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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Fell zu legen.
    „Du bist so ein guter, tapferer Hund. Ja, das bist du. Ja, das bist du. Der böse Mann ist jetzt weg. Alles in Ordnung.“
    Ihre Stimme klang etwas schrill und piepsig, als ob sie Helium eingeatmet hätte. Sie zwang sich, Alex’ Atemtechnik anzuwenden: beim Luftholen bis fünf zählen, Beckenboden anspannen und bis fünf zählen, beim Ausatmen bis fünf zählen.
    Sie wiederholte die Entspannungsübung gerade, da gab Chester auf einmal wieder dieses Knurren von sich, sein mürrisches Gesicht wirkte besorgt. Eine Sekunde später klingelte es. Claire schrie leise auf. War der Eindringling zurückgekehrt?
    Fieberhaft sah sie sich nach einer Waffe um, zog schließlich den Regenschirm aus dem Ständer und spähte wieder durch das Fenster.
    Der Besucher war fraglos ein Mann. Breite Brust und Schultern, Dreitagebart. Erleichterung wallte in ihr auf, süß und pur wie Frühlingsregen.
    Riley!
    Sie fingerte an dem Sicherheitsriegel und den Schlössern herum, riss dann die Tür auf und schob sich mit dem Bürostuhl etwas zurück, damit er eintreten konnte.
    Noch schien ihr die Angst ins Gesicht geschrieben zu sein, denn Riley musterte sie besorgt.
    „Was ist los? Stimmt was nicht? Ich habe gesehen, wie du das Verandalicht an- und ausgeknipst hast. Bist du verletzt?“
    Claire hätte sich am liebsten in seine Arme geschmiegt, so wie an dem Tag des Einbruchs.
    „Wahrscheinlich ist es nichts. Jetzt fühle ich mich total albern. Entschuldige, dass du bei diesem Regen vorbeikommen musstest.“
    Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie nur ein Nachthemd trug, und außerdem hatte sie keinen BH an. Zumindest war das Nachthemd, das ihr eine Bekannte vor ein paar Tagenvorbeigebracht hatte, ganz hübsch. Sonnengelb mit aufgestickten Blumen.
    Über ihre Frisur wollte sie nicht einmal nachdenken, die musste zerzaust und platt am Hinterkopf sein, hatte sie doch gerade noch auf der Couch geschlafen. Warum konnte sie Riley nicht ein einziges Mal in einem besseren Zustand begegnen? Schließlich hätte sie beinahe darauf gewettet, dass sie nicht immer so gebrechlich und unvorteilhaft aussah.
    „Was ist passiert?“, fragte Riley.
    „Chester hat wegen irgendwas geknurrt, was für ihn sehr ungewöhnlich ist. Und dann habe ich jemanden auf der Veranda entdeckt. Ich habe das Licht an- und ausgeknipst, ich weiß auch nicht, wahrscheinlich wollte ich ihn einfach ablenken. Ich hatte keine Ahnung, dass du das auch sehen würdest. Wie auch immer, es hat wohl funktioniert, denn er ist abgehauen.“
    „Er?“
    „Ich weiß nicht genau. Hätte auch eine Frau sein können, das konnte ich nicht erkennen. Ich habe nur diesen Schatten bemerkt, der die Auffahrt hinuntergerannt ist. Ist dir etwas aufgefallen?“
    Er schüttelte den Kopf, ein paar Regentropfen in seinem Haar blitzten in dem Eingangslicht auf. „Bei dem Regen kann man momentan nicht viel sehen, aber ich kann mich mal für dich umschauen. Verschließ die Tür hinter mir, und rühr dich nicht von der Stelle.“
    Dachte er wirklich, sie würde ihm folgen? Sie war schließlich keine komplette Idiotin. „Danke, Riley. Doch ich werde mir ziemlich bescheuert vorkommen, wenn du nichts findest. Tut mir leid, dass ich dir solche Umstände mache.“
    „Du machst mir keine Umstände. Das ist mein Job, schon vergessen?“
    Er gab ihr nicht die Gelegenheit, etwas zu entgegnen, denn schon war er wieder draußen und schlug fest die Tür hinter sich zu. Er wartete, bis sie den Sicherheitsriegel wieder vorgelegt hatte. Durchs Fenster beobachtete sie, wie er mit einer Taschenlampemethodisch den Garten ablief und dann hinter dem Haus verschwand.
    Wie gut es tat, Riley hierzuhaben. Nicht, dass sie grundsätzlich einen Mann brauchte, der sie beschützte, dennoch war es einfach ein gutes Gefühl, dass gerade ein bewaffneter Polizist überprüfte, ob alles in Ordnung war.
    Ein ungewohntes Gefühl, wie sie sich eingestehen musste. Auch in ihrer Ehe war Jeff nicht gerade ein Mann gewesen, der in Krisen überlegt handelte. Einmal war ein Nachbar mitten in der Nacht betrunken nach Hause gekommen und hatte die Eingangstüren verwechselt. Als sein Schlüssel nicht funktionierte, versuchte er, durchs Fenster einzusteigen.
    Jeff hatte Dienst im Krankenhaus, weshalb Claire sich mit den Kindern allein im Haus befand. Sie wusste noch, welche Angst sie ausgestanden hatte, bis sie den Mann erkannte und zu ihm ging, um ihm nach Hause zu helfen. Obwohl das alles lange her war, erinnerte sie sich daran, wie

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