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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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gesehen?“
    „Was war mit ihrem Wagen?“
    „Nun, du weißt, dass sie nur eine kleine Rente bezieht. Ihr Mann ist schon lange tot, und obwohl sie zeitweise in der Bibliothek arbeitet, schätze ich, dass die Arme ganz schön zu kämpfen hat, so wie die Vermögenssteuer ständig steigt.“
    Das war die Schwierigkeit, wenn man in einer Stadt mit viel Tourismus lebte. Leute, die schon seit Jahren in ihren Elternhäusern wohnten, konnten es sich oft nicht mehr leisten, hier zu bleiben. Vor allem wenn sie die Möglichkeit hatten, ihre Grundstücke für Unsummen zu verkaufen, damit dort Ferienwohnungen gebaut werden konnten.
    Viele Einwohner hatten sich dieses goldene Ticket besorgt und waren weggezogen, aber die, die Hope’s Crossing als Heimat betrachteten und bleiben wollten, kämpften mit den ständig steigenden Steuern und erhöhten Preisen für die Lebensmittel.
    Hinzu kam, dass es fast nur noch schlecht bezahlte Gastronomiejobs im Resort oder in den anderen Hotels gab – oder in den Restaurants und Bars, die in den letzten Jahren entstanden waren –, da wunderte es nicht, dass einige Jugendliche keine Zukunft für sich sahen und in die Kriminalität abrutschten.
    „Caroline hatte diesen alten himmelblauen Plymouth, erinnerstdu dich? Letzten Herbst hat der dann den Geist aufgegeben, und obwohl sie viel zu stolz war, es zuzugeben, hatte sie kein Geld für einen neuen Wagen. Ein paar Wochen lang ist sie mit Freunden zur Kirche und in die Bibliothek gefahren und zu Fuß einkaufen gegangen, dann allerdings kam der Winter.“ Er sagte lange nichts, und als sie zu ihm hinüberblickte, stellte sie fest, dass er die Augen geschlossen hatte. Er sah entspannt aus, gelöster, als sie ihn seit seiner Rückkehr jemals gesehen hatte. War er eingeschlafen? War ihre Geschichte so langweilig, oder fühlte er sich einfach zu wohl hier?
    Er öffnete ein Auge. „Weiter. Ich höre zu.“
    Sie wurde rot. „Klar. Tut mir leid. Nun, nachdem der erste Schnee gefallen war, wachte Caroline auf und entdeckte ein fremdes Auto in ihrer Auffahrt. Einen nur ein paar Jahre alten Honda Accord mit Winterreifen. Natürlich hat sie sofort die Polizei verständigt. Dean Coleman kam, fand zwei Paar Schlüssel auf dem Sitz, einen auf sie ausgestellten Fahrzeugbrief und eine Nachricht mit den Worten: ‚Fahren Sie vorsichtig.‘ Und das war’s.“ Er öffnete beide Augen, und erneut staunte sie über dieses lebendige, funkelnde Grün, saftig wie frisches Gras der Gebirgsausläufer im Mai.
    Alex hatte dieselben Augen, in Rileys männlichem Gesicht allerdings wirkte die Farbe noch überraschender.
    Sie schob die Decke zur Seite, inzwischen war ihr warm geworden.
    „Jemand hat der Witwe Bybee anonym ein Auto geschenkt?“ „Verrückt, oder?“
    „Und sie hat keine Ahnung, wer?“
    „Überhaupt nicht. Du kennst doch Caroline, sie hat natürlich nachgeforscht und den Händler außerhalb von Denver aufgespürt. Doch weiter kam sie nicht. Dort konnte oder wollte ihr niemand etwas sagen.“
    Er schien fasziniert zu sein, und ihr fiel ein, wie Mary Ella immer behauptet hatte, dass Riley Rätsel über alles liebte. „Offenbar war das noch nicht alles.“
    „Nein. Es gab Kuverts mit Bargeld in Briefkästen, Körbe mit Essen wurden vor Häuser gestellt. Nicht zu vergleichen mit Carolines Auto, aber immer genau in dem Moment, in dem es den Leuten am schlechtesten ging.“
    Lächelnd betrachtete sie ihren eigenen Korb, zutiefst berührt von der Tatsache, dass sich jemand ihretwegen solch eine Mühe gemacht hatte. Zum ersten Mal begriff sie wirklich, wie viel so eine Geste bedeuten konnte, zu wissen, dass jemand die Zeit und Energie investiert hatte, um ihr einen Gefallen zu tun, ohne mit einem Dankeschön zu rechnen.
    „Irgendjemand kam dann auf die Idee mit dem Namen Hoffnungsengel. Er ist in der Stadt inzwischen zu einer richtigen Legende geworden, und jeder versucht herauszufinden, wer es sein könnte. Bisher hat ihn niemand auf frischer Tat ertappt. Wahrscheinlich bin ich ihm heute Nacht näher gekommen als jeder andere. Ich glaube, erst da haben wir alle verstanden, wie fragil unsere Gemeinschaft geworden ist.“
    „Fragil? Wie meinst du das?“
    „Hope’s Crossing ist nicht mehr so wie damals in unserer Kindheit. Seit einiger Zeit schon nicht mehr.“
    „Damals wurde das Skiresort gerade erst gebaut, es gab nur einen Lift und ein paar Pisten“, erwiderte er.
    „Genau. Wir dachten damals ja, dass Harry Lange und die anderen was geraucht haben

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