hauch davon auf ihren Nacken auf. Als sie die Flasche zurückstellte, fiel ihr Blick auf die goldene Haarbürste. Ihre schwarzen Haare, die in den Borsten hängen geblieben waren, hatten sich über ein hellblondes Haar gelegt, das nachlässigerweise nicht entfernt worden war. Akira war Calins Tante begegnet und erinnerte sich, dass deren Haar dunkelrot war.
»Braucht Ihr noch etwas, Mylady?«
Evies Worte durchbrachen ihre Überlegungen. »Ihr habt mehr als genug getan. Ich denke, ich sehe euch bei den Feierlichkeiten?«
»Aye, Mylady«, erwiderten Evie und Tara unisono. Beide knicksten und wandten sich zum Gehen.
»Evie, hat nach Calins Tante noch jemand dieses Zimmer bewohnt?«
»M'lairds Mätresse«, erwiderte Evie und schloss rasch die Tür hinter sich.
Kapitel 17
C alin hatte seit seinem lächerlichen Ausbruch kaum ein Wort mit Akira gesprochen und am vorhergehenden Abend auch nicht in seinem Zimmer geschlafen. Sie hatte dort auf ihn gewartet, während sie darum gekämpft hatte, nicht einzuschlafen. Aber erschöpft von den andauernden Feierlichkeiten hatte sie diese Schlacht in den frühen Morgenstunden verloren. Sie war allein, als sie in seinem Bett aufwachte, und vermutete, dass er noch immer aufgebracht war wegen der Begebenheit mit Jaime. Diese Schlussfolgerung war leichter zu akzeptieren als die Möglichkeit, dass er sich mit seiner Geliebten in ein anderes Zimmer zurückgezogen hatte.
Nachdem sie sich fast schwarz geärgert hatte, zwang Akira sich, dem zweiten Tag der Festlichkeiten beizuwohnen. Sie war nervös gewesen, die Festlichkeiten ohne Calin an ihrer Seite zu besuchen, doch in seiner Tante Wanda hatte sie eine Verbündete gefunden. Die Frau war geradeheraus mit ihren Worten, aber Akira lernte schnell, die Klugheit der Älteren zu schätzen. Ihre Rolle als Lady von Cànwyck Castle fühlte sich weniger einschüchternd an, nachdem sie einen Nachmittag unter Wandas Fittichen verbracht hatte. Sie hatte vor, Calin an diesem Tag stolz zu machen, sie seine Frau zu nennen. Und wenn das fehlschlug, würde sie zumindest die Aufgabe in Angriff genommen haben, den Respekt und die Loyalität seines Clans zu gewinnen. Es war eine abschreckende Anstrengung, wenn man bedachte, dass die Eifersucht sie dazu brachte, sich immer wieder zu fragen, welche der vielen Frauen Calins Geliebte gewesen war.
Evie und Tara kleideten sie für den letzten Tag der Hochzeitsfeierlichkeiten in ein scharlachrotes Gewand. Ein goldenes Mieder schmiegte sich eng an die Taille und umarmte ihre Kurven stärker als das Kleid, das sie am Vortag getragen hatte. Akira entschied sich, Wandas Rat anzunehmen, und schickte nach Elsbeth, die die Kleider für sie umarbeiten sollte. Für heute fügte sie eine passende
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