Zauber der Hoffnung
und ließ ihn in einer einzigen Staubwolke zurück.
„Da bist du ja“, sagte Claire erleichtert. „Du hast mir vielleicht eine Angst eingejagt!“
Nachdem der Hund die Treppe hinaufgewatschelt war, beugte sie sich vor und nahm stirnrunzelnd den Gürtel in die Hand. „Was, in aller Welt?“
Stöhnend trat Riley ins Verandalicht. „Das ist meiner. Tut mir leid. Ich musste improvisieren, sowie ich ihn in meinem Hof herumschnüffeln sah.“
„Bitte entschuldige, dass er dir solche Umstände bereitet hat“, erwiderte sie. „Ich habe keine Ahnung, was in ihn gefahren ist. Er rennt sonst nie weg. Wahrscheinlich hat eines der Kinder das Gartentor offen gelassen, und ich habe es nicht bemerkt, als ich ihn vorhin im Dunkeln rausließ. Ich kann nicht glauben, dass er die ganze Straße hinuntergelaufen ist.“
„Ich glaube, die Katze der Simons war heute Abend auf der Jagd.“
„Das könnte eine Erklärung sein. Unser Chester ist nicht gerade ein großer Katzenfreund.“
„Ich fürchte, da bin ich seiner Ansicht.“
Sie kämpfte noch immer mit dem Gürtel, behindert durch den eingegipsten Arm.
„Warte. Ich mach das.“
Er kam zu ihr auf die Veranda, versuchte ihren Duft zu ignorieren, den Duft nach Erdbeeren und Frühling, und dass ihre Bluse einen Knopf weiter geöffnet war, als sie vermutlich wusste. Darunter blitzte etwas von der Spitze ihres BHs hervor.
Vorhin fand er die Idee mit dem Gürtel noch gut, doch ihn zu entfernen war schwieriger als erwartet. Schließlich kniete er sichneben den Hund – und hatte einen perfekten Blick auf Claires Beine unter dem knielangen Blumenrock. Eines davon in Gips, das andere nackt und glatt. Die Zehennägel beider Füße hatte sie in einem lebhaften, herrlichen Pink lackiert.
Er räusperte sich, zerrte den Gürtel heraus und wickelte ihn sich um die Hand, damit er nicht in die Versuchung geriet, die Finger dieses verlockend lange Bein hinaufwandern zu lassen und …
„Danke“, sagte Claire. „Bestimmt wäre er allein zurückgekommen, aber ich bin wirklich froh, dass du ihn nach Hause gebracht hast.“
Er richtete sich auf. „Kein Problem. Ich wollte nicht riskieren, dass er noch weiter die Straße entlangläuft und sich schließlich verirrt.“
Sie musterte ihn einen Moment unschlüssig, dann fragte sie schnell: „Möchtest du einen Moment mit rein? Angie hat vorhin frische Zimtplätzchen vorbeigebracht.“
„Meine Schwester Angie?“
„Ich nenne sie nur Teufelsbrut. Vor allem wenn sie mit diesen Zimtplätzchen hier auftaucht. Sie hat uns ein ganzes Dutzend geschenkt, allerdings sind die Kinder dieses Wochenende bei ihrem Vater. Wenn ich niemanden finde, der sie mir aus den Händen reißt, werde ich sie alle selbst aufessen.“
„Diese Frau ist wirklich nachtragend. Ich konnte am Sonntag nicht zum Abendessen zu ihr kommen. Und um es mir heimzuzahlen, backt sie dir Zimtplätzchen und vergisst einfach, dass ich nur ein paar Häuser weiter wohne.“
„Vielleicht denkt sie, dass dir sowieso jede Menge Süßigkeiten angeboten werden“, murmelte sie.
Etwas in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen, doch sie lächelte ihn nur unschuldig an.
„Ja, das ist wirklich ein Problem in meinem Job. Ständig werden einem Donuts aufgedrängt, ob man sie will oder nicht.“
„Scheint so.“ Sie öffnete die Tür. „Angie hat mir mehr als genug dagelassen. Komm rein, ich kann dir ein paar einpacken.“
„Für Angies Zimtkekse bin ich immer zu haben. Das perfekte Frühstück, bevor ich morgen zur Arbeit gehe. Danke.“
Sie humpelte nur noch wenig, während sie über den Flur ging. Wieder einmal war er geradezu überrumpelt von der Wärme und Behaglichkeit, die ihr Haus ausstrahlte. Man hatte sofort den Wunsch, die Schuhe von den Füßen zu schleudern und es sich gemütlich zu machen. Aus der Küche duftete es herrlich nach Zitrone und Gewürzen und Braten. Sein Magen knurrte, doch er achtete nicht darauf. Chester steuerte direkt auf seinen Wassernapf zu. Claire holte eine Plastikschüssel aus dem Schrank. Riley lehnte sich an den Türrahmen und sah ihr dabei zu, wie sie die Hälfte der Zimtplätzchen in den Behälter legte.
„Irgendwas riecht verdammt gut hier.“
Sie schnitt eine Grimasse. „Mein Abendessen. Ich weiß, es ist schon spät, aber da die Kinder bei Jeff und Holly sind, habe ich bis eben gearbeitet. Ich habe den ganzen Tag das Hühnchen mariniert und es fast vergessen, bis ich vor einer Stunde nach Hause kam. Und wie war dein Lunch?“, erkundigte
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