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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Hohenpriesters der Grolims und Schülers Toraks.«
    »Die Dienerin Issas grüßt Ctuchik von Rak Cthol«, antwortete sie förmlich. »Was will der Hohepriester der Grolims von mir?«
    »Den Knaben, Eure Hoheit«, sagte der Grolim unverblümt.
    »Welchen Knaben?«
    »Den Knaben, den Ihr Polgara geraubt habt, und der nun zu Euren Füßen sitzt.«
    Sie lachte zornig. »Richte Ctuchik mein Bedauern aus«, sagte sie, »aber das ist unmöglich.«
    »Es ist unklug, die Wünsche Ctuchiks auszuschlagen«, warnte der Grolim.
    »Es ist noch dümmer, Salmissra in ihrem eigenen Palast Forderungen zu stellen«, sagte sie. »Was bietet Ctuchik für den Jungen?«
    »Seine ewige Freundschaft.«
    »Was braucht die Schlangenkönigin Freunde?«
    »Dann eben Gold«, bot der Grolim verärgert an.
    »Ich kenne das Geheimnis des roten Goldes der Angaraks«, erwiderte sie. »Ich möchte nicht sein Sklave werden. Behalt dein Gold, Grolim.«
    »Darf ich mir erlauben zu sagen, daß das ein sehr gefährliches Spiel ist, Eure Hoheit?« sagte der Grolim kühl. »Ihr habt Euch bereits Polgara zur Feindin gemacht. Könnt Ihr Euch auch noch die Feindschaft Ctuchiks leisten?«
    »Ich habe weder Angst vor Polgara noch vor Ctuchik.«
    »Die Tapferkeit der Königin ist bemerkenswert«, sagte er trocken.
    »Unsere Unterhaltung beginnt mich zu langweilen. Meine Bedingungen sind einfach. Sag Ctuchik, daß ich Toraks Feind habe und ihn behalten werde – es sei denn…« Sie hielt inne.
    »Es sei denn was, Eure Hoheit?«
    »Wenn Ctuchik für mich mit Torak spricht, könnte eine Einigung erzielt werden.«
    »Was für eine Einigung?«
    »Ich werde Torak den Knaben als Hochzeitsgeschenk übergeben.«
    Der Grolim blinzelte.
    »Wenn Torak mich zu seiner Braut macht und mir Unsterblichkeit verleiht, werde ich ihm Belgarion ausliefern.«
    »Alle Welt weiß, daß der Drachengott der Angarakaner im Schlummer gefangen ist«, wandte der Grolim ein.
    »Aber er wird nicht ewig schlafen«, sagte Salmissra energisch. »Die Priester der Angarakaner und die Zauberer von Alorn vergessen anscheinend immer, daß die Ewige Salmissra die Zeichen am Himmel genausogut lesen kann wie sie selbst. Der Tag von Toraks Erwachen ist nah. Sag Ctuchik, an dem Tag, an dem ich mit Torak vermählt werde, ist Belgarion in seinen Händen. Bis zu diesem Tag gehört der Junge mir.«
    »Ich werde Ctuchik Eure Botschaft überbringen«, sagte der Grolim mit einer steifen, eisigen Verbeugung.
    »Dann geh«, befahl sie mit einer leichten Handbewegung.
    »Also das ist es«, sagte die Stimme in Garions Gedanken, als der Grolim gegangen war. »Ich hätte es wohl wissen müssen.«
    Maas, die Schlange, hob plötzlich den Kopf, der Hals blähte sich auf, die Augen brannten. »Paß auf!« zischte er.
    »Auf den Grolim?« Salmissra lachte. »Ich habe von ihm nichts zu befürchten.«
    »Nicht der Grolim«, sagte Maas. »Das dort.« Maas ließ die Zunge in Garions Richtung vorschnellen. »Sein Verstand ist wach.«
    »Das ist unmöglich«, widersprach sie.
    »Trotzdem ist sein Verstand wach. Es hat etwas mit dem Metallding um seinen Hals zu tun, glaube ich.«
    »Dann nimm ihm den Schmuck ab«, befahl sie der Schlange.
    Maas ließ sich in ganzer Länge zu Boden gleiten und kroch um den Diwan auf Garion zu.
    »Verhalte dich ganz still«, befahl die innere Stimme Garion. »Versuche nicht, dich zu wehren.«
    Starr beobachtete Garion, wie der flache Kopf näherkam.
    Maas hob den Kopf, den Hals gebläht. Die nervöse Zunge schoß vor. Langsam senkte sich der Schlangenkopf, bis die Nase das silberne Amulett berührte, das um Garions Hals hing.
    Als der Kopf des Reptils in Kontakt mit dem Amulett kam, gab es einen leuchtend blauen Funken. Garion spürte die vertraute Woge, die jedoch jetzt streng kontrolliert auf einen einzigen Punkt gerichtet war. Maas wich zurück, der Funke aus dem Amulett wurde größer, schoß durch die Luft und stellte so eine Verbindung zwischen der Nase des Reptils und der silbernen Scheibe her. Die Augen der Schlange begannen zu schrumpfen, und Dampf strömte aus den Nasenlöchern und dem aufgerissenen Maul.
    Dann war der Funke erloschen. Der Körper der toten Schlange wand und krümmte sich in Krämpfen auf den polierten Fliesen.
    »Maas!« kreischte Salmissra.
    Die Eunuchen stoben aus dem Weg vor dem wild peitschenden Schlangenkörper.
    »Meine Königin!« rief ein kahlgeschorener Beamter zitternd von der Tür her, »das Ende der Welt!«
    »Was?« Salmissra riß sich von den Zuckungen der

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