Zauber der Leidenschaft
bemerkte kaum, dass er den Arm hob, mit dem er sie festhielt … Bis er ihr den Hals abschnürte und sein Würgegriff ihr die Luft zum Atmen nahm.
Sie grub ihre Fingernägel in seinen Arm. Er rührte sich keinen Millimeter. Kann nicht atmen … kann nicht …
»Du bist nicht die Einzige, die schmutzige Tricks draufhat.« Er lockerte seinen Griff gerade so weit, dass sie einen keuchenden Atemzug tun konnte. »Schrei nach einer Wache.«
»Muss ich nicht … ist schon hier.«
Aus den Schatten erschien die Illusion eines maskierten Wachmanns, der mit erhobenem Schwert nach dem Hals des Dämons hieb. Rydstrom ließ sie los und schubste sie weg, um sich zu verteidigen.
Sobald sie frei war, klappte Sabine ihren Ring auf, in dem sie das Schlafpulver aufbewahrte, und schlich sich in Rydstroms Rücken. Während sie ihre Illusion verblassen ließ, flüsterte sie: » Hinter dir .«
Als der Dämon herumwirbelte, blies sie ihm das Pulver in die Augen. »Wenn du dich wie ein Tier aufführst, wirst du auch wie ein Tier behandelt werden.«
Er warf ihr einen nahezu blinden Blick puren Hasses zu. »Du kleines Miststück!« Mit diesen Worten fiel er zu Boden.
5
»Komm und sieh dir meinen kleinen Liebling von Nahem an«, forderte Sabine Lanthe auf, nachdem ihre Schwester vom Hof zurückgekehrt war. Sie lud sie ein, auf einem Stuhl Platz zu nehmen, während sie ihren Dienern dabei zusahen, wie sie den Dämon entkleideten.
Es waren ausschließlich Sabines zuverlässigste Bedienstete anwesend – Sorceri-Sklaven, die Inferi genannt wurden, was wörtlich so viel bedeutete wie »jene, die unten hausen«. Ihr standen Dutzende männlicher und weiblicher Sklaven zur Verfügung.
»Rasch!« Sabine klatschte in die Hände. »Bevor er aufwacht.« Zwei von ihnen zogen ihm die Jacke aus, während ein anderer ein Feuer im Kamin der Zelle schürte. Wieder ein anderer schenkte Sabine und Lanthe süßen Wein ein. Aus reiner Gewohnheit schnupperten beide Schwestern daran, um festzustellen, ob er vergiftet war, bevor sie tranken.
»Hast du es allen bei Hofe berichtet?«, fragte Sabine.
»Das habe ich«, sagte Lanthe. »Also, was ist hier passiert? Und warum hat er immer noch seine Kleidung an?«
Sabine fasste die Ereignisse zusammen. »Nachdem er versucht hat, mich zu erwürgen, hab ich ihm eine Prise Schlafpulver verpasst«, endete ihr Bericht.
»Du bist die Meisterin der Täuschung, und es ist ihm gelungen, dich hinters Licht zu führen?«
»Er kann außergewöhnlich gut küssen«, sagte sie zu ihrer Verteidigung.
»Du scheinst deswegen jedenfalls nicht allzu wütend zu sein.«
»Er hat nur getan, was ich in derselben Situation ebenfalls getan hätte. Eigentlich war ich durchaus beeindruckt, dass er so skrupellos handelte.« Sie ignorierte den nachdenklichen Blick, den Lanthe ihr über den Rand ihres Kelches hinweg zuwarf. »Dieser Dämon ist mit allen Wassern gewaschen«, fuhr Sabine fort. »Ich vermute, dass sowohl sein Verstand als auch seine Gelüste überaus komplex sind.«
»Ach was. Ich höre ihn förmlich sagen: › Ich großer Dämon. Ich Sex haben.‹ «
Sabine schüttelte den Kopf. »Nein, er ist … anders.«
»Versuche, in seine Gedanken einzudringen. Mach dir seine Fantasien zunutze.«
»Das hab ich versucht. Typisch Dämon – alles verrammelt und verbarrikadiert.«
»Glaubt er, dass du seine ihm bestimmte Gefährtin bist?«, fragte Lanthe.
»Ich denke, er fühlt es, leugnet es aber. Doch er wird nicht mehr lange dazu in der Lage sein.« Und das war von äußerster Bedeutung, denn schon jetzt lief ihr die Zeit davon. Sorceri-Frauen bekamen nur alle zwei Monate ihre fruchtbaren Tage und ihr Zyklus stand bereits kurz vor dem Ende.
»Ja, bringt ihn jetzt ins Bett«, rief sie ihren Bediensteten zu.
Das Bett bestand aus einer Matratze auf einer Plattform aus Titan. An Kopf- und Fußende waren Ketten mit Handschellen in den massiven Untergrund eingelassen.
»Passt auf die Hörner auf, wenn ihr ihn hochhebt.« Ihr war eingefallen, dass Dämonen aus den Enden ihrer Hörner Gift absondern konnten, welches einen Unsterblichen lähmen und einen Menschen töten konnte. Sobald sie ihn in die richtige Lage gebracht hatten, deutete sie auf seine Füße. Sie zogen ihm die Schuhe aus.
»Ich kann immer noch nicht fassen, dass er es nicht aus freien Stücken getan hat«, sagte Lanthe.
Sabine nahm einen großen Schluck von ihrem süßen Wein. »Er hat irgendwas von Verpflichtungen gefaselt, und von Verantwortung.«
»Wie ist
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